Zum Inhalt springen

Jerzy Adam Brandhuber

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 30. Mai 2008 um 10:46 Uhr durch Zenit (Diskussion | Beiträge) (einigermassen an WP:LIT angepasstg). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Jerzy Adam Brandhuber (* 23. Oktober 1897 in Krakau; † 19. Juni 1981 in Oswiecim) war ein polnischer Maler und Überlebender des Konzentrationslagers Auschwitz.

1924 schloss er sein Malereistudium an der Akademie der Schönen Künste in Krakau ab. Dort war er in den Meisterklassen von Mehoffer, Malczewski und Dębicki. Im Anschluss arbeitete er in Jasło als Zeichenlehrer am Stanisław Leszczyński Gymnasium. Wegen “Hilfe für Juden” wurde er 1942 verhaftet und kam dann am 14. Januar 1943 in das Konzentrationslager Auschwitz. Unter der Häftlingsnummer 87112 wurde er dem Arbeitskommando „Bekleidungskammer“ zugeteilt, wo er die Nummer schreiben musste, welche zur Kennzeichnung der Häftlinge dienten. Nach einem Evakuierungsmarsmarsch/Todesmarschkam er im Oktober 1944 nach Sachsenhausen bevor er in das Nebenlager Heinkel-Werke überstellt wurde. Nach seiner Befreiung am 3. Mai 1945 lebte er noch ein Jahr in Lübeck und kehrte anschließend nach Krakau zurück, wo er den Zyklus Vergessene Erde schuf, der sich mit seinen Erinnerungen an das KZ Auschwitz beschäftigt. Das wertvolle an diesen Bilder ist die unmittelbare Entstehung nach dem 2. Weltkrieg.

Bei einer Ausstellung seiner Werke 1947 in Kattowitz lernte er den Direktor vom Museum Auschwitz, Tadeusz Wąsowicz, kennen und wurde von diesem überredet im Museum mitzuarbeiten. Er war zuerst Leiter der künstlerischen Abteilung, dann leitete er die Dokumentationsabteilung und zum Schluss stand er der Abteilung Lagergeschichte vor. Auf seine Initiative ging auch am 20. Mai 1952 die Gründung einer wissenschaftlichen Gruppe zurück, um die “genaue Zahl der Opfer von Auschwitz” zu eruieren. Aufgrund der Wohnungsknappheit in Oświęcim und in Polen allgemein bekam er eine “Dienstwohnung”, d.h. kleines Zimmer ohne Küche, in der Gedenkstätte, welche er bis zu seinem Tod bewohnte.

Jerzy Adam Brandhuber schuf 1946 mit Vergessene Erde einen Zyklus von Zeichnungen, der sich mit seinen Erinnerungen an Auschwitz beschäftigt. Gegen Ende seines Lebens malte er vor allem Akte, Porträts und Landschaften.

Quellen