Philips
Royal Philips Electronics
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Rechtsform | Naamloze Vennootschap |
Gründung | 1891 |
Sitz | Amstelplein 2 1096 BC Amsterdam, Niederlande |
Leitung | Gerard Kleisterlee (President & CEO) |
Mitarbeiterzahl | 134.200 (April 2008)[1] |
Umsatz | 27,0 Milliarden Euro |
Branche | Elektrotechnik |
Website | www.philips.de |

Royal Philips Electronics (kurz Philips genannt) mit Hauptsitz in den Niederlanden ist einer der weltgrößten Elektronikhersteller. Philips beschäftigt 134.200 Mitarbeiter in über 60 Ländern und erzielte 2007 einen Umsatz von 27 Milliarden Euro. Philips ist in folgende drei Sparten eingeteilt: Healthcare, Lighting und der aus den ehemaligen Geschäftsbereichen Consumer Electronics und Elektrohausgeräte zusammensetzten Sparte Consumer Lifestyle.
Unternehmensgeschichte
Gründung und Aufbau: 1891 – 1930
Philips wurde am 15. Mai 1891 von Gerard Philips im niederländischen Eindhoven gegründet. Damit begann der Aufstieg einer schlichten Lampenfabrik zu einem der größten Elektronik-Unternehmen der Welt. In den folgenden Jahren expandierte die Firma und Gerards Bruder, Anton Philips, trat 1895 in das Unternehmen ein. 1918 brachte Philips seine erste Radioröhre auf den Markt. Zu dem Zeitpunkt arbeiteten bereits 4.000 Mitarbeiter für Philips und es entstanden Vertriebsorganisationen in allen bedeutenden Ländern der Erde. 1926 wurde die deutsche Philips GmbH gegründet. Im folgenden Jahr wurde das erste Philips Radio präsentiert, welches den Einstieg in die Unterhaltungsindustrie einleitete.
Kriegs- und Nachkriegszeit: 1930 – 1960
Nach den erfolgreichen zwanziger Jahren hatte auch Philips mit den Folgen der Weltwirtschaftskrise zu kämpfen und musste Umstrukturierungen innerhalb seines Vertriebsnetzes durchführen. 1938 gelang es dem Unternehmen in verschiedenen europäischen Städten seine ersten Fernsehgeräte vorzustellen. Zu diesem Zeitpunkt waren 45.000 Menschen bei Philips angestellt. 1939 folgte die Einführung des Philishave mit revolutionärem Schersystem, dessen Grundprinzip bis heute noch unverändert in die Philips Rasierer einfließt.
Während des Zweiten Weltkrieges stand das Unternehmen als so genanntes Feindvermögen unter deutscher Zwangsverwaltung. Die Philips Fabriken in Eindhoven wurden während des Krieges mehrfach bombardiert. Nach Kriegsende begann der unmittelbare Wiederaufbau und zusätzlich entstanden weltweit Philips Werke und Niederlassungen.
1950 trat Philips in den Tonträger-Markt ein etablierte den Produktbereich Musik. Diese Aktivitäten mündeten in einer 80-prozentigen Beteiligung an der Deutschen Grammophon Gesellschaft (später umbenannt in PolyGram).
Weltweiter Erfolg: 1960 – 1990
1963 brachte das Unternehmen das Compact-Cassetten-System auf den Markt, und 1967 wurden die ersten Philips Farbfernseher in Europa ausgeliefert. In jenen Jahren begeisterten sich viele Menschen für technische Neuentwicklungen. Es gab kaum einen Haushalt, in dem keine Philips Technologie steckte: ob im elektrischen Rasierapparat, der Stereoanlage oder dem TV-Gerät - der Schriftzug der einstigen Glühlampenfabrik war überall zu lesen. Im Bereich Licht bringt Philips als erstes Unternehmen kompakte schmalröhrige Leuchtstofflampen heraus: die SL* Lampe 1980 und die PL Lampe 1981.
Darauf folgend wurde in Langenhagen bei Hannover am 17. August 1982 die weltweit erste Compact Disk (CD) produziert. Philips und Sony entwickelten die CD gemeinsam. Innerhalb von 25 Jahren wurden mehr als 200 Milliarden CDs produziert.
Umbau und Aufbruch: 1990 bis heute
In den 90er Jahren kam es zu einer tief greifenden Reorganisation des gesamten Unternehmens. Abläufe wurden verändert und Ziele sowie Verantwortungsbereiche neu definiert. In Kooperation mit verschiedenen Partnern wurde 1997 die erste DVD auf den Markt gebracht. Zunehmend werden neue Märkte mit Hilfe branchenübergreifender Partnerschaften erschlossen: 2002 wurde etwa die Kaffeemaschine „Senseo" in Kooperation mit dem Niederländischen Kaffee-Produzenten Douwe Egberts eingeführt. Gemeinsam mit dem Brauereikonzern InBev hat Philips 2005 die Heimzapfanlage Perfect-Draft auf den Markt gebracht.
Heute positioniert sich der Konzern immer stärker in Richtung wachstumsstarkes Technologie-Unternehmen und konzentriert sich dabei auf seine Kernkompetenzen in den Bereichen Healthcare, Lifestyle und Technologies. Im Rahmen dieser Konzentration hat Philips im Jahr 2006 sein Halbleitergeschäft in eine rechtlich eigenständige Gesellschaft, heute NXP, überführt und die Anteilsmehrheit in Höhe von 80,1% an ein Finanzinvestoren-Konsortium verkauft. Im September 2007 gab Philips seine Strategie “Vision 2010” bekannt und hat seit dem 01. Januar 2008 die Geschäftsstruktur vereinfacht und drei Kernsegmente geschaffen: Healthcare, Lighting und Consumer Lifestyle.
Tochterunternehmen und Firmenübernahmen
Über die Jahre kaufte Philips mehrere Firmen auf, unter anderem Magnavox, Marantz, Signetics, Mullard, Paradise Systems, GTE Sylvania und VLSI (Dadurch bildet sich ein Oligopol).
In Deutschland unterhält Philips u.a. in Aachen seit 1934 Produktionsstätten. Zunächst für Radiogeräte in der Jägerstraße, seit dem Krieg in Rothe Erde ein Werk zur Produktion von Leuchtmitteln, in dem heute Niedervolt-Halogenlampen und Autolampen hergestellt werden. Seit 1963 verfügte dies über eine eigene Glashütte namens Granus. Diese Glashütte wurde aber bald auf die Produktion von Fernsehglas umgestellt. Mit diesem Fernsehglas wurde die auf dem gleichen Gelände errichtete Bildröhrenfabrik beliefert. Die Glas- und Bildröhrenaktivitäten wurden im Jahre 2000 in ein Joint Venture mit dem koreanischen LG-Konzern eingebracht (LG.Philips Displays). LG.Philips Displays hat dann im Jahre 2003 die Bildröhrenfabrik geschlossen und im Januar 2006 für die Glasfabrik unter dubiosen Umständen Konkurs angemeldet.
Im August 1982 wurde die damals im Vergleich befindliche G. Bauknecht GmbH übernommen.
Von 1984 bis 1998 gehörte auch die Grundig AG zur Philips-Gruppe. 1979 übernahm Philips bei der Felten & Guilleaume Carlswerk AG in Köln die Mehrheit, firmierte 1982 den größten Teil des Unternehmens unter Philips Kommunikations Industrie AG (PKI) um, brachte die Energietechniksparte als Felten & Guilleaume Energietechnik AG an die Börse und verkaufte 1993 die Glasfasersparte von PKI an Nokia. Die Netzwerksparte von PKI wird drei Jahre später an AT&T verkauft. 1991 wird die Narva in Plauen von Philips übernommen. Durch die Akquisition der C.H.F. Müller in Hamburg 1927 gelang Philips der Eintritt in den Markt für Röntgengeräte insbesondere auf dem Gebiet der Medizintechnik.
1999 gründete Philips Lighting mit Agilent das Joint-Venture Lumileds. Lumileds hat sich schnell zu einem führenden Hersteller von Leuchtdioden für Beleuchtungszwecke entwickelt. 2005 hat Philips die Agilent-Anteile erworben. 2007 übernahm Philips das US-amerikanischen Unternehmen Color Kinetics und das kanadische Unternehmen TIR Systeme. Beide Firmen sind Hersteller von LED-Leuchten.
In den Standorten Hamburg und Böblingen betrieb die Philips Semiconductors GmbH Deutschland Halbleiterwerke. Die gesamte Halbleitersparte des Konzerns wurde im vierten Quartal 2006 verselbständigt und zu 80,1% an die US-Finanzinvestoren Kohlberg Kravis Roberts & Co., Silver Lake Partners und AlpInvest verkauft. Seit dem 1. Oktober 2006 firmiert die neue Gesellschaft unter NXP Semiconductors mit dem Namenszusatz founded by Philips. Als Folge dieses Übergangs werden im Böblinger Standort des Unternehmens (ICB) nach nicht einmal 6 Monaten ca. 550 Mitarbeiter und ca. 100 Mitarbeiter von Lieferanten entlassen, um dem Börsengang nicht im Weg zu stehen.
In einem Joint-Venture arbeitet Philips im südkoreanischen Unternehmen LG.Philips LCD mit. [2]
Im Jahr 2007 übernahm Philips Cannon AVENT, einen englischen Hersteller hochwertiger Babyfütterutensilien, mit seiner Fabrik in der Grafschaft Suffolk. Ob die britische Produktionsstätte erhalten bleibt ist unklar. AVENT ist sowohl in Großbritannien als auch in den wichtigsten Europäischen Ländern und den Vereinigten Staaten vertreten und exportiert weltweit in über 60 Länder.
Bisherige Geschäftsführer
- 1891–1922: Gerard Philips
- 1922–1939: Anton Philips
- 1939–1961: Frans Otten
- 1961–1971: Frits Philips
- 1971–1977: Henk van Riemsdijk
- 1977–1981: Nico Rodenburg
- 1982–1986: Wisse Dekker
- 1986–1990: Cornelis Van der Klugt
- 1990–1996: Jan Timmer
- 1996–2001: Cor Boonstra
- seit 2001: Gerard Kleisterlee