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Herzogenaurach

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Vorlage:Infobox Ort in Deutschland

Herzogenaurach ist eine Stadt im mittelfränkischen Landkreis Erlangen-Höchstadt und liegt am Fluss Aurach.

Geografie

Geographische Lage

Herzogenaurach liegt westlich von Erlangen und Nürnberg innerhalb der Metropolregion Nürnberg

Nachbargemeinden sind (im Norden beginnend im Uhrzeigersinn):

Weisendorf, Großenseebach, Heßdorf, Erlangen, Obermichelbach, Tuchenbach, Puschendorf, Emskirchen, Aurachtal.

Stadtgliederung

Herzogenaurach ist gegliedert in 12 Ortsteile. Nachfolgend die Auflistung der Ortsteile:

  • Beutelsdorf
  • Burgstall
  • Dondörflein
  • Hauptendorf
  • Haundorf
  • Hammerbach
  • Herzo Base
  • Höfen
  • Niederndorf
  • Steinbach
  • Welkenbach
  • Zweifelsheim


Gemarkung Fläche[1]
Herzogenaurach 1.466 ha
Hammerbach 643 ha
Burgstall 774 ha
Zweifelsheim 558 ha
Haundorf 704 ha
Herzo Base 114 ha
Niederndorf 615 ha
Beutelsdorf 532 ha
Insgesamt 4.760 ha


Geschichte

Ursprünglich hieß die Siedlung Uraha, was etwa „Viehtränke am Fluss“ bedeutete (ur = Rind, aha = fließendes Gewässer). Daraus wurde dann später Aurach, ein in Bayern häufiger Orts- und Flussname.

Zur Unterscheidung von vielen anderen Orten gleichen Namens wurde schon bald Herzogenaurach daraus, möglicherweise wegen der Herzöge von Andechs-Meranien, die im Mittelalter hier begütert waren. Die Siedlung war aus einem fränkischen Königshof hervorgegangen. Im Jahr 1002 schenkte sie König Heinrich II., der spätere deutsche Kaiser, zusammen mit anderen Ansiedlungen, darunter auch Erlangen, dem Würzburger Stift Haug. Heute ist Herzogenaurach die größte Stadt im Landkreis Erlangen-Höchstadt.

Einwohnerentwicklung

Entwicklung der Bevölkerung[1]:

Jahr Einwohner
31.12.1939 4.940
31.12.1964 11.117
31.12.1972 13.939
31.12.1996 22.745
31.12.1999 23.125
31.12.2002 23.141
31.12.2003 23.224
31.12.2005 22.875
31.12.2006 22.895


Militär

Im Zug der Aufrüstung und der Kriegsvorbereitungen während der Zeit des Nationalsozialismus wurde im Jahr 1934 auf dem bis dahin landwirtschaftlich genutzten Gelände „bei der Zweimarterlinde“ ein Militärflugplatz angelegt, den die Wehrmacht bis 1940 weiter ausbaute. Der Fliegerhorst wurde nach dem gängigen Schema eines „Friedensstandorts“ errichtet. Den Kern bildete ein Flugfeld (670 Meter in Nord/Süd-Richtung, 915 Meter in Ost/West-Richtung), das mit Backsteinen befestigt und mit Gras überwachsen war; die längste Rollstrecke betrug ca. 1000 Meter.

Im März 1945 verließ die letzte Nahaufklärungsstaffel Herzogenaurach, in Anbetracht der rasch vorrückenden amerikanischen Bodentruppen wurde im April 1945 auch das Jagdgeschwader 104 abgezogen. Die Wehrmacht hatte die Sprengung der Gebäude vorbereitet, doch sie wurde nicht durchgeführt. Als amerikanische Einheiten am 16. April Herzogenaurach besetzten, wurden lediglich ein Hangar und zwei Holzbaracken des Fliegerhorsts zerstört.

