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Geschichte der Stadt Köln

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Auf dieser Seite soll ein kleiner Streifzug, der keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit erhebt, durch die Geschichte Kölns aufgezeigt werden. Am Ende des Artikels finden sich 2 Tabellen zu den Eingemeindungen und zur Einwohnerentwicklung der Stadt Köln.

Das frühzeitliche Köln

Das römische Köln

  • 55 v. Chr.: Erste Kämpfe zwischen niederrheinischen Germanen und Römern im Gebiet des späteren Köln.
  • 38 v. Chr.: Der römische Feldherr Marcus Vipsanius Agrippa erlaubt es den Ubiern, sich auf dem heutigen Stadtgebiet niederzulassen. Das Oppidum Ubiorum, eine Vorgängersiedlung von Köln, entsteht.
  • 15: Agrippina, die Mutter des römischen Kaisers Nero, wird im Oppidum Ubiorum geboren.
  • 50: Durch den Einfluss von Agrippina erhält das Oppidum Ubiorum die Stadtrechte und wird die römische Kolonie Colonia Claudia Ara Agrippinensium, oder kurz CCAA.
  • 89: CCAA wird die Hauptstadt der römischen Provinz Niedergermanien (lat. Germania Inferior). Um diese Zeit erhält die Stadt einen der längsten Aquädukte des römischen Reiches, die Eifelwasserleitung,
  • 150: Glas aus den Manufakturen der CCAA wird Exporterfolg im römischen Reich.
  • 180: Ein neues Prätorium wird für die Provinzverwaltung gebaut. Die Reste der Grundmauern befinden sich heute unter dem Rathaus.
  • 3. Jh.: Es leben zwischen 10 und 20 Tausend Bürger im nun 96 Hektar großen Stadtgebiet, das durch eine Stadtmauer gesichert ist.
  • 257: Um den Sold der Truppen am Niederrhein ohne Verzögerung zahlen zu können, wird CCAA Münzprägestätte.
  • 274: CCAA wird von Germanen geplündert.
  • 310: Auf Weisung von Kaiser Konstantin I. wird die erste feste Rheinbrücke gebaut sowie an deren rechtsrheinischem Brückenkopf das Kastell Deutz (lat. Castellum Divitia).
  • 313: Der Heilige Maternus wurde der erste Bischof der Christengemeinde.

Das fränkische Köln

  • 401: Die römischen Truppen räumten das Kastell Deutz.
  • 407: Die Vandalen überschritten den Rhein, CCAA wurde aber verschont.
  • 451: Die Hunnen unter Attila überschritten den Rhein. Legende des Martyrium der Hl. Ursula in Köln entsteht viele Jahrhunderte später.
  • 538: Auch die Franken ließen wieder in Köln Münzen prägen. Die Stadt lebt in reduzierter Form weiter.
  • 557: Das Kastell Deutz wurde von Sachsen geplündert, die Stadt selbst wurde aber verschont.
  • 575: Die älteste noch erhaltene Kölner Kirchenglocke, der Saufang, wurde hergestellt.
  • 634: Von Köln aus sollten die Friesen bekehrt werden.
  • 711: König Dagobert III. besuchte Köln.
  • 715: Das erste Frauenstift des Bistums Köln wurde gegründet.

Das karolingische Köln

Das hochmittelalterliche Köln

  • 1003: Das im Jahr 1000 gebaute Kloster in Deutz stürzte ein.
  • 1020: Kaiser Heinrich II. besuchte Köln.
  • 1039: Der Kölner Erzbischof erhielt das Münzrecht und die Kölner Mark begann ihren Siegeszug am Niederrhein.
  • 1040: Die erste jüdische Synagoge in Köln entstand.
  • 1061: Die Königin Richeza von Polen wurde in Köln beigesetzt.
  • 1074: Die Kölner Bürger rebellierten gegen ihren Lehnsherrn den Erzbischof Anno II..
  • 1096: In Köln befand sich der Sammelort für die Kreuzzügler vom Niederrhein. Die Kreuzzügler plünderten das Judenviertel.
  • 1106: Die zweite Stadterweitung wurde durchgeführt. Die Mauern der Stadt umfassen nun ein Gebiet von 223 Hektar.
  • 1128: Ein großes Feuer in Deutz brach aus, das viele Häuser zerstörte.
  • 1135: Das Kölner Rathaus wurde zum ersten Mal urkundlich erwähnt.
  • 1140: Es lebten schätzungsweise 20.000 Bürger in der Stadt.
  • 1150: Die Stadt wurde von einem großen Brand und einer Pest-Welle heimgesucht.
  • 1164: Der Kölner Erzbischof Rainald von Dassel brachte die Gebeine der Heiligen Drei Könige nach Köln.
  • 1170: Die jüdische Gemeine baute eine Mikwe.
  • 1180: Die dritte Stadterweitung wurde durchgeführt und die große mittelalterliche Stadtmauer gebaut.
  • 1216: Der Rat der Stadt Köln wurde erstmals gewählt.
  • 1243: Bei Melaten wurde das erste große Siechenhaus gebaut.
  • 1248: Erzbischof Konrad von Hochstaden beschloss den Neubau des Kölner Doms.
  • 1259: Erzbischof Konrad von Hochstaden verlieh der Stadt das Stapelrecht.
  • 1266: Erzbischof Engelbert II. von Falkenburg sicherte den Juden der Stadt seinen Schutz zu.
  • 1268: Im Streit zwischen den Bürgern und dem Erzbischof kam es zum Kampf an der Ulrepforte.
  • 1288: Die Kölner Bürger erkämpften in der Schlacht von Worringen ihre Freiheit.
  • 1322: Der Chor des neuen Doms wurde vollendet.
  • 1341: In einer Urkunde des Rates der Stadt Köln wird der Karneval erwähnt.
  • 1349: Köln wurde wieder von der Pest heimgesucht.
  • 1371: Kam es zur so genannten Weberschlacht auf dem Waidmarkt.
  • 1388: Die erste Kölner Universität wurde gegründet.
  • 1396: Die erste Kölner Verfassung, der Verbundbrief, trat in Kraft.
  • 1414: Der Rathausturm wurde vollendet, er wurde als Archiv, Waffenkammer und Feuerwache genutzt.
  • 1424: Die jüdischen Bürger der Stadt wurden vertrieben und die Synagoge zerstört.
  • 1430: Es lebten schätzungsweise 40.000 Bürger in der Stadt Köln.
  • 1435: Durch die Bettel-Ordnung wurde vom Rat genau festgelegt wie und wo ein Bettler betteln durfte.
  • 1445: Stefan Lochner vollendete das Altarbild Altar der Stadtpatrone.
  • 1447: Der Gürzenich, das Ball- und Tanzhaus des Rates, wurde fertiggestellt.
  • 1466: Die erste Druckerei wurde in Köln eröffnet.
Köln. Holzschnitt aus der "Chronica van der hilligen stat van Cöllen. Cöllen 1499.

Die Freie Reichsstadt Köln

  • 1475: Kaiser Friedrich III. bestätigt offiziell den seit 1288 praktisch bestehenden Status als Freie Reichsstadt.
  • 1479: Die Universität zu Köln erhielt von Kaiser Friedrich III. das Recht Leichen zu sezieren.
  • 1484: Ein Sterbender beichtete von homosexuellen Praktiken in Köln. Eine große Untersuchung ergab, dass wohl über 200 angesehene Bürger darin verwickelt waren, so wurden die Ergebnisse der Untersuchung wieder unter den Teppich gekehrt.
  • 1516: Franz von Taxis eröffnete die erste Poststube in Köln.
  • 1520: Albrecht Dürer besuchte seinen Vetter Niklas in Köln. Auf dem Domhof werden die Schriften von Martin Luther verbrannt.
  • 1529: Auf Melaten wurden die beiden Ketzer Adolf Clarenbach und Peter Fliesteden verbrannt.
  • 1553: Die Kölner Börse wurde gegründet.
  • 1559: Bei einem Fährunglück auf dem Rhein ertranken über 50 Personen.
  • 1560: Die Bauarbeiten am Kölner Dom wurden aus finanziellen Gründen eingestellt.
  • 1609: Der Rat verbat den Frauen auch zu Karneval das Tragen von Männerkleidung.
  • 1620: Der erste Tabakhändler eröffnete sein Geschäft in Köln.
  • 1627: Auf Melaten wurde die Hexe Katharina Henot verbrannt.
  • 1630: Christine Plumm bezichtigte sich selbst der Hexerei und benannte 10 angesehene Bürger als Mitwisser. Die Vorfälle wurden unter den Teppich gekehrt und die Hexenverfolgung in Köln ausgesetzt.
  • 1631: Wegen der Syphilis wurden die öffentlichen Badehäuser geschlossen. Die erste wöchentliche Zeitung erschien in Köln.
  • 1659: Der Rat der Stadt verbat das Rauchen innerhalb der Stadtmauern.
  • 1709: Farina gründet die heute älteste Parfum Fabrik der Welt Farina gegenüber.
  • 1714: Führte der Rat der Stadt eine Meldepflicht für Protestanten ein.
  • 1716: Johann Maria Farina begann mit dem Export seines Eau de CologneEau de cologne.
  • 1736: Nach der abendlichen Schließung der Stadttore kam man nun nur noch nach Zahlung einer Torgebühr in die Stadt.
  • 1760: Casanova besuchte die Stadt Köln.
  • 1784: Packeis auf dem Rhein und dadurch verursachtes Hochwasser richteten große Schäden an, über 60 Menschen starben.
  • 1794: Die Stadt Köln wurde von den Franzosen besetzt.

Das französische Köln

  • 1798: Die Franzosen lösten die Universität zu Köln auf.
  • 1801: Alle Kölner Bürger erhielten die französische Staatsbürgerschaft.
  • 1802: Das Kölsche Hänneschen Thiater wurde gegründet.
  • 1803: Die erste Handelskammer auf deutschem Boden wurde in Köln gegründet IHK zu Köln.
  • 1804: Napoleon besuchte zusammen mit seiner Frau Köln.
  • 1810: An der Stelle des alten Siechenhauses an Melaten wurde der neue Friedhof angelegt.
  • 1814: Die französischen Truppen räumten Köln.

Das preußische Köln

Köln in der Weimarer Republik

  • 1920: Die Universität zu Köln wurde wiedereröffnet.
  • 1921: Zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit wurde mit Beseitigung der Festungsringe und der Anlage des Grüngürtels begonnen.
  • 1922: Linksrheinische Stadtteile im Norden gehören von nun an zu Köln.
  • 1923: Das Müngersdorfer Stadion wurde fertiggestellt.
  • 1924: Der Rohbau des höchsten Wolkenkratzers in Europa, das spätere Hansa-Hochhaus, wurde fertiggestellt.
  • 1925: Im Kaufhaus Tietz wurde die erste Rolltreppe Deutschlands in Betrieb genommen.
  • 1926: Die britischen Besatzungstruppen wurden aus Köln abgezogen. Die Westdeutsche Rundfunk AG, ein Vorläufer des WDR, ging zum erstenmal auf Sendung. Das bisher schlimmste Hochwasser traf die Stadt Köln.
  • 1929: Der Automobilkonzern Ford legte den Grundstein für das Werk in Köln-Niehl. Die Mülheimer-Brücke wurde eröffnet.

Köln im dritten Reich

Köln 1945
  • 1933: In der Villa Schröder trafen sich Adolf Hitler und Franz von Papen.
  • 1936: Deutsche Truppen marschierten in das demilitarisierte Köln ein.
  • 1938: In der Reichskristallnacht brannten die Kölner Synagogen nieder.
  • 1940: Über 1.000 Sinti und Roma aus Köln wurden deportiert.
  • 1942-1945: Durch Flächenbombardements wurden im Zweiten Weltkrieg weite Teile der Stadt zerstört. Das erste Bombardement erfolgte am 30. Mai 1942, das 480 Tote und 5.000 Verletzte zur Folge hatte. Nach insgesamt 262 Luftangriffen waren bis 1945 95% der Altstadt zerstört.
  • 1945: Die Hohenzollern-Brücke wurde gesprengt. Amerikanische Truppen eroberten die Stadt.

Köln nach dem Krieg

Eingemeindungen

Ehemals selbständige Städte und Gemeinden bzw. Gemarkungen, die in die Stadt Köln eingegliedert wurden:

Jahr Orte Zuwachs in ha
1. April 1888 Bayenthal, Marienburg, Arnoldshöhe, Raderberg mit Raderthal, Zollstock, Sülz, Klettenberg, Kriel, Lind, Lindenthal, Melaten, Braunsfeld, Müngersdorf, Ehrenfeld, Bickendorf, Ossendorf, Bocklemünd, Mengenich, Volkhoven, Nippes, Mauenheim, Merheim, Riehl, Niehl, Deutz und Poll 10.100
1. April 1910 Kalk mit Vingst und Humboldtkolonie 599
1. April 1914 Mülheim am Rhein mit Buchheim und Buchforst, Merheim mit Stammheim, Flittard, Dünnwald, Dellbrück, Wichheim, Rath, Brück und Ostheim 7.968
1. April 1922 Merkenich, Langel, Feldkassel, Rheinkassel und Worringen 5.393
1. Januar 1975 Porz, Wesseling, Rodenkirchen, Lövenich, Sinnersdorf, Widdersdorf, Marsdorf und diverse kleinere Gebiete 17.900
1. Juli 1976 Ausgliederung von Wesseling - 2.480


Einwohnerentwicklung

Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Die Zahlen sind entweder Schätzungen, Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen der jeweiligen Statistischen Ämter (nur Hauptwohnsitze).

Bevölkerungsentwicklung
Jahr Einwohnerzahlen
16 Jh. ca. 40.000
1794 44.512
1820 55.355
1831 65.953
1852 101.091
1871 129.233
1875 135.371
1890 281.681
1900 321.564
1. Dezember 1905 ¹ 372.229
1. Dezember 1910 ¹ 428.722
8. Oktober 1919 ¹ 633.904
Jahr Einwohnerzahlen
16. Juni 1925 ¹ 700.222
16. Juni 1933 ¹ 756.605
17. Mai 1939 ¹ 722.221
13. September 1950 ¹ 594.941
6. Juni 1961 ¹ 809.247
31. Dezember 1970 849.500
30. Juni 1975 1.017.200
30. Juni 1980 976.800
30. Juni 1985 919.300
1. Januar 1989 937.482
30. Juni 1997 965.000
31. Dezember 2003 965.954

¹ Volkszählungsergebnis