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Graphical User Interface

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GUI ist eine Abkürzung aus dem Computer-Bereich für "Graphical User Interface", was wörtlich übersetzt "Grafische Benutzer-Schnittstelle" bedeutet, in der Softwareergonomie jedoch in der Regel treffender als Grafische Benutzungsschnittstelle bzw. Mensch-Maschine-Schnittstelle bezeichnet wird. Ein GUI stellt dem Benutzer somit eine graphische Schnittstelle zur Bedienung des Computers zur Verfügung.

Man kann auch sagen, ein GUI ist derjenige Teil einer Software, den der Benutzer (User) unmittelbar (vor sich auf dem Monitor) sieht.

GUI-Geschichte

GUIs kamen in den 80er Jahren auf und lösten weitgehend die bisherige Bedienung per Kommandozeile im Textmodus ab. Die Entwicklung der GUIs ist eng mit der Computermaus verbunden, mit deren Hilfe am Bildschirm ein grafischer Mauszeiger an Stelle einer Einfügemarke (Cursor) dargestellt wird.

Die Entwicklung dessen, was wir heute als GUI verstehen, erfolgte ab 1973 am Palo Alto Research Center (PARC) der Firma Xerox. Zuerst kommerziell verwendet wurde es 1981 im Xerox Star. 1983 erschien Lisa des Computerherstellers Apple, der allerdings keinen Markterfolg hatte. Das Nachfolgemodell, der ab 1984 produzierte Macintosh, war hingegen erfolgreicher.

Mit dem Macintosh, dem Atari ST und dem Amiga erlangten GUIs eine weite Verbreitung und sind seit dem Erfolg von Windows der Firma Microsoft heute de-facto-Standard beim Arbeiten mit Computern.

GUI-Elemente

Ein GUI ist dazu da, Anwendungssoftware (Prozesse bzw. Tasks) auf einem Computer mittels grafischer Elemente zu bedienen. Dies geschieht meistens mit einer Maus als Steuergerät, mit der die graphischen Elemente bedient oder ausgewählt werden.

Diese Bedienelemente sind zum Beispiel:

  • Button (Knopf zum Drücken)
  • Checkbox (Auswahlkästchen die manchmal auch zu Gruppen zusammengefasst werden, mehrere Möglichkeiten können dabei ausgewählt werden)
  • Radiobutton (Auswahlkästchen die IMMER zu Gruppen zusammengefasst werden, nur 1 Möglichkeit kann dabei ausgewählt werden)
  • List (Liste zur Auswahl von Zahlen und/oder Wörtern)
  • Textfield (Textfeld immer einzeilig zur Ein- oder Ausgabe von Zahlen und/oder Wörtern)
  • Combobox (eine Kombination aus Button, List und Textfield bzw. Label zur Auswahl von Objekten, meist Zahlen und/oder Wörtern)
  • Textarea (Textbereich immer mehrzeilig zur Eingabe, meist jedoch zur Ausgabe von Zahlen und/oder Wörtern)
  • Scrollbar (Schieberegler)

Fenstertechniken, um Programme in ihrer Größe und Position zu verändern, zu minimieren oder maximieren werden mittlerweile von jedem graphischen Betriebssystem unterstützt.

GUIs können mit der Verwendung von Metaphern für bestimmte Programmfunktionen, wie zum Beispiel der Papierkorbs, das Erlernen und das Verständnis der Bedienung wesentlich erleichtern.

Exotische Benutzeroberflächen

Neben den klassischen GUIs hat es immer wieder neue und ungewöhnliche Ansätze gegeben. Hier sind ein paar dieser Exoten und Pioniere:

  • N/JOY
  • Penpoint, ein Betriebssystem für Pentop-Computer
  • Magic Cap, ein Betriebssystem für kleine, tragbare Geräte. Magic Cap verwendet die Metapher eines Raumes, aber erweitert sie. Man kann die "Räume" verlassen und auf die "Straße" gehen. Dienste anderer Unternehmen (z. B. AOL) erscheinen als Gebäude.
  • "Pie Menus" sind Menüs, deren Auswahlmöglichkeiten im Kreis um einen zentralen Punkt angeordnet sind. Siehe dazu Pie Menu Central

Siehe auch