Poseidon

Poseidon ist in der griechischen Mythologie der Gott des Meeres. Das Pferd ist ihm heilig. Manchmal wird Benthesikyme als seine Schwester erwähnt.
In der etruskischen Mythologie wurde er dem Nethuns zugeordnet, in der römischen dem Neptun. (Vgl. in der germanische Mythologie Njörd.)
Verehrung
Poseidon war der Schirmherr des delphischen Orakels, bevor Apollon dies übernahm, und mit Palas Athene auch der Schutzgott der Stadt Athen. Vom Gipfelberg der Insel Samothrake sah er auf die Dardanellen und das von ihm begünstigte Troja, dem er auch im Trojanischen Krieg beistand.
Seefahrer beteten zu Poseidon für eine sichere Überfahrt und opferten ihm Pferde, die sie im Meer versenkten. Wenn er gut gelaunt war, erschuf Poseidon neue Inseln und hielt die See ruhig und schiffbar. Wenn er ergrimmte, stach er mit seinem Dreizack in die Erde und verursachte Erdbeben, Überschwemmungen und brachte Schiffe zum Sinken.
Kunst
In der Kunst wird Poseidon mit einem Streitwagen dargestellt, der von Pferden (Wogenrössern) oder Seepferdchen gezogen wird. Oft wird er zusammen mit Delphinen und Dreizacks dargestellt. Im Nationalmuseum in Athen steht die übermenschengroße bronzene Statue des "Poseidon von Artemision".
Mythologisches
Geburt und Kindheit
Poseidon war der Sohn des Kronos und derRhea (siehe Stammbaum der griechischen Götter). Nach seiner Geburt wurde er von seinem Vater verschlungen und von seinem Bruder Zeus gerettet. Als die Welt in drei Teile geteilt wurde, erhielt Zeus Himmel und Erde, Hades - ein weiterer Bruder Poseidons - die Unterwelt und Poseidon den Ozean (okéanos).
Ehe und Lieben
Poseidon war mit Amphitrite verheiratet und hatte mit ihr einen Sohn Triton.
Zahlreiche Liebschaften - oft mit Meernymphen Nereiden) - führten zu weiteren Kindern, wie z.B. dem Riesen Orion, dem Pferd Arion und dem Zyklop Polyphem, der (in Homers Odyssee) von Odysseus überlistet wurde. Auch der Pegasus, das geflügelte Pferd, Sohn der Medusa, war ein Kind des Poseidon.
Auch liebte er den jungen Pelops und schenkte ihm ein prächtiges Gespann.
Sagen
Athene und Poseidon begünstigten beide Athen, und es kam zu einem Wettkampf um die Schirmherrschaft: Sie vereinbarten, dass jeder von ihnen den Athenern ein Geschenk machen werde. Die Athener könnten dann entscheiden, welches Geschenk ihnen besser gefiele, und dieser Gott solle dann der Schutzpatron der Stadt werden. Poseidon schlug mit seinem Dreizack auf den Boden, und es entstand ein Brunnen, der freilich Salzwasser führte. Athene schenkte ihnen hingegen einen Olivenbaum. Die Athener entschieden sich für den Olivenbaum und wählten so Athene zu ihrer Schutzgöttin.
Weil einmal Poseidon und Apollo Zeus beleidigt hatten, mussten sie König Laomedon dienen. Er ließ sie große Mauern um die Stadt Troja bauen und versprach den Göttern, sie reich zu belohnen. Ein Versprechen, das er nach Fertigstellung der Mauern brach. Voller Wut schickte Poseidon ein Seemonster. Diesem Meerungeheuer sollte Hesione, die Tochter Laomedons (die er mit Leukippe hatte), geopfert werden, die aber von Herakles gerettet wurde. Er gab sie seinem Gefährten Telamon zur Frau.
Am bekanntesten ist Poseidon für seinen unerbittlichen Hass auf Odysseus, zumal weil dieser auf seiner zehnjährigen Irrfahrt (Odyssee) seinen einäugigen Sohn Polyphem blendete.