Fessan
Der Fessan ist eine Landschaft in Libyen, die zur Sahara gehört.
Der Fessan ist 550.000 km² groß und wird im Norden von Tripolitanien, im Westen von Algerien und im Süden von Niger und Tschad umgeben. Das Land wird im wesentlichen von Sand-, Kies- und Felswüsten bedeckt. Es gibt Oasen, die bewohnt sind. Libyen versucht mit Hilfe der Ölgelder diese Region zu entwickeln. Die Gefahr der Versalzung der Böden bei künstlicher Bewässerung ist aber groß. Das Land ist nur von 50.000 Einwohnern bewohnt, wovon 1/3 zu den Tuareg oder Tubbu gehören.
Allerdings versucht die libysche Regierung durch den Ausbau der Infrastruktur und der Bewässerungsanlagen Menschen anzusiedeln. Die bedeutendsten Orte sind Murzuk und Sabha. Letzteres ist das Verwaltungszentrum für den Fessan und hat in dieser Funktion Murzuk abgelöst. Weitere wichtige Orte sind Ghadames und Ghat.
Geschichte
Seit dem Altertum wird die Landschaft von Berbervölkern bewohnt. Mit dem 5. Jahrhundert v. Chr. wurden den Griechen die Garamanten bekannt. Zwar eroberten die Römer nicht den Fessan, doch unternahmen sie Expeditionen in die Sahara und haben wohl unter Maternus um 100 n. Chr. die Gebiete am Tschadsee erreicht.
Mit dem Vordringen des Islam und der Einführung des Kamels kam es auch zu einem Aufschwung des Transsaharahandels, wobei sich Murzuk als bedeutendes Handelszentrum in Fessan etablierte. Nach der Einwanderung der arabischen Banu Sulaym kam es zu einer Vermischung der arabischen Bevölkerungsgruppen mit den Berbern.
Nachdem im 13. Jahrhundert Fessan zeitweise der Herrschaft von Kanem-Bornu unterstanden hatte, geriet das Land im 16. Jahrhundert unter die lockere Oberherrschaft der Osmanen und der Qaramanli. Als Italien Libyen eroberte, unterwarf es 1930 auch die Stämme des Fessan. 1951 wurde Fessan mit Tripolitanien und der Kyrenaika im Rahmen von Libyen unabhängig.