Die Alliierten Truppen hatten auf die Bombardierung des Fliegerhorsts verzichtet, dessen Standort und Einrichtungen der Royal Air Force bis ins Detail bekannt waren. Es wird vermutet, dass eine Nutzung durch die Alliierten vorgesehen war. Die US-Armee übernahm das Gelände 1945 und belegte es als Militärstützpunkt für Artillerie. In den Jahren 1990/91 wurden die in Herzogenaurach stationierten Truppen zu einem Kriegseinsatz abkommandiert. Bis zum 15. Januar 1992 war der Abzug der 210. Artilleriebrigade abgeschlossen; etwa 400 Soldaten des 5. Bataillons der 17. Feldartillerie lösten den Standort bis zum 16. März 1992 auf.

Politik

Bürgermeister

Erste Bürgermeister von Herzogenaurach seit 1945:

  • 1945–1970: Hans Maier (SPD)
  • 1970–1990: Hans Ort (CSU)
  • 1990–2008: Hans Lang (CSU)
  • Seit 2008: Dr. German Hacker (SPD)

Zweite Bürgermeisterin ist Renate Schroff (SPD), Dritter Bürgermeister ist Bernd Müller (B'90/Grüne).

Stadtrat

Der Stadtrat von Herzogenaurach setzt sich aus 30 Mitgliedern zuzüglich des Bürgermeisters zusammen.

SPD CSU Grüne Freie Wähler Bürger für Bürger FDP Gesamt
2008 13 11 2 2 1 1 30 Sitze

(Stand: Kommunalwahl am 2. März 2008)


Städtepartnerschaften

Herzogenaurach unterhält Partnerschaften zu folgenden Städten:

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Herzogenaurach liegt direkt an der Autobahn A3 bei der Anschlussstelle Erlangen-Frauenaurach . Die Autobahn A73 ist von Herzogenaurach aus in 10-15 Minuten zu erreichen.

Der nächste Bahnhof befindet sich in Erlangen, dorthin gelangt man mit der Buslinie 201 des Omnibusverkehr Franken (OVF). Im Stadtgebiet verkehren die Buslinien der Herzo Bäder- und Verkehrs GmbH. Herzogenaurach verfügt auch über einen Flugplatz (Flugplatz Herzogenaurach). Die Reste der Bahnstrecke Erlangen-Bruck–Herzogenaurach kann man heute immer noch erahnen. Die Bahnstrecke ist größtenteils noch vorhanden, aber nicht mehr befahrbar.

Ansässige Unternehmen

adidas Factory Outlet
  • Adidas AG (Firmenhauptsitz und Factory-Outlet)
  • Puma AG (Firmenhauptsitz und Factory-Outlet)
  • Schaeffler Gruppe Kugel- und Wälzlager, Motorenelemente, Lineartechnik (Firmenleitung, Forschung und Produktion)

Bildung

Herzogenaurach hat drei Grundschulen, zwei Hauptschulen, ein Förderzentrum, eine Berufsschule mit den Fachrichtungen Metalltechnik und Wirtschaft/Verwaltung, eine staatliche Realschule und ein Gymnasium (Naturwissenschaftlich-technologisches und Sprachliches Gymnasium).


Kultur und Sehenswürdigkeiten

Herzogenaurach hat einen eigenen Fernsehsender: Herzo.TV.

Außerdem verfügt die Stadt über ein zentral gelegenes Freibad und ein großes Freizeitbad.

Museen

Stadtmuseum im Pfründnerspital: Im Herbst 2000 im ehemaligen Spital zum Heiligen Geist am Herzogenauracher Kirchenplatz neu eröffnet.

Krippenmuseum: Ab 1. Sonntag im Oktober bis Ostern des darauf folgenden Jahres

Bauwerke

Schloss, Altes Rathaus, Marktplatz, Fachwerkhäuser in der Altstadt, Stadtpfarrkirche St. Magdalena, Türmersturm, Fehnturm

Regelmäßige Veranstaltungen

Altstadtfest, U-Turn Festival, Sommerkirchweih, Martini-Kirchweih, Hobby-Künstler-Markt, Weihnachtsmarkt, Mittelalterfest, School´s Out Festival

Fußball-WM 2006

Während der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 hatte die argentinische Fußballnationalmannschaft ihr Quartier in Herzogenaurach.

Jugendclubs/Discotheken

Jugendhaus Rabatz

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

Einzelnachweise

  1. a b Stadt Herzogenaurach: Zahlenspiegel
Commons: Herzogenaurach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien