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Teutonen

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Wanderzüge der Kimbern und Teutonen

Die Teutonen (lat. Teutoni oder griech. Teutones) waren ein germanisches Volk der Antike, das ursprünglich im heutigen Jütland lebte. Über seine Geschichte sind nur wenige Informationen überliefert.

Begriff „Teutonen“

Der aus griechischen und römischen Quellen überlieferte Name teutones oder teutoni lässt keine eindeutige Herkunft erkennen. Er könnte sowohl keltisch, als auch vorgermanisch sein. Man weiss, dass die Bezeichnung auf das uridogermanische Wort teutā für „Volk“, „Volksmasse“ oder „Volksmenge“ zurückgeht. Da es jedoch auch eine große Menge ähnlicher Worte gab lässt sich keine sachliche Verbindung zu bestimmten Örtlichkeiten, wie zum Beispiel zum Teutoburger Wald,ziehen.[1]

Siedlungsgebiet

Der römische Auto Plinius berichtete als erster, dass die Teutonen an der Westküste Jütlands lebten, wahrscheinlich südlich der Kimbern, und dort vomHandel mit Bernstein profitierten.[2] Neben wenigen Abweichungen (Claudius Ptolemäus siedelte den Stamm zwischen Elbe und Oder an)[3] bestätigten dies auch andere antike Quellen.[4] Nach den antiken Schriftstellern zwang eine verheerende Sturmflut die Teutonen schließlich zum Verlassen ihres Siedlungsraumes.

Geschichte

Als der Stamm der Kimbern um das Jahr 120 v. Chr. Jütland verließ schlossen sich auch die Teutonen dem Zug an.[5] Dieser führte die Stämme durch Germanien. Als Beleg für ihre Beteiligung wird oft die Erwähnung der antiken Stadt Teutoburgium in der Nähe der heutigen Stadt Vukovar angesehen. Unklar ist jedoch, ob sie sich den Kimbern sofort anschlossen, oder ob sie diesen mit einigem Abstand nachfolgten. Ihre Beteiligung an der Schlacht bei Noreia im Jahre 113 v.Chr. ist durch verschiedenen antike Quellen belegt. Der Zug überschritt später den Rhein und verwüstete, wie Gaius Iulius Caesar berichtete Gallien, bevor sie gegen die keltischen Belgae eine Niederlage erlitten.[6] Die Germanen wandten sich nun gegen das römische Siedlungsgebiet und besiegten ein römisches Heer in der Schlacht bei Arausio im Jahre 105 v. Chr. Danach trennte sich der Zug. Während die Kimbern nach Spanien zogen, blieben die Teutonen in Gallien. Erst zwei Jahre später vereinigten sie sich erneut zu einem gemeinsamen Angriff auf das Römische Reich. Dabei erlitten die Teutonen unter ihrem König Teutobod in der Schlacht von Aquae Sextiae im Jahre 102 v. Chr. eine vernichtende Niederlage.

Nach der Schlacht werden die Teutonen in römischen Quellen nicht mehr genannt. Die Teile des teutonischen Heeres, die nicht von der iederlage betroffen waren siedelten sich in den nächsten Jahren jedoch als Aduadici an der Maas an. Wahrscheinlich siedelten noch im 2. und 3. Jahrhundert Nachkommen in der Gegend des Main.

Der Begriff „Teutonen“ in der Neuzeit

Ältere Geographen sahen in der Bezeichnung Teutonen lange einen Kollektivnamen für die nicht-keltischen Bewohner der Nordseeküste oder auch für die Gesamtheit der Deutschen.[7] So wurde schon im Mittelalter der lateinische Ausdruck Ordo Teutonicus für den Deutschen Orden verwendet. Gleichzeitig brachte man die Teutonen seit ihren ersten Siegen gegen römische Heere mit Furcht und Schrecken in Verbindung, sodass römische Historiker vom Furor Teutonicus sprachen. Daher leitet sich auch die heute noch gebräuchliche Verwendung das Wortes „Teutonen“ als Synonym für „Deutsche“ ab, dem oft „martialische“, „grobe“ oder „unkultivierte“ Eigenschaften zugewiesen werden. Andererseits spricht man auch von der besonderen Ausprägung der deutschen Sprache in Abgrenzung von österreichischen und schweizerischen Asprägungen vom so genannten Teutonismus.

Einzelnachweise

  1. S. Zimmer: Teutonen, in: Reallexikon der germanischen Altertumskunde (RGA). Bd. 36, Berlin/ New York 2005, S. 368–369
  2. Plin. XXXVII, 35
  3. Ptolem. II 11, 9
  4. Dazu genauer: Alfred Franke: Teutoni,in: RE V,1, Sp. 1172f
  5. Soweit nicht anders angeführt richtet sich diese Darstellung nach: Alfred Franke: Teutoni,in: RE V,1, Sp. 1173ff
  6. Caesar, de bello Gallico VII, 77, 12
  7. Alfred Franke: Teutoni,in: RE V,1, Sp. 1173

Literatur