Nationalkomitee Freies Deutschland
Das Nationalkomitee Freies Deutschland (NKFD) war ein Zusammenschluss von kriegsgefangenen deutschen Soldaten und Offizieren und kommunistischen deutschen Emigranten in der Sowjetunion zum Kampf gegen den Nationalsozialismus.
Vorgeschichte
Im Kriegsgefangenenlager Jelabuga erfolgt die Bildung der ersten antifaschistischen Offiziersgruppe unter Hauptmann Ernst Hadermann. Am 31. Mai 1942 findet eine antifaschistische 0ffizierskonferenz statt. 23 Offiziere unterschreiben einen Aufruf an alle Offiziere in der Kriegsgefangenschaft. Das tragische Ende der deutschen Stalingradarmee führt zur Wende im Denken und im Bewusstsein vieler Kriegsgefangener. Es werden Resolutionen in den Lagern verabschiedet mit der Forderung, ein nationales deutsches Komitee zu bilden. Es kommt zur Bildung eines vorbereitenden Ausschusses im Lager Krasnogorsk.
Gründung
Am 12.-13. Juli 1943 fand in Krasnogorsk bei Moskau auf Initiative der UdSSR die Gründung des Nationalkomitees "Freies Deutschland" statt. Der Schriftsteller Erich Weinert wurde zum Präsidenten des NKFD gewählt.
2 Monate später erfolgten die Gründung des Bundes Deutscher Offiziere (BDO) unter General der Artillerie Walther von Seydlitz, kurz danach der Anschluss des BDO an das Nationalkomitee sowie die Gründung eines kirchlichen Arbeitskreises beim NKFD.
Arbeit
Das NKFD wurde von der Sowjetunion unterstützt. Es gab eine Wochenzeitung "Freies Deutschland", eine Illustrierte "Freies Deutschland" im Bild und zahlreiche zentrale Flugblätter heraus. Ebenso betrieb es einen Radiosender "Freies Deutschland" und setze Lautsprecherwagen an den Fronten ein.
Haupttätigkeit war die Überzeugungsarbeit an der Front mit dem Ziel Wehrmachtsangehörige zum "Überlaufen" bzw. zur freiwilligen Gefangennahme zu bewegen. Das Engagement trug Früchte. So gab sich am 8. Juli 1944 Generalleutnant Vincenz Müller freiwillig gefangen, bis zum 22. Juli 1944 folgen ihm 17 Generäle der ehemaligen Heeresgruppe Mitte, die beim Zusammenbruch der deutschen Front in Gefangenschaft gerieten und ihren Beitritt zum NKFD erklärten. Angehörige der Frontorganisation des NKFD wirken auch im Hinterland der deutschen Front. Prominentes Mitglied war Feldmarschall Paulus. Am 8. August 1944 erklärte der ehemalige Oberbefehlshaber der Stalingradarmee seinen Bruch mit Hitler und trat dem NKFD bei. Nach dem Zusammenbruch der deutschen Fronten in der Sowjetunion treten die in Gefangenschaft befindlichen deutschen Generäle immer mehr in den Vordergrund der Aufrufe des NKFD. So zum Beispiel am 6. Dezember 1944 mit dem "Aufruf der 50 Generäle" an Volk und Wehrmacht, sich von Hitler loszusagen und den Krieg zu beenden.
andere Länder
Aber auch in Frankreich und anderen Ländern bildeten sich analoge Gruppen (z.B BFDW in Frankreich). Die französische Résistance akzeptierte den BFDW offiziell als Teil der Résistance. In der Wehrmacht bestanden illegal sogenannte Wehrmachtsgruppen. Ihre Aktivitäten umfassten die Sammlung von Informationen, die Verbindung zur Résistance, die Verteilung von Propagandamaterial, Sabotage und Waffenbeschaffung. In mehr als 25 Städten bestanden Lokalkomitees, in fast allen Gebieten bis Oktober 1944 Orts- bzw. Regionalkomitees.
Prominente Mitglieder
Anton Ackermann - Karl Barth Lilly Becher - Peter Gingold - Walter Janka - Charlotte von Kirschbaum - Bernt von Kügelgen - Alfred Kurella - Paul Merker - Anton Ackermann - Ludwig Renn - Anna Seghers - Walter Ulbricht - Eleonore Wolf - Friedrich Wolf
Weblinks
[1]Verband Deutscher in der Résistance, in den Streitkräften der Antihitlerkoalition und der Bewegung "Freies Deutschland" e.V. [2]Biographisches Lexikon Deutsche in der Résistance, in den Streitkräften der Antihitlerkoalition und der Bewegung »Freies Deutschland«