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Schreibbüro

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Das Schreibbüro ist ein eigenständiges Unternehmen oder eine Unternehmensabteilung, deren meist ausschließliche Aufgabe es ist, Diktate zu transkribieren.

Wirtschaftliche Bedeutung

Der Wert der in Deutschland jährlich erbrachten Schreibdienstleistungen wird auf 10 bis 15 Milliarden Euro geschätzt. Der größte Anteil entfällt hierbei auf festangestellte Mitarbeiter in den Unternehmen.

Durch die zunehmende Verbreitung von digitaler Diktiertechnik ist es möglich geworden, Diktate schnell und kostengünstig an jeden Ort der Welt zu senden, so dass auch Schreibdienstleistungen zunehmend an externe Schreibdienstleister vergeben werden. SSL-Verschlüsselungstechnik ermöglicht dabei auch den sogenannten Vieldiktierern, Ärzten und Rechtsanwälten, die legale und sichere Nutzung von externen Schreibdiensten.

In den USA wird bereits jedes zweite medizinische Diktat von externen Schreibbüros geschrieben, das weltgrößte Schreibbüro MedQuist beschäftigt mehr als 10.000 Schreibkräfte. Der Markt für Schreibdienstleistungen ist trotz einiger sehr großer Firmen sowohl in den USA als auch in Europa sehr stark zersplittert, da es Tausende Ein-Mann-Unternehmen gibt, sogenannte „Mom & Pop-Companies“, die auf der Suche nach einer Home-Office-Tätigkeit aus der Arbeitslosigkeit oder der Elternzeit heraus gegründet werden.

Schreibdienst im medizinischen und im juristischen Bereich

Das mit Abstand größte Diktiervolumen wird in der Medizin produziert. Praktisch jede Operation und jeder Befund müssen in schriftlicher Form in der Patientenakte dokumentiert werden. Bei Entlassungen oder Überweisungen wird meist ein ausführlicher Arztbrief (Epikrise) an den weiterbehandelnden Arzt gesendet. Die Berichte werden zwar vom Arzt diktiert, aber aus Zeit- und Kostengründen in der Regel von einer (kostengünstigeren) Schreibkraft geschrieben.

Der zweitgrößte Anteil am Diktiervolumen entsteht im juristischen Bereich. In Deutschland diktieren die rund 400.000 Mediziner und 60.000 Juristen rund 90 % aller Diktate.

Siehe auch