Cem Özdemir
Cem Özdemir (* 21. Dezember 1965 in Urach) ist ein deutscher Politiker (Bündnis 90/Die Grünen) türkischer Abstammung.
Leben und Beruf
Nach der Mittleren Reife machte Özdemir eine Ausbildung zum Erzieher, erwarb anschließend die Fachhochschulreife und absolvierte dann ein Studium der Sozialpädagogik, welches er als Diplom-Sozialpädagoge (FH) beendete. Ab 1987 war er als Erzieher und freier Journalist tätig. Özdemir ist Sohn türkischer Einwanderer und mit der deutsch-argentinischen Journalistin Pia Castro verheiratet. Das Paar hat eine Tochter. Özdemir ist Moslem.
Partei
Seit 1981 ist er Mitglied der Partei Die Grünen. Von 1989 bis 1994 war er Mitglied im Grünen-Landesvorstand von Baden-Württemberg. 1992 zählte er zu den Mitbegründern von Immi-Grün - Bündnis der neuen InländerInnen. Am 2. Juni 2008 kündigte er seine Kandidatur für den Parteivorsitz an[1]
Abgeordneter
Von 1994 bis 2002 war Özdemir Mitglied des Deutschen Bundestages. Ab 1998 war er hier innenpolitischer Sprecher der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen.
Nach Veröffentlichungen über einen günstigen Privatkredit von PR-Berater Moritz Hunzinger und über die unzulässige Verwendung dienstlich erworbener Bonus-Meilen legte Özdemir am 26. Juli 2002 dieses Amt nieder. Ebenso erklärte er seinen Rückzug aus dem Bundestag.[2] Nachdem er, wie es hieß, die Kandidatur für die Bundestagswahl 2002 wegen einer bereits erteilten Zustimmung nicht mehr zurückziehen konnte, nahm er nach seiner Wiederwahl das Bundestagsmandat nicht an.
Özdemir ist stets über die Landesliste Baden-Württemberg in den Deutschen Bundestag eingezogen und ist politisch beheimatet im Grünen Kreisverband Ludwigsburg (Baden-Württemberg).[3]
2003 war er Transatlantic Fellow des German Marshall Fund of the United States [4]. In dieser Zeit hielt er u.a. brownbag lectures an der University of Madison im US-Bundesstaat Wisconsin[5] zur Rolle der Türkei in Europa.
Seit 2004 ist er Mitglied des Europäischen Parlaments (Fraktion Die Grünen / Freie Europäische Allianz) und gehört hier dem Ausschuss für Auswärtige Angelegenheiten an. Zudem war er Vize-Präsident[3] des nichtständigen Ausschusses zur behaupteten Nutzung europäischer Staaten durch die CIA für die Beförderung und das rechtswidrige Festhalten von Gefangenen (CIA-Ausschuss).[3] Özdemir ist Mitglied der hochrangigen Kontaktgruppe Nordzypern, der interparlamentarischen Delegation EU-Türkei sowie der Anti-Racism and Diversity Intergroup.[3]
2007 übernahm Özdemir die Schirmherrschaft über den Christopher Street Day Stuttgart.[3]
Veröffentlichungen
- Ich bin Inländer, - München: dtv, 1997 (ISBN 3423241098)
- Currywurst und Döner, Bergisch Gladbach: Lübbe, 1999 (ISBN 3785709463)
- Deutsch oder nicht sein?, Bergisch Gladbach: Lübbe, 2000 (ISBN 3404604822)
Weblinks
Quellen
- ↑ [1] "Özdemir kündigt Kandidatur als Parteichef an", Spiegel-Online Stand: 02.06.08)
- ↑ Matthias Geis: "Özdemir fliegt - Und die Grünen geben sich moralisch". Kommentar in: DIE ZEIT Nr. 32 vom 01. August 2002, der den Rücktritt in Relation setzt zu den Verfehlungen von Scharping und Gysi
- ↑ a b c d e Gayweb-Newsticker: Cem Özdemir: Schirmherr des CSD Stuttgart 2007
- ↑ Past Fellows
- ↑ Center for European Studies Spring 2003 Events
Personendaten | |
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NAME | Özdemir, Cem |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Politiker (Bündnis 90/Die Grünen) |
GEBURTSDATUM | 21. Dezember 1965 |
GEBURTSORT | Bad Urach |