Kommunismus
Als Kommunismus wird einerseits eine von Karl Marx begründete politische und wirtschaftliche Theorie, als auch die vom Marxismus-Leninismus angestrebte Gesellschaftsform bezeichnet. Der Kommunismus entstand im 19. Jahrhundert als Kritik und Gegenentwurf zum herrschenden kapitalistischen Wirtschaftssystem, das nach Ansicht der Kommunisten auf der Ausbeutung der Arbeiterklasse beruhte. Der Kommunismus wird im Sinne der hegelschen dialektischen Geschichtsauffassung als letztes Stadium der Geschichte gesehen, dem der Sozialismus als Zwischenstufe zwischen dem Kapitalismus und der Verwirklichung des Kommunismus vorausgeht.
Hauptcharakteristiken des Kommunismus sind seine Forderung nach der Abschaffung des Privateigentum an Produktionsmitteln und der Herrschaft des Proletariats.
In Rußland wurde nach dem Sturz des Zaren-Regimes ein kommunistisches Regime errichtet (siehe Sowjetunion, Ostblock), das sich zunächst zum großen weltpolitischen Gegenspieler der USA aufschwingen konnte (siehe Ost-West-Konflikt), aber aufgrund systemimmanenter Schwächen, u.a. wegen der staatlich gelenkten Planwirtschaft, im letzten Drittel des zwanzigsten Jahrhunderts zusammenbrach.
Im Dritten Reich wurden die kommunistischen Parteien verboten und ihre Anhänger und Mitglieder verfolgt und in KZs gebracht. Im Nachkriegsdeutschland verfügte das Bundesverfassungsgericht gegen die KPD (Kommunistische Partei Deutschlands) 1956 wegen des Widerstreits ihrer Ziele zur freiheitlich demokratischen Grundordnung ein Parteiverbot und die Auflösung der Partei.
In den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg erfreuten sich kommunistische Theorien auch unter westlichen Intellektuellen, vor allem in Frankreich, großer Beliebtheit.
Bis heute existieren in vielen Ländern kommunistische Parteien und Gruppierungen, die jedoch nach dem Fall der Sowjetunion und damit dem Scheitern der kommunistischen Theorien in der Wirklichkeit, in die politische Bedeutungslosigkeit abgerutscht sind.
Verwandte Theorien:
Bekannte Vertreter des Kommunismus: