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Dr. John

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Dr. John, eigentlich Malcolm (Mac) John Rebennack Jr. (* 20. November 1942 in New Orleans, Louisiana, USA) ist ein einflussreicher Rock'n'Roll-, Blues- und Jazz-Musiker (vor allem Gitarre, Piano) und Produzent.

Biografie

Schon als Jugendlicher interessierte er sich für R&B-Musik und gründete eine High-School-Band ("The Spades") mit Jerry Byrne ("Lights Out") als Sänger. Mac wurde einer der ersten weißen Musiker, der regelmäßig bei R&B-Sessions in New Orleans spielte und fester Studiomusiker bei den legendären ACE-Records. Zu seinen wichtigsten Einflüssen gehört Professor Longhair. Seine ersten Aufnahmen für ACE spielte er zusammen mit Huey "Piano" Smith ("Rockin´ Pneumonia") und Frankie Ford (Sea Cruise - 1957) ein, die heutzutage von Plattensammlern als Raritäten gehandelt werden. Bis 1962 war er in New Orleans (USA), dann in Los Angeles in verschiedenen Bands aktiv und an vielen Produktionen anderer Musiker wie den Rolling Stones, Phil Spector, Sam Cooke, Aretha Franklin oder Sonny and Cher beteiligt.

Seinen ersten großen Erfolg hatte er 1968 mit Gris-Gris, einer recht unheimlich klingenden Mischung aus Voodoo-Zaubersprüchen, Rhythm&Blues und kreolischer Soul-Musik. Mit farbenprächtigen, pittoresken Bühnenauftritten stilisierte er sich als Dr. John (Creaux) the Night Tripper zu einer Ikone des Psychedelic Rock. Mit Babylon, Remedies und The Sun, Moon And Herbs setzte er die Wiederbelebung und Aktualisierung der musikalischen Einflüsse seiner Heimatstadt fort. Das nächste Album, Gumbo, kündigte Rebennacks Abwendung von seinem extravaganten Lebensstil an, die sich mit In The Right Place und Desitively Bonnaro fortsetzte. Nach diesem ersten Höhepunkt seines Erfolgs und vielen kreativen und hektischen Jahren nahm Dr. Johns Produktivität qualitativ und quantitativ zunächst einmal ab. Die folgenden, in einer weniger frenetischen Kadenz veröffentlichten Alben fanden nicht viele Abnehmer.

Die schöpferische Pause endete 1981 mit dem Erscheinen der Platte Dr. John Plays Mac Rebennack, einer Sammlung von Titeln, die der Musiker alleine mit seinem Klavier aufgenommen hatte und die er in The Brightest Smile In Town weiter ausbaute. Seither erfreut er seine Fans mit unregelmäßig veröffentlichten kleinen Meisterwerken, die er fast ausschließlich selbst komponiert. Daneben arbeitet er mit zahlreichen Blues-, Country- und Jazzmusikern (Willy DeVille, Maria Muldaur, Chris Barber) sowie mit Rockmusikern wie Mick Jagger und Eric Clapton zusammen. In Martin Scorseses Film The Last Waltz, dem Abschiedskonzert der Band 1977 durfte er nicht fehlen. Auch für die Komposition von Musik für Werbespots und -clips (Jingles) ist er sich nicht zu schade.

Er schrieb und sang auch den Song Cruella DeVille aus dem Disney-Film 101 Dalmatiner.

Diskografie

  • 2004 N'Awlinz Dis Dat Or D'Udda
  • 2001 Creole Moon
  • 2000 Duke Elegant
  • 1998 Anutha Zone
  • 1995 Afterglow
  • 1994 Television
  • 1992 Goin' Back To New Orleans
  • 1989 In A Sentimental Mood
  • 1983 The Brightest Smile In Town
  • 1981 Dr. John Plays Mac Rebennack Vol. 1
  • 1979 Tango Palace
  • 1978 City Lights
  • 1976 Hollywood Be Thy Name
  • 1974 Desitively Bonnaro
  • 1973 Triumvirate (mit Mike Bloomfield und John Hammond)
  • 1973 In The Right Place
  • 1972 Gumbo
  • 1971 The Sun, Moon And Herbs
  • 1970 Remedies
  • 1969 Babylon
  • 1968 Gris Gris

Literatur

  • Mac Rebennack und Jack Rummel, Under A Hoodoo Moon, 1994, Reprint 1995 (St. Martin's Griffin)
  • Martin C. Strong, The Great Rock Discography, "Dr. John", 6. Aufl. 2002, Edinburgh (Cannongate Books Ltd.)