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Barbara Grabowska (* 28. November 1954 in Zabrze; † 12. August 1994 in Częstochowa), auch unter dem Namen Barbara Grabowska-Oliwa bekannt, war eine polnische Schauspielerin.
Biografie
Barbara Grabowska studierte an der Staatliche Theaterhochschule (PWST) in Krakau. 1979 beendete sie ihre Schauspielausbildung und feierte im gleichen Jahr ihr Debüt als Theaterschauspielerin am „Alten Theater“ (Stary Teatr) von Krakau. Dem Schauspielhaus blieb Grabowska bis zu ihrem Tod im Jahr 1994 verbunden, wo sie mit so bekannten Regisseuren wie Andrzej Wajda zusammen arbeitete. An der Seite von Jerzy Radziwiłowicz und Jerzy Stuhr war sie unter anderem 1984 in Wajdas Inszenierung von Fjodor Dostojewskis Schuld und Sühne zu sehen. Der Produktion am Alten Theater folgten Gastspiele im Ausland, so unter anderem 1986 in New York, wo Grabowska für ihre Interpretation der Sonja Lob seitens der Kritiker erhielt.[1]
Parallel zu ihrer Arbeit am Theater war Grabowska nur sporadisch in Film- oder Fernsehprojekten zu sehen. 1979 gab sie ihr Filmdebüt in Wiktor Skrzyneckis Spielfilm Mysz, dem die Rolle der Joanna Frankowska in dem preisgekrönten historischen Fernsehmehrteiler Najdluzsza wojna nowoczesnej Europy folgte. In dem Projekt von Jerzy Sztwiertnia, eine Chronologie Polens der Jahre 1815 bis 1918, agierte sie unter anderem an der Seite von Krzysztof Kolberger. Der Durchbruch als Filmschauspielerin gelang Grabowska wenig später mit Agnieszka Hollands historischen Drama Fieber (1981). Die Verfilmung eines Romans von Andrzej Strug spielt zu Anfang des 20. Jahrhunderts und handelt von den erfolglosen Versuchen einer Gruppe polnischer Sozialisten, die plant, mit einer Bombe den zaristischen Generalgouverneur zu töten.
Fieber wurde 1981 von den Warschauer Behörden mit einem Aufführungsverbot belegt, während Agnieszka Holland nach Frankreich emigrierte.[2] Der Film erhielt noch im selben Jahr eine Einladung in den Wettbewerb der 31. Filmfestspiele von Berlin wo Grabowska, fünf Jahre nach dem Sieg ihrer Landsfrau Jadwiga Barańska, mit dem Silbernen Bären als beste Darstellerin des Filmfestivals ausgezeichnet wurde. Für ihr Porträt der Kama, die dem psychischen Druck sich als Selbstmordattentäterin zu opfern nicht standhält, hatte die Wettbewerbsjury um die deutsche Regisseurin Jutta Brückner der 26-jährigen Polin den Vorzug vor so bekannten Aktricen wie der Amerikanerin Lee Remick (Ein Sommer in Manhattan) oder der deutschen Film- und Theaterschauspielerin Angela Winkler (Die Verweigerung) den Vorzug gegeben.
Nach dem Erfolg von Fieber blieb die Nebenrolle der Jola in Waldemar Krzysteks politischen Spielfilm Ostatni prom (1989), in dem Krzysztof Kolberger und Agnieszka Holland die Hauptrollen übernahmen, Grabowskas letzter Leinwandauftritt. Fünf Jahre später wurde ihr Leichnam an den Bahngleisen in der Nähe des Ortes Częstochowa gefunden. Es wird vermutet, dass die 39-jährige Schauspielerin versehentlich aus einem Zug fiel.
Filmografie
- 1979: Mysz
- 1981: Najdłuższa wojna nowoczesnej Europy (Fernsehmehrteiler)
- 1981: Fieber (Gorączka)
- 1989: Ostatni prom
Auszeichnungen
Internationale Filmfestspiele Berlin
- 1981: Beste Darstellerin für Fieber
Weblinks
- Profil bei filmpolski.pl (polnisch)
- Vorlage:IMDb Name
Einzelnachweise
- ↑ vgl. Gussow, Mel: The Stage : ‚Crime And Punishment‘. In: The New York Times, 17. Juli 1986
- ↑ vgl. Inhaltsbeschreibung von Goraczka im All Movie Guide (englisch, aufgerufen am 1. Juni 2008)