Raschau-Markersbach
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Raschau-Markersbach ist eine Gemeinde im sächsischen Landkreis Aue-Schwarzenberg, die am 1. Januar 2008 durch den Zusammenschluss der Gemeinden Raschau und Markersbach gebildet wurde.
Geographie

Geographische Lage
Raschau-Markersbach ist eine Gemeinde im Westerzgebirge. Sie liegt an den Bächen Mittweida und Pöhlwasser und den Erhebungen Hundsmarterrücken, auf dem sich das Oberbecken des Pumpspeicherwerks Markersbach befindet, Emmler und Schafberg.
Nachbargemeinden
Im Norden grenzen die Städte Grünhain-Beierfeld und Elterlein an die Gemeinde, im Osten die Stadt Scheibenberg und Gemeinde Crottendorf, im Südosten die Stadt Oberwiesenthal, im Süden die Gemeinde Breitenbrunn/Erzgeb. und im Westen die Große Kreisstadt Schwarzenberg.
Gemeindegliederung
Die Gemeinde Raschau-Markersbach besteht aus sechs Ortsteilen:
- Raschau
- Langenberg
- Markersbach
- Unterscheibe
- Mittweida
- Obermittweida
Mehrere Straßennamen (u.a. Annaberger Straße, Gartenstraße, Bergstraße, Sportweg) existieren in beiden bisherigen Gemeinden Raschau und Markersbach. Eine Auflösung dieser verwirrenden Situation ist nicht vorgesehen.
Geschichte
Nach langwierigen Kontroversen wurden im Laufe des Jahres 2007 die notwendigen Beschlüsse zur Auflösung der Verwaltungsgemeinschaft Raschau-Markersbach-Pöhla gefasst. Die Vereinbarung zur Fusion der beiden Gemeinden Raschau und Markersbach wurde nach der notwendigen Legitimation durch Gemeinderatsbeschlüsse am 26. Oktober 2007 durch die beiden amtierenden Bürgermeister Henry Solbrig und Manfred Meyer unterzeichnet. Die Bürgermeister der beiden Orte wurden zum Ende des Jahres 2007 in den Ruhestand versetzt. Ein neuer gemeinsamer Bürgermeister soll am 8. Juni 2008 gewählt werden. Bis zum 31. Juli 2008 fungiert der bisherige Markersbacher Bürgermeister Manfred Meyer (CDU) als Amtsverweser. Bis zur nächsten Kommunalwahl 2009 setzt sich der Gemeinderat aus den bisherigen 13 Raschauer sowie den 11 Markersbacher Gemeinderäten zusammen.
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr

Die Gemeinde Raschau-Markersbach liegt an der Bundesstraße 101. Im Ortsteil Markersbach wird seit Oktober 2005 eine Teilortsumgehung errichtet, die die Ortslage vom Verkehrsfluss entlasten soll. Herzstück wird eine 44 m hohe und 317 m lange Betonbrücke über das Tal der Mittweida. Im Bauverlauf ergaben sich schon mehrfach Schwierigkeiten mit dem zu überwindenden bergigen Gelände. Im Oktober 2006 rutschte ein tief ins Gelände eingekerbter Hang an der geplanten Ostanbindung der Brücke ab, so dass langwierige Sicherungsmaßnahmen und Neigungsänderungen durchgeführt werden mussten. Im Juli 2007 stieß man beim Ausheben der Grube für das Fundament eines der beiden Brückenpfeiler auf Altbergbau, so dass eine umfangreiche Stabilisierung des Bauuntergrunds erforderlich wurde. Die Baukosten der Ortsumgehung waren ursprünglich mit 13 Millionen € veranschlagt, werden aber mindesten 20 Millionen € betragen. Die Fertigstellung des Projekts war ursprünglich für November 2007 avisiert, wird sich nach aktuellen Planungen aber bis mindestens 2009 verzögern.
1889 erhielten Raschau und Markersbach Anschluss an die Bahnstrecke Annaberg-Buchholz–Schwarzenberg, die jedoch am 27. September 1997 für den Personenverkehr eingestellt worden ist. Zur Überwindung des großen Höhenunterschieds im Ortsteil Markersbach führt die Eisenbahntrasse in weitem Bogen durch die Gemeinde. Zudem sind 3 Brücken zur Überbrückung von Talkerben notwendig, darunter das bekannte 37 m hohe Markersbacher Viadukt. Die Anbindung an den Öffentlichen Nahverkehr wird durch verschiedene Buslinien der Busverkehr Obererzgebirge – Verkehrsbetriebe Erzgebirge GmbH gewährleistet. Die nächsten Bahnhöfe befinden sich in Schwarzenberg und Annaberg-Buchholz.
Wirtschaftsunternehmen
Die wichtigsten Industrieunternehmen der Gemeinde sind:
- Pumpspeicherwerk Markersbach (betrieben durch Vattenfall)
- Pronat Containerbau Beringer GmbH
Daneben existiert eine Vielzahl an Handwerks- und Familienunternehmen in der Gemeinde.
Bildung
Das Schulwesen in Raschau und Markersbach wurde durch das Einsetzen von Schullehren im 16. Jahrhundert begründet. Erst um 1840 erfolgte eine Erweiterung des Schulamts in beiden Orten auf einen Mädchen- und Knabenlehrer. Die Industrialisierung und die damit verbundene rasante Bevölkerungsentwicklung machten die Anstellung weiterer Lehrer notwendig. Das Schulgebäude in Raschau stammt aus dem Jahr 1883. 1950 erhielt die Raschauer Schule den Namen Erweiterte Oberschule Bertolt Brecht, 1973 wurde die erweiterte Schule in Clara-Zetkin-Oberschule umbenannt. Heute ist in diesem am Marktplatz in Raschau befindlichen Schulgebäude eine Grundschule untergebracht. Ein zweites wurde 1973 in der Siedlung des Friedens und zwei Jahre später auf den Namen Paul-Blechschmidt-Oberschule getauft. hervorgegangene Mittelschule Raschau wurde nach stetigem Rückgang der Schülerzahlen durch staatlichen Mitwirkungsentzug zum 31. Juli 2005 aufgelöst und steht seitdem leer.
Die beiden Schulgebäude in Markersbach stammen aus den Jahren 1862 und 1982. Die zehnklassige Thomas-Müntzer-Oberschule wurde 1992 in eine vierklassige Grundschule zurückgefahren. Die Markersbacher Schüler besuchten fortan hauptsächlich die Mittelschulen in Raschau und Scheibenberg, sowie die Gymnasien in Schwarzenberg und Schlettau. Die staatliche Grundschule wurde 2001 geschlossen. Allein die Jenaplanschule, eine staatlich anerkannte Grund- und Mittelschule in freier Trägerschaft, hält den Schulbetrieb im Ort aufrecht.
Anmerkungen
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