Phosphortrichlorid
Strukturformel | |||||||
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Allgemeines | |||||||
Name | Phosphortrichlorid | ||||||
Andere Namen |
Phosphor(III)-chlorid | ||||||
Summenformel | PCl3 | ||||||
Kurzbeschreibung |
Farblose, an feuchter Luft rauchende Flüssigkeit von stechendem Geruch. | ||||||
Externe Identifikatoren/Datenbanken | |||||||
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Eigenschaften | |||||||
Molare Masse | 137,33 g·mol−1 | ||||||
Aggregatzustand |
flüssig | ||||||
Dichte |
1,574 g·cm−3 (21 °C)[1] | ||||||
Schmelzpunkt | |||||||
Siedepunkt |
76,1 °C[1] | ||||||
Dampfdruck | |||||||
Löslichkeit |
Hydrolyse in Wasser; löslich in Ether, Toluol | ||||||
Sicherheitshinweise | |||||||
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MAK |
2,8 mg·m−3[1] | ||||||
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa). |
Phosphortrichlorid oder Phosphor(III)-chlorid ist eine farblose, giftige und stark ätzende Flüssigkeit von stechendem Geruch, die an feuchter Luft infolge Hydrolyse raucht.
Darstellung
Es entsteht bei der direkten Umsetzung von Chlor mit weißem Phosphor, P4, neben geringen Mengen Phosphorpentachlorid, PCl5. Letzteres reagiert mit überschüssigen Phosphor ebenfalls zu Phosphortrichlorid.
Eigenschaften
Phosphortrichlorid ist das Säurechlorid der phosphorigen Säure, einem dyadischem Tautomer der Phosphonsäure. Infolgedessen erfolgt mit Wasser die Hydrolyse zu dieser und Chlorwasserstoff:
Hydrolyse der Phosphor(II)-chlorids zu phosphoriger Säure / Phosphonsäure
Auf analoge Weise bilden sich mit Alkoholen Phosphorigsäureester. Dabei werden die Chlor-Atome schrittweise substituiert:
Umsetzung von Phosphortrichlorid mit Methanol - schrittweise Substitution
Analog erfolgen die Umsetzungen mit Aminen, Thiolen oder (Pseudo-)Halogeniden.
Phosphortrichlorid ist ein recht starkes Reduktionsmittel und wird als Sauerstoff-Akzeptor eingesetzt. Fungiert es als letzterer, so bildet sich als Oxidationsprodukt Phosphorylchlorid, der auch als stete Verunreinigung Phosphorchlorid begleitet, welches mit Luft in Berührung kommt.
Bei der Aufreinigung durch Destillation im Labor ist Vorsicht geboten, da Phosphortrichlorid gemäß der Bildungsreaktion partiell zu gelbem Phosphor und Chlor thermolysiert.
Phosphortrichlorid lässt sich weiter zum Phosphorpentachlorid chlorieren:
Verwendung
Phosphortrichlorid ist ein Grundstoff der Chemischen Industrie, der vielfältige Verwendung findet. Man benötigt es für die Herstellung anderer Phosphorderivate wie Insektizide, Pharmazeutika, Di- und Trialkylphosphite, Phosphorylchlorid, Thiophyosphorylchlorid u. v. a. m.
Im Labormaßstab kann man mit Hilfe von Phosphortrichlorid Carbonsäurechloride darstellen, eine Methode, die gegenüber der Darstellung mittels Thionylchlorid oder Oxalylchlorid allerdings keine Vorteile birgt.
Quellen
- ↑ a b c d e f Eintrag zu CAS-Nr. 7719-12-2 in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA (JavaScript erforderlich)