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Oberwaltersdorf

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Vorlage:Infobox Ort in Österreich Oberwaltersdorf ist eine Marktgemeinde in Niederösterreich im Bezirk Baden.

Geografie

Oberwaltersdorf liegt an der Triesting, im Wiener Becken, ca. 9 km östlich der Bezirkstadt Baden bei Wien und 25 km südlich von Wien an der B 210. Eine Eisenbahnanbindung besteht über die Aspangbahn.

Politik

Gemeinderatswahl 2005

Im Jahr 2005 waren 2.919 wahlberechtigt, 1.956 Stimmen wurden abgegeben, was einer Wahlbeteiligung von 67,01% entspricht. 1.916 gültige Stimmen standen 40 ungültigen gegenüber.
Folgendes Ergebnis brachte die Wahl hervor:

  • SPÖ: 1.069 Stimmen, 55,79%, 13 Mandate
  • Liste ÖVP: 467 Stimmen, 24,37%, 6 Mandate
  • IAO: 342 Stimmen, 17,85%, 4 Mandate
  • FPÖ: 38 Stimmen, 1,98%, 0 Mandate

Einwohnerentwicklung


(Quelle: Statistik Austria[1])
Volkszählung 19711981199120012006
Einwohner 2.0202.0302.4163.3433.644

Geschichte

Datei:GemeindeamtOBW.JPG
Gemeindeamt

Um das 47. Jahrhundert v. Chr. etwa, also aus dem Mittelpaläolithikum, stammen die ersten Keramikfunde und Töpferscheiben. Die ersten Pfeilspitzen, Streitäxte und Hornsteinspitzen datieren auf das 30. Jahrhundert v. Chr. zurück. Aus dem 7. Jahrhundert v. Chr. stammen weitere Keramikfunde.

Mittelalter

Datei:KircheOBW.JPG
Kirche und Europabrunnen
Datei:Frkircheobw.JPG
Fresko an der Kirche Oberwaltersdorf

Im Jahre 991 entstand die erste deutsche Siedlung in diesem Raum. Die erste schriftliche Erwähnung des Namens Waltrichsdorf war im Jahre 1108 in Urkunden des Stiftes Göttweig. Oberwaltersdorf wurde von Herzog Friedrich II. 1234 verpfändet. 1252 wird erstmals die Kirche zum Heiligen Jakobus urkundlich erwähnt. An der Kirche zum Heiligen Jakobus befindet sich ein aus dem Jahre 1325 stammendes Außenfresko. Das Stift Göttweig tritt 1264 die Besitztümer an Ottokar II. ab. Der Römische König Albrecht II., welcher gleichzeitig Herzog Albrecht V. von Österreich war, verlieh den Leuten zu Baltharsdorf am 7. April 1437 einen Jahrmarkt nach dem Jakobstag auf Bitten des Hans von Ebersdorf. Adelige verschiedener Adelsgeschlechter bestimmten als Schlossbesitzer des Oberwaltersdorfer Schlosses, beziehungsweise als Grundbesitzer, die Geschichte der Gemeinde wesentlich.

Im Jahre 1462 wird der Ort durch Söldnertruppen verwüstet.

Neuzeit

Der Ort und die Kirche wurden im Jahre 1529 im ersten der Österreichischen Türkenkriege von den Osmanen zerstört.

Persönlichkeiten

Oskar Helmer, eine der führenden politischen Persönlichkeiten der österreichischen Nachkriegszeit, lebte in Oberwaltersdorf. Nach ihm sind die Volks- und Hauptschule, eine Straße und das "Kulturheim" benannt.

Broncia Koller-Pinell (1863-1934)
Datei:KollerhausOBW.JPG
Das ehemalige Haus der Familie Koller

Frau Koller-Pinell war Malerin des Wiener Jugendstils. Sie stand der Wiener Secession, besonders Gustav Klimt und seinem Kreis, nahe.

Das Ehepaar Koller-Pinell erwarb ein Haus am Mühlbach und ließ es nach Plänen von Josef Hoffmann umbauen. Die Inneneinrichtung gestaltete Broncia Koller gemeinsam mit Koloman Moser. Dieses Haus wurde zu einem beliebten Treffpunkt für Künstler, Philosophen und Intellektuelle. Unter anderem verkehrten hier auch Franz von Zülow oder Egon Schiele.

Auch die Tochter Sylvia Koller (1889-1963) brachte es zu künstlerischen Ehren.

Hans Landauer (* 19. April 1921 in Oberwaltersdorf) war einer der jüngsten Österreicher, die freiwillig in den Spanischen Bürgerkrieg eingerückt sind, er wurde 1941 im KZ Dachau inhaftiert. Nach der Befreiung arbeitete er als Kriminalpolizist sowie später in seiner Pension für das Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstandes . Hans Landauer lebt heute wieder in Oberwaltersdorf.

Gerald Messlender, aufgewachsen in Oberwaltersdorf, ist ein ehemaliger Österreichischer Fussballprofi, der u.a. bei Admira Wacker, FC Tirol und dem Vfb Mödling spielte. Messlender kam ebenfalls in der Österreichischen Fussballnationalmannschaft zum Einsatz.

Datei:SchlossOBW.JPG
Schloss

Stronach erwarb 1994 Schloss samt Gutshof, Brennerei und einen Teil des dazugehörenden Landwirtschaftlichen Gutes. Der alte Gutshof und die Brennerei mussten den neuen Gebäude Platz machen und wurden abgerissen. Es wurden nach und nach die Magna-Europazentrale, ein Golfplatz mit Clubrestaurant und Tennishalle, sowie die Wohnsiedlung Fontana am Magnagelände errichtet. Neben diesen entstand ein neuer Ortsteil an den Schlossseen.

Franz Kutschera (* 22. Februar 1904 in Oberwaltersdorf) war SS-General und Gauleiter von Kärnten, Nationalsozialist und Kriegsverbrecher.

Wirtschaft

Neben anderen Betrieben ist die bekannteste die Magna Holding AG, die ihre Europa-Zentrale in Oberwaltersdorf hat.

Literatur

  • "Auf Spuren der Vergangenheit" - Oberwaltersdorf: Geschichte, Landschaft, Kultur; von Helmut Frais; Herausgeber: Herrengilde Oberwaltersdorf


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  1. Bevölkerungsentwicklung von Oberwaltersdorf. (PDF)