Heinrich Bockelmann
Heinrich Bockelmann (*1870 +1945) war Moskauer Bankier und Diplomat.
Bockelmann wanderte 1892 nach Moskau aus und hat sich dort vom Volontär zum Mitinhaber der Junker-Bank entwickelt. Bockelmann lebte in der Kasakowa-Straße in Moskau.
1914 war Bockelmann nach Sibirien deportiert worden, von wo er auf einer genehmigten Reise nach Moskau floh. Ab 1915 gab Bockelmann Erkenntnisse aus seinen Geschäftskontakten mit Rußland von aus Stockhom an das Auswärtige Amt in Berlin weiter. Bockelmann berichtete über die innenpolitische Lage in Russland zum Beispiel über Bergarbeiterstreiks im Süden, teilweise trägt er beim Staatssekretär persönlich vor. Zur Konfliktkommunikation sollte Bockelmann über Stohmänner einen russischen Verlag erwerben. 1916 statte er dafür den ehemaligen Sekretär des russischen Finanzministers Sergei Juljewitsch Witte, den Journalisten und Geschäftsmann Josef Kolyschko und Fürst Bebutow, ein früheres Duma-Mitglied mit mit finanziellen Mittel, aus. [1] Eigentümer wollten Bockelmann und der gleichaltrige Hugo Stinnes werden.
Ein Teil der Mittel wurde wahrscheinlich in ein Zeitungsprojekt von Maxim Gorki, die seit Mai 1917 erscheinende Petersburger Zeitung der Bolschewiki Nowaja Shisn (Neues Leben) investiert, bei welcher Lenin als Chefredakteur arbeitete, investiert. [2]
Bockelmanns Prognosen trafen nicht immer zu: 24. Februar 1917, zwei Wochen vor der Revolution im julianischen Februar: glaubte er "»nicht an eine nahe bevorstehende große Veränderung in der inneren Politik Russlands« später erklärte er dem Aufstand sei »eine große Bedeutung nicht beizumessen«.
In Stockhom knüpfte Bockelmann Ende März 1917 Kontakt zu (1888-1957), einem späteren Justizminister unter Lenin.
siehe auch
Wilhelm von Mirbach-Harff, Wilhelm Schubert
Literatur
Udo Jürgens mit Michaela Moritz "Der Mann mit dem Fagott" autobiografische Familiensaga, Blanvalet München, 2006