Fritz Tillisch
Fritz Tillisch (* 15. April 1802 in Haderslev/Dänemark, † 16. Februar 1889 in Kopenhagen, eigentlich Frederik Ferdinand Tillisch oder Friedrich Ferdinand Tillisch) war ein dänischer Jurist, Gutsherr und Minister.

Fritz Tillisch ist der Sohn von Oberst Georg Wilhelm Tillisch (1760-1845) und Augusta Elisabeth von Stemann (1770-1835). Am 21. Mai 1830 heiratete er Eleonora Dorothea Elisabeth Reichsgräfin von Schmettau (1802-1874) in der deutschen Friedrichskirche zu Kopenhagen. Zusammen hatten sie die Tochter Vilhelmine Margrethe Ragnhilde Tillisch (1833-?).
Nach seinem Abitur 1820 schloss er sein Jura-Studium 1825 als cand. jur. ab. Von 1826 bis 1830 war er Jurist am Militärgericht in Rendsburg. Von 1830 bis 1837 war er Gouverneur der Färöer mit Sitz in Tórshavn. 1837 bis 1843 war Tillisch Amtmann von Ringkøbing und danach Stiftamtmann von Ålborg. Als Vertreter für Island nahm er 1842 an der Ständeversammlung in Roskilde teil.
Nach dem Tode seines Bruders Christian Ludvig Tillisch wurde er im September 1844 Kabinetssekretär bei König Christian VIII., was vermutlich dafür ausschlaggebend war, dass jener einen schärferen Ton bei der Durchsetzung der dänischen Sprache im Herzogtum Schleswig anschlug. Nach dem Waffenstillstand von Malmö im Schleswig-Holsteinischer Krieg (1848-1851) gehörte er ab 1849 der Regierungskommission für Schleswig an. Nach dem Frieden von Berlin 1850 war Tillisch maßgeblich dafür verantwortlich, dass deutschsprachige Beamte und Juristen aus dem Dienst im Herzogtum entfernt wurden. Das traf eine ganze Reihe notabler Persönlichkeiten, wie zum Beispiel Theodor Storm. Diese „Sprachdekrete“ hatten zum Ziel, Dänisch als Kirchen- und Schulsprache einzuführen. Er wurde am 5. März 1851 Minister für Schleswig und am 13. Juli des Jahres Innenminister in Kopenhagen. 1851 wurde ihm auch die Ehrenbürgerwürde der Stadt Flensburg verliehen. Für die Nationalliberalen wurde er Ålborger Abgeordneter im Folketing. Bereits am 18. Januar 1852 wurde er als Minister abgelöst.