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Bolkerstraße

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Bolkerstraße
Wappen
Wappen
Straße in Düsseldorf
Bolkerstraße
Bolkerstraße
Die Bolkerstraße an einem Samstag Vormittag
Basisdaten
Ort Düsseldorf
Ortsteil Stadtmitte
Angelegt 1384
Anschluss­straßen Heinrich-Heine-Allee, Marktplatz
Querstraßen Neustraße, Hunsrückenstraße, Mertensgasse, Kapuzinergasse, Schneider-Wibbel-Gasse,
Bauwerke Neanderkirche
Nutzung
Nutzergruppen Fußverkehr, Radverkehr, ÖPNV
Straßen­gestaltung Fußgängerzone
Technische Daten
Straßenlänge 300 m

Die Bolkerstraße in der Düsseldorfer Altstadt ist eine der ältesten Straßen der Stadt und gilt heute als das Herz der „längsten Theke der Welt“. Auf rund 300 Metern befinden sich über 50 Restaurants, Kneipen und Bars von denen zahlreiche ganzjährig ihre zur Straße gelegenen Terrassen bewirtschaften. Die zur Fußgängerzone umgestaltete Straße verbindet das Rathaus mit einem der wichtigsten Haltepunkte des öffentlichen Nahverkehrs, dem U-Bahnhof Heinrich-Heine-Allee, sowie in der Verlängerung mit den Einkaufsstraßen Königsallee, Schadowstraße sowie dem Jan-Wellem-Platz.[1]

Geschichte

Die Straße wurde im Rahmen der ersten Stadterweiterung 1384 angelegt und 1417 erstmals namentlich erwähnt.[2] Benannt ist sie nach der Düsseldorfer Familie Bolke.[3] Früher war die Bolkerstraße eine der wichtigsten Einkaufsstraßen der Stadt und eine Flaniermeile. Im Zweiten Weltkrieg wurden zahlreiche Häuser zerstört. In den 1960er Jahren siedelten sich zunehmend gastronomische Betriebe an, die aufgrund höherer Ertragskraft das Mietniveau steigerten und schließlich den Einzelhandel weitgehend verdrängten.[4]

Besonderheiten

Neanderkirche auf der Bolkerstraße

Im Hinterhaus des sogenannten Heine Hauses Nr. 53 wurde am 13. Dezember 1797 Heinrich Heine geboren, der bedeutendste Sohn der Stadt Düsseldorf. Das Geburtshaus selbst brannte 1942 ab, und die Reste wurden in den 1960er Jahren abgerissen.[5] Im Vorderhaus befindet sich heute eine Buchhandlung. Im Gedenken an den Dichter befindet sich dort eine Büste Heines, deren Sockel aus Steinen des abgebrochenen Geburtshauses besteht.

Fast gegenüber gelegen, befindet sich Düsseldorfs erste reformierte Kirche die 1684 eingeweiht und nach dem Liederdichter Joachim Neander benannt wurde. Gemäß der damals geltenden Gesetze mussten protestantische Gotteshäuser in Hinterhöfen errichtet werden. Die Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs überstand die Kirche fast unversehrt, während die Vorderhäuser weitgehend zerbombt, abgerissen und nicht wieder aufgebaut wurden.[6] Dadurch ist die zurückgesetzte Kirche heute von der Bolkerstraße aus frei einsehbar. Der Kirchhof wird freitags und samstags von der gegenüber liegenden Hausbrauerei „Zum Schlüssel“ als Biergarten genutzt.[7]

Einzelnachweise

  1. Harald Frater u.a.: Der Düsseldorf Atlas, Emons, Köln, 2004, ISBN 3-89705-355-1, S. 119
  2. Hugo Weidenhaupt: Kleine Geschichte der Stadt Düsseldorf, Triltsch, Düsseldorf, 9. Aufl. 1983, ISBN 3-7998-0000-X, S. 63
  3. Hermann Kleinfeld: Düsseldorfs Straßen und ihre Benennung, Grupello, Düsseldorf, 1. Aufl. 1996, ISBN 3-928234-36-6, S. 78
  4. Harald Frater unter anderem: Der Düsseldorf Atlas, Emons, Köln, 2004, ISBN 3-89705-355-1, S. 119
  5. Udo Achten (Herausgeber): Düsseldorf zu Fuß, VSA Verlag, Hamburg, 1989, ISBN 3-87975-485-3, S. 30f
  6. Hugo Weidenhaupt: Kleine Geschichte der Stadt Düsseldorf, Triltsch, Düsseldorf, 9. Aufl. 1983, ISBN 3-7998-0000-X, S. 172
  7. RP-Online vom 11. August 2006 „Ein Bierchen vor dem Gotteshaus“, abgefragt am 25. Dezember 2007

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