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Ulrich Küchl

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Ulrich Küchl (* 22. November 1943 in Königsberg, heute Kaliningrad) ist ein österreichischer Komponist und römisch-katholischer Priester.

Propst Ulrich Küchl

Leben

Er wurde am 22. November 1943 in Königsberg geboren. Auf der Flucht vor der Roten Armee gelangte er und seiner Familie auf Umwegen nach Österreich.

1962 legte er in Waidhofen an der Ybbs die Matura ab. Von 1962 bis 1967 studierte er Theologie und Philosophie in St. Pölten. 1967 erfolgte die Weihe zum Priester.

1976 wurde Ulrich Küchl im Alter von erst 33 Jahren vom damaligen Diözesanbischof Franz Žak zum Propst des Kollegiatstiftes Eisgarn ernannt. Am 5. September 1976 wurde er als Propst von Eisgarn feierlich installiert. Als Wahlspruch wählte er „Futura Inquirimus“ („Wir suchen das Zukünftige“ Hebr 13,14). Von 1976–2008 betreute er als Pfarrer die Pfarreien Eisgarn und Eggern und auch einige Jahre zusätzlich die Pfarre Reingers.

Musik

Er beschäftigte sich auch mit kirchenmusikalische Studien bei Prälat Dr. Walter Graf an der Diözesankirchenmusikschule St. Pölten. Küchl betrieb private Musikstudien bei Gottfried von Einem. Aufführungen seiner Werke bei Festivals (Carinthischer Sommer, Internationale Chorakademie Krems), in der Tschechischen Republik, in der Slowakei, in Bulgarien, in Norwegen und in Japan. Es erfolgte eine langjährige Zusammenarbeit mit dem Küchl-Quartett und mit verschiedenen anderen Künstlern: Anna Maria Pammer (Sopran), Maria Höllerer (Sopran), Birgit Kolar (Konzertmeisterin Menschen), Franz Bartolomey (Wr. Philharmoniker), Michael Bladerer (Wr. Philharmoniker), Stephen Delaney (Universität f. Musik Wien), Ensembles Voces (Wien), sirene Operntheater u.a.

Er schuf bisher 44 Opera, darunter eine Kirchenoper, eine Operelle, Chorwerke, Liederzyklen, Kammermusik und Orchesterwerke.

Mitgliedschaften

  • Mitglied des Österreichischen Komponisten Bundes (ÖKB)
  • Mitglied der Interessengemeinschaft Niederösterreichischer Komponisten (INÖK)
  • Mitglied des Lazarusordens
  • Mitglied der Landeskunde für Niederösterreich, u.a

Auszeichnungen

  • 1993 Silberne Ehrenmedaille des Österreichischen Roten Kreuzes
  • 1993 Ehrenring der Marktgemeinde Eggern
  • 1998 Kulturpreisträger des Landes Niederösterreich
  • 1999 Ehrenbürger der Marktgemeinde Eisgarn
  • 2001 Großes Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um das Bundesland Niederösterreich
  • 2002 Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kultur der Marktgemeinde Eisgarn
  • 2003 Verleihung des „Leopoldi Krugs“ vom Bundesland Niederösterreich

Kirchliche Auszeichnungen und Ämter

Causa St. Pölten

Ulrich Küchl wurde im Jahr 2001 von Bischof Kurt Krenn zum Leiter des Priesterseminares der Diözese St. Pölten ernannt. Seine damalige Ernennung löste in den liberalen Kreisen der Diözese eine Welle der Kritik aus. Von 2001 bis zu seiner Resignation in 2004 wurde seine Amtszeit durch heftige Kritik und anonyme Anschuldigungen überschattet. 2004 veröffentlichte Profil einen Bericht über angebliche homosexuelle Beziehungen im Priesterseminar. In der Folge kam es zur einer päpstlichen Visitation des Priesterseminars und der Diözese St. Pölten. Im Juli 2004 reichten Regens Küchl und dessen Stellvertreter Rothe ihren Rücktritt ein. Bischof Kurt Krenn legte auf Wunsch von Papst Johannes Paul II. sein Amt als Bischof von St. Pölten wenig später nieder. Auf Verlangen von Ulrich Küchl und W. Rothe hat der damalige Visitator und jetzige Bischof von St. Pölten, DDr. Klaus Küng ein kirchengerichtliches Strafverfahren stets abgelehnt. Statt dessen setzte der Bischof auf „pastorale Maßnahmen“ und auf ein außergerichtliches Verwaltungsstrafverfahren. Das Ergebnis dieses außergerichtlichen Strafverfahrens war die Absetzung Küchls als Pfarrer von Eisgarn und Eggern. Im Rahmen dieses Verfahrens wurde den Beschuldigten die Akteneinsicht und die Möglichkeit einer Verteidigung verweigert.

Eine Strafklage von Ulrich Küchl und W. Rothe gegen das Nachrichten Magazin „Profil“ durch das Wiener Straflandesgericht wurde in zwei Instanzen abgewiesen. Eine Zivilklage wurde vom Oberlandesgericht Wien am 13. Dezember 2007 bestätigt und das Magazin „Profil“ verurteilt.

Am 4. April 2008 wurde bekannt, dass die zuständigen Kongregationen in Rom die Verwaltungsbeschwerden gegen die Maßnahmen von Bischof Küng nicht angenommen haben.

Am 19. und 20. April 2008 wurde Prälat Propst Ulrich Küchl als Pfarrer von Eisgarn und Eggern feierlich verabschiedet.

Der Bischof von St. Pölten hat in einer öffentlichen Stellungnahme den amtierenden Propst von Eisgarn aufgefordert auch auf sein Amt als Propst des Stiftes freiwillig zu verzichten und in den Ruhestand zu treten.