Magnus Carlsen
| Magnus Carlsen, 2008 | |
| Name | Magnus Øen Carlsen |
| Verband | |
| Geboren | 30. November 1990 Tønsberg, Norwegen |
| Titel | Großmeister (2004) |
| Aktuelle Elo‑Zahl | 2765 (Nr.5 der FIDE-Weltrangliste vom April 2008) |
| Beste Elo‑Zahl | 2765 (April 2008) |
Magnus Øen Carlsen (* 30. November 1990 in Tønsberg) ist ein norwegischer Schachspieler und Großmeister. Er erspielte sich seine dritte Großmeisternorm im Alter von 13 Jahren, 3 Monaten und 27 Tagen. Damit ist er der drittjüngste Spieler überhaupt, der je Großmeister wurde, nach dem Ukrainer Serhij Karjakin und dem Inder Parimarjan Negi.
Frühe Erfolge
Carlsen erlernte die Schachregeln im Alter von fünf Jahren von seinem Vater, interessierte sich aber zunächst nicht sonderlich für das Spiel. Bereits als Kind fiel er durch sein ausgezeichnetes Gedächtnis auf. Sein erstes Schachturnier spielte er dann im Juli 1999. Ein Jahr später gewann er die norwegische Meisterschaft der Unter Elfjährigen. Sein erstes internationales Turnier spielte er im Oktober 2000 beim Open in Bad Wiessee, wo er 4,5 Punkte aus 9 Partien errang. Im September 2001 spielte er für seinen Verein Asker SK bei der Europäischen Mannschaftsmeisterschaft in Panormos. Bei der Weltmeisterschaft U12 in Iraklio 2002 kam er mit 9 Punkten aus 11 Partien auf Platz 2. Die erste Norm für den Titel eines Internationalen Meisters erzielte er im Januar 2003 beim Turnier in Gausdal. Im gleichen Jahr belegte er Platz 3 bei der Jugendeuropameisterschaft und Platz 9 bei der Jugendweltmeisterschaft.
Erreichen des Großmeistertitels
Alle drei Großmeisternormen sicherte sich Magnus Carlsen innerhalb von 4 Monaten Anfang 2004 in einer Serie hervorragender Turnierergebnisse. Seine erste GM-Norm erzielte er mit einem überragenden Sieg und 10,5/13 Punkten in der Gruppe C des renommierten Turniers in Wijk aan Zee. Dieser erste aufsehenerregende Auftritt des jungen Schachtalentes veranlasste GM Lubomir Kavalek Carlsen in seiner Schach-Kolumne für die Washington Post vom 24. Januar 2004 als den "Mozart des Schachs" zu bezeichnen.

Seine beiden weiteren GM-Normen erzielt Magnus Carlsen bei den Aeroflot-Open in Moskau im Februar sowie bei den Dubai-Open im April 2004. Bei einem Blitzturnier in Reykjavík im März 2004 sorgte er durch einen Sieg gegen Exweltmeister Anatoli Karpow für Schlagzeilen. Im Juni 2004 nahm er an der Schachweltmeisterschaft der FIDE in Tripolis teil, verlor dort jedoch in der ersten Runde 1,5:2,5 gegen Lewon Aronjan. Im Juli 2005 teilte er in Sandnes den ersten Platz bei der norwegischen Landesmeisterschaft mit seinem Trainer Simen Agdestein, verlor jedoch den Stichkampf um den Titel. Im Dezember 2005 wurde er beim nach K.o.-System ausgespielten FIDE-Weltpokal in Chanty-Mansijsk nach einem Platzierungskampf gegen Gata Kamsky, den er mit 1-3 (1-1 nach Turnierpartien, 0-2 nach Schnellschachstechen) verlor, Zehnter und qualifizierte sich mit diesem Resultat für das von der FIDE wieder eingeführte Kandidatenturnier zur Schachweltmeisterschaft 2007. Carlsen traf in der ersten Runde der Kandidatenkämpfe in Elista auf Lewon Aronjan und verlor mit 5-7 nach Stichkampf.
Im Februar 2006 gewann er zusammen mit Alexander Motyljow das B-Turnier in Wijk aan Zee. Einen Monat später gewann er ein sehr stark besetztes Blitzturnier in Reykjavík, bei dem er unter anderem Viswanathan Anand ausschaltete. Bei der Schacholympiade in Turin spielte er am Spitzenbrett für Norwegen und erzielte 6 Punkte aus 8 Partien. Im August erzielte er bei einem Turnier in Amsterdam, bei dem junge Talente gegen erfahrene Großmeister antraten, mit 6,5 Punkten aus 10 Partien das beste Ergebnis der Junioren und erhielt dafür eine Einladung zum hochdotierten Turnier Melody Amber in Monaco. Im September kam er bei der norwegischen Landesmeisterschaft in Moss wie im Vorjahr punktgleich mit Agdestein auf Platz 1, gewann aber diesmal den Stichkampf. Im April 2007 gewann er die Gausdal Chess Classics mit 7 Punkten aus 9 Partien.

Zugehörigkeit zur Weltspitze
Im August 2007 gewann er das GM-Turnier in Biel nach einem Stichkampf um den 1. Platz gegen Olexandr Onyschtschuk. Im Dezember 2007 erreichte er das Halbfinale im FIDE-Welt-Pokal, schied dann aber gegen Gata Kamsky aus. Mit dem Erreichen des Halbfinals qualifizierte er sich für den Grand-Prix 2008/2009.
Im Januar 2008 gewann Carlsen zusammen mit dem Armenier Lewon Aronjan das Corus-Turnier in Wijk aan Zee, unter 14 Teilnehmern mit einem Elo-Schnitt von 2742 (Kategorie 20) erzielten beide 8 Punkte aus 13 Partien. Beim renommierten Schachturnier in Linares belegte Carlsen mit einer Elo-Leistung von über 2800 hinter Weltmeister Anand den zweiten Platz.
Sonstiges
In der Schachbundesliga spielt er für den OSC Baden-Baden, in Frankreich für Clichy.
Garri Kasparow bezeichnete Carlsen neben Serhij Karjakin und Hikaru Nakamura als den seiner Meinung nach hoffnungsvollsten Spieler der Zukunft.
Seine aktuelle und bisher höchste Elo-Zahl beträgt 2765 (Stand: April 2008). Er nimmt damit Platz 5 der FIDE-Weltrangliste ein. In den tagesaktuellen Elo-Zahlen der "Live Top List Provisional World Chess Rankings" erreichte Magnus bereits 2795 (Platz 2 hinter Weltmeister Anand, am 15.6.2008).
Carlsen lebt mit seiner Familie in Lommedalen.
Literatur
- Simen Agdestein: Wunderjunge: wie Magnus Carlsen der jüngste Schachgroßmeister der Welt wurde. Alkmaar 2004, ISBN 90-5691-134-1
Weblinks
| Personendaten | |
|---|---|
| NAME | Carlsen, Magnus |
| ALTERNATIVNAMEN | Carlsen, Magnus Øen |
| KURZBESCHREIBUNG | norwegischer Schachgroßmeister |
| GEBURTSDATUM | 30. November 1990 |
| GEBURTSORT | Tønsberg |