Zum Inhalt springen

V

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 19. Februar 2005 um 23:48 Uhr durch 217.93.175.102 (Diskussion) (Weblinks). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

V bzw. v ist der 22. Buchstabe des lateinischen Alphabets und ein Konsonant. Der Buchstabe V hat in deutschen Texten eine durchschnittliche Häufigkeit von 0,67 %. Er ist damit der 22.-häufigste Buchstabe in deutschen Texten.

Herkunft

Proto-semitisches Waw-Zeichen Phönizisches Waw Griechisches Ypsilon Etruskisches V Lateinisches V
Proto-semitisches
Waw-Zeichen
Phönizisches Waw Griechisches Ypsion Etruskisches V Lateinisches V

Das V teilt sich einen Großteil seiner Geschichte mit dem U und dem W, daneben sind das Y und auch das F mit ihm verwandt.

Über Lautwert und Bedeutung des Buchstabens im proto-semitischen Alphabet ist nichts bekannt, das entsprechende Symbol stellt einen Haken oder eine Keule mit runder Spitze dar. Im phönizischen Alphabet verlor der Buchstabe seine Spitze und sah aus wie ein abgerundetes Y. Der Buchstabe erhielt den Namen Waw und wurde verwendet, um den Lautwert [w] darzustellen (ein unsilbisches [u]).

In das griechische Alphabet wurde der Buchstabe als Ypsilon aufgenommen. Im Frühgriechischen war der Lautwert des Ypsilon der dem [w] entsprechende Vokal [u].

Die Etrusker übernahmen das frühgriechische Ypsion und dessen Lautwert. Mit der Zeit verschwand bei den Etruskern die untere Spitze, der Buchstabe bekam die Form V. Ebenso änderte sich die Bedeutung des Buchstabens: Das Etruskische enthielt auch den dem [u] entsprechenden Halbvokal [w] und der Buchstabe wurde verwendet, um beide Laute zu schreiben.

Die Römer übernahmen den Buchstaben mit beiden Lautwerten. Ursprünglich wurde der Buchstabe in der von den Etruskern übernommenen spitzen Form geschrieben. In der Spätantike wurde auch eine abgerundete Variante entwickelt, die im Aussehen dem U entspricht. Beide Formen waren austauschbar. Erst etwa im 17. Jahrhundert die spitze Variante des Buchstabens nur noch für den konsonantischen Lautwert zu verwenden und die runde nur noch für den vokalischen.

Bis zum 5. Jahrhundert wurde aus dem römischen [w] im Rahmen von Lautverschiebungen ein [v]. Als gegen Ende des ersten Jahrtausends n. Chr. die germanischen Sprachen verschriftet wurden, die noch über den Laut [w] verfügten, empfand man das Zeichen <v> nicht mehr als passend und schuf stattdessen die Ligatur <vv> bzw. <uu>, woraus sich das heutige w entickelte.

In der modernen deutschen Sprache und in noch größerem Maße im Niederländischen wird der Buchstabe <v> oft zur Widergabe des Lauts [f] verwendet. Das liegt daran, dass im Mittelalter der ursprüngliche f-Laut zu einem [v] wurde (ungefähr so ausgesprochen wie das moderne deutsche <w>):

  • Im Althochdeutschen schrieb man es damals mit einem F: Fihu (Vieh), filu (viel), fior (vier), firwizan (verweisen), folch (Volk).
  • Im Mittelhochdeutschen verhielt es sich genau umgekehrt: Vrouwe (Frau), vriunt (Freund), vinden (finden), vuoz (Fuß), vivraz (Vielfraß), valsch (falsch), vride (Friede).

Noch vor Ende des Mittelalters wurde diese Entwicklung jedoch wieder rückgängig gemacht, und es setzte sich erneut die f-Aussprache durch. Die Rechtschreibung hat aber bis heute noch viele v-Schreibungen bewahrt.

Im Spanischen ist der der Lautwert des V mit dem des B verschmolzen: Im absoluten Anlaut sowie nach [m] werden beide Buchstaben als stimmhaftes [b] ausgesprochen, während sie in allen anderen Positionen zum bilabialen Reibelaut [β] werden. Letzterer ist dem [v] ähnlich, kommt aber ohne Beteiligung der Zahnreihe zu Stande.

Das V als lateinisches Zahlenzeichen für die 5 hat keine Beziehung zu dem Buchstaben V. Dieses V ist die Hälfte eines X, des römischen Zahlzeichens für 10.

Bedeutungen

Literatur


Siehe auch: Abkürzungen/V, Abkürzung, Akronym, beginnend mit dem Buchstaben V oder v

Vorlage:Lateinisches Alphabet