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Steve Hillage

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Steve Hillage (* 2. August 1951 in Chingford, London, als Stephen Simpson Hillage) ist ein britischer Musiker und Produzent.

Biographie

Steve Hillage 1974

Steve Hillage schloss sich bereits während seiner Schulzeit in den 60er Jahren als Gitarrist der Progressive Rock-Band Uriel an, die neben ihm aus Keyboarder Dave Stewart (*1950), Bassist Mont Campbell (*1950) and Drummer Clive Brooks (*1949) bestand. Hillage verließ die Band 1968, um sich seinem Studium zu widmen. Die anderen Mitglieder formierten anschließend die Band Egg, nahmen jedoch mit Hillage unter dem Gruppennamen Arzachel 1969 noch ein Album auf. 1971 gründete Hillage abermals mit Dave Stewart die Band Khan, die 1972 ihr Album „Space Shanty“ einspielte, wonach sich die Wege von Hillage und Stewart vorläufig trennen sollten.

Hillage stieg 1972 als Gitarrist in der Band von Kevin Ayers ein und wechselte dann zu der damals von Daevid Allen geleiteten Band Gong, mit denen er drei Alben, die sogenannte „Radio Gnome Trilogie“, einspielte. 1974 kam auch Hillages Freundin Miquette Giraudy (*9. Februar 1953 in Nizza) zu Gong. Hillages Gitarrenspiel bei Gong ist geprägt durch Passagen, in denen sein Instrument mittels Echo-Effekten verdoppelt wird bzw. bei denen er solche Echo-Loops abermals mit Solomelodien überspielt. Giraudy trug zunächst zum Gesang und später auch als Ersatz für Tim Blake mit futuristischen Klängen am Synthesizer zum Gesamtbild der Gruppe bei. Bei einigen Konzerten war auch wieder Dave Stewart (der inzwischen Hatfield & The North gegründet hatte) bei Gong involviert. 1974 wirkte Hillage beim zweiten Album von Egg mit.

Als das Plattenlabel Virgin Records im Jahr 1975 Pierre Moerlen zum Kopf von Gong ernannte und dieser andere musikalische Ziele zu verfolgen begann, trennten sich Hillage und Giraudy von Gong zum Ende des Jahres. Hillage hatte bereits während seiner Zeit bei Gong sein erstes Solo-Album "Fish Rising" (1975) eingespielt. Da sich das Album als Verkaufserfolg abzuzeichnen begann, fiel die Trennung von Gong leicht. Hillage arbeite nun mit eigener Band, anfänglich aufbauend auf musikalischen und inhaltlichen Motiven von Gong-Stücken. Auch hier begleitete ihn Giraudy am Synthesizer. Auf dem Album "L" von 1976 arbeitete das Paar mit der Band von Todd Rundgren zusammen, das Album "Green" (1978) wurde von Nick Mason (Pink Floyd) produziert. Die insgesamt sieben in den 70er Jahren unter dem Namen Steve Hillage entstandenen Alben bedienten überwiegend das Hippie-Publikum, das Hillage seit seiner Zeit bei Gong schätzte. Hillage, der sich damals langhaarig und in wallenden Gewändern optisch wie musikalisch esoterisch gab, konnte auch live überzeugen: Am 20. März 1977 filmte der WDR in seiner Reihe "Rockpalast" ein Konzert von Steve Hillage in der Otto-Hahn-Schule in Bensberg bei Köln.

1977 war er an dem von Nik Turner (Hawkwind) und Harry Williamson initiierten Project Radio Actors und deren Single Nuclear Waste beteiligt, wo außer ihm auch die ehemaligen Gong-Kollegen Mike Howlett und Gilli Smyth sowie Steve Broughton und Sting zu hören waren. Obwohl diese 1979 veröffentlichte Single wie auch die nachfolgenden Hillage-Alben von New Wave und Punk als Stilen der Zeit beeinflusst waren, sank um 1980 die Popularität von Steve Hillage. Künftig veröffentlichte er nur noch wenig unter eigenem Namen, sondern trat vielmehr als Produzent anderer Künstler auf, u.a. bei den Simple Minds, Cock Robin und Robyn Hitchcock, später auch bei The Charlatans.

In den 90er Jahren avancierten Hillages ruhigere, ältere Aufnahmen wie „Rainbow Dome Music“ (von 1979) zu gerne gespielten Klassikern im Ambient- und Chill-Out-Bereich. Aus einem zufälligen Kontakt mit dem DJ Alex Paterson, der bei einer Veranstaltung auch die Platte spielte, entwickelte sich eine Zusammenarbeit mit dessen Projekt The Orb und daraufhin die Gründung des Projekts System 7 (angelehnt an das damals auf Apple-Computern herrschende Betriebssystem), abermals mit Miquette Giraudy an elektronischen Instrumenten. Der Sound des Projekts deckt inzwischen eine breite Bandbreite zwischen eher seichtem Ambient-Pop bis hin zu Acid House und hartem Detroit-Techno ab. Das 1994er Album „Point 3“ kam gleich in zwei Versionen auf den Markt; der „Fire Album“ betitelte Mix war beatlastig und technoid gemischt, während die „Water Album“ genannte Ambientversion auf Beats weitgehend verzichtete. Mit System 7 erschienen zahlreiche Alben und eine Vielzahl von Maxi-Singles, auf denen DJ-Größen wie Richie Hawtin, Carl Craig und Derrick May den Remix besorgen. System 7 trat live sowohl als Band als auch als Duo (Hillage/Giraudy) in Erscheinung.

Seit Mitte der 90er Jahre arbeitet Hillage zudem als Gitarrist mit dem algerischen Raï-Interpreten Rachid Taha, dessen Show 1, 2, 3 Soleils er auch produzierte.

1994 spielte Hillage den Soundtrack zum Spiel Cyberwar von SCI ein. Einer limitierten Gesamtausgabe des Spiels lag der Soundtrack als Audio-CD bei. Die 4 ersten Stücke darauf sind eindeutig ihm zuzuordnen. Stilistisch ähneln sie seinen Arbeiten mit System 7.

Im Jahr 2004 wirkten Hillage und Giraudy auf dem Album „Spirals In Hyperspace“ der Ozric Tentacles mit, im Jahr 2006 waren sie außerdem mit der Steve Hillage Band und für ein einmaliges Gastspiel auch wieder mit Gong zu sehen. Im Frühjahr 2007 sind seine acht Solo-Alben von 1975 bis 1983 als digital remasterte CDs erschienen.

Diskografie

mit Arzachel

  • "Arzachel" (1969)

mit Khan

  • "Space Shanty" (1972)

mit Gong

  • "Flying Teapot" (1973)
  • "Angel's Egg" (1973)
  • "You" (1974)

als Steve Hillage

  • "Fish Rising" (1975)
  • " L " (1976)
  • "Motivation Radio" (1977)
  • "Green" (1978)
  • "Live Herald" (1979)
  • "Rainbow Dome Musick" (1979)
  • "Open" (1979)
  • "For to Next/And Not Or" (1983)

mit System 7

  • "System 7" (1991)
  • "777" (1993)
  • "Point 3 Fire / Water" (1994)
  • "Power of Seven" (1996)
  • "Golden Section" (1997)
  • "Seventh Wave" (2001)
  • "Encantado" (2004)


Pressezitat: "Das Bindeglied zwischen dem progressiven Gitarren-Rock der tiefsten 70er Jahre und dem zeitgenössischen Ambient/Techno-Kult heißt Steve Hillage."

[1] - offizielle System 7 Website