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Influenza

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Der Name Influenza ("Grippe"-Erkrankung), (von italienisch influenza: Einflüsse der Gestirne, bzw. der Kälte) leitet sich von der bis ins Mittelalter vorherrschenden medizinisch-astrologischen Vorstellung ab, alle Krankheiten wären durch bestimmte Planetenstellungen beeinflusst. Erst seit dem 15. Jahrhundert bleibt der Name der "echten Grippe" vorbehalten, einer oft tödlichen Virusinfektion.

Im Volksmund wird die Bezeichnung Grippe häufig für grippale Infekte verwendet, bei denen es sich aber um verschiedene, in der Regel deutlich harmloser verlaufende, Virenerkrankungen handelt.

Symptome

Die Symptome der Influenza sind ziemlich unspezifisch und können mit jeder anderen akuten Atemwegserkrankung verwechselt werden. Das Influenza-Virus greift über Tröpfcheninfektion die Atmung an und verursacht vor allem folgende Symptome:

  • ausgeprägtes Krankheitsgefühl im ganzen Körper
  • hohes Fieber bis 40 Grad Celsius
  • Kopfweh und Müdigkeit
  • Augentränen
  • trockenen Husten
  • trockene Kehle
  • angeschwollene Nasenschleimhaut
  • Schnupfen
  • Gliederschmerzen

Komplikationen

Die Durchimpfungsrate ist in Deutschland und Österreich gering. Pro Jahr sind aufgrund einer Influenza-Erkrankung in der Altersgruppe der 5- bis 44-jährigen 200 bis 300 bzw. in der Gruppe der über 65-jährigen 2.000 bis über 10.000 Krankenhauseinweisungen erforderlich. In der letzteren Gruppe sind pro Jahr rund 1 Million Personen 300 bis über 1.500 Todesfälle durch Influenza bedingt.

Laut Angaben des Bundesamtes für Statistik Österreich http://www.statistik.at/jahrbuch/pdf/k03.pdf starben 2002 in Österreich 18 Menschen direkt an der Grippe. Es ist aber davon auszugehen, dass der Influenza noch viele weitere Todesfälle ursächlich zuzurechnen sind.

Diagnostik

Therapie

Siehe unter: Grippeimpfung

Das Virus

Das Influenza-Virus ist ein RNA-Virus aus der Familie der Orthomyxoviren.

Es gibt drei Arten dieses Virus:

  • Besonders Influenza A-Viren zeichnen sich durch große Unterschiede in den Antigeneigenschaften aus, die auf hoher Mutationsfrequenz und Neugruppierungen beruhen. Das primäre Reservoir aller Influenza A-Viren liegt im Wassergeflügel.
  • Influenza B-Viren kommen nur beim Menschen vor,
  • Influenza C-Viren kommen bei Mensch und Schwein vor.

Epidemien

Von einer Influenzaepidemie oder Grippewelle spricht man, wenn 10-20% der Bevölkerung infiziert sind. Hauptinfektionsquelle und -überträger sind dabei - wie bei allen Influenzaausbrüchen - Kinder.

Auslöser der Epidemien und Pandemien sind Influenzaviren der Gruppen A und - seltener - B, da diese in der Lage sind, ihre antigenen Oberflächenmoleküle Hämagglutinin: H und Neuraminidase: N ständig zu verändern, was dazu führt, dass sie bei einer neuerlichen Infektion vom Immunsystem nicht mehr oder nur schlecht erkannt werden.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat deshalb im Jahre 1948 ein weltweites Überwachungssystem installiert, das die von 110 Referenzlaboratorien isolierten Virusstämme ständig auf neue Varianten überprüft, was zu den jährlich neuen Empfehlungen für die Impfstoffzusammensetzung der kommenden Saison führt - näheres siehe hier. Das Nationale Referenzzentrum für Influenza (NRZ) in Deutschland befindet sich am Robert Koch Institut.

Die Pandemien des 20. Jahrhunderts wurden nach ihrem Ursprungsgebiet benannt:

Influenza-Pandemien stellen nach wie vor eine große Gefahr für die Weltgesundheit dar. Als größte vorstellbare und realistische globale Katastrophe gilt heute eine Grippe-Pandemie, da sie das Gesundheitssystem der meisten wenn nicht aller Länder überfordern würde.

Literatur

  • Anonymus: Neues über die Grippe-Pandemie von 1918. Deutsche Apotheker Zeitung (Stuttgart) 140(22), S. 46 ff., ISSN 0011-9857
  • Anonymus: Influenza. Furcht vor der Pandemie. Pharmazeutische Zeitung 148(34), S. 30 - 31 (2003), ISSN 0031-7136

Siehe auch: