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Nazareth (Band)

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Nazareth ist eine schottische Rockband, ursprünglich bestehend aus Dan McCafferty (Gesang), Manny Charlton (Gitarre), Pete Agnew (Bass) und Darrell Sweet († 30. April 1999) (Schlagzeug). Nazareth wurde 1968 gegründet und besteht in der Konstellation Dan McCafferty (Gesang), Jimmy Murrison (Gitarre), Pete Agnew (Bass) und Lee Agnew (Schlagzeug) bis heute. Ihre bekanntesten Alben sind Razamanaz, Loud'n'proud (jeweils 1973) und Hair Of The Dog (1975). Die einzelnen Bandmitglieder verdingten sich aber auch in zahlreichen Soloprojekten.

Geschichte

Gründung

1966 gründeten Dan McCafferty, Darrell Sweet und Pete Agnew in Dunfermline (Schottland) die Band The Shadettes. Sie tourten hauptsächlich als Coverband durch kleine Pubs und Bars. Nach zwei Jahren entschieden sie sich, ihre eigene Musik zu machen, und holten sich einen weiteren schottischen Landsmann ins Boot, Manuel „Manny“ Charlton. Dieser hatte zuvor in der Hausband einer Glasgower Spelunke gespielt. Seine Formation hieß damals Red Hogs. Nachdem er sich McCafferty und Co anschloss, wurden 1968 Nazareth gegründet.

Die 1970er

Nazareth tourten zwei Jahre ununterbrochen durch Europa. 1971 wurde das erste Album Nazareth veröffentlicht. Die Band arbeitete kontinuierlich weiter und veröffentlichte 1972 Exercises. Die ersten Gehversuche auf Bühnen außerhalb Schottlands fanden im Vorprogramm von Acts wie Atomic Rooster und Rory Gallagher statt. Speziell die Support-Tour für Gallagher stand unter keinem guten Stern, wie Bassist Pete Agnew dem englischen "Classic Rock"-Magazin im Juni 2004 rückblickend erzählte und sich auf den Klinsch zwischen seiner Band und den Gallagher-Fans bezog: "Die Menge buhte uns schon aus, bevor wir loslegten. Sie haßten uns total. Als wir ein Jahr später zurückkehrten, erinnerten sie sich noch an uns und warfen sogar Eisenstangen nach uns. Wir beendeten die Show und brachten sogar noch eine Reihe extra Nummern, nur um sie anzupissen!" Das ganze Interview ist zu finden auf der offziellen Nazareth-Seite oder zu bestellen auf http://www.classicrockmagazine.com/ Der Großteil des Publikums war noch nicht reif für Nazareth, das änderte sich jedoch anschließend auf einer erfolgreichen Support-Tour für Deep Purple. Der Durchbruch gelang Nazareth 1973 mit dem Album Razamanaz, produziert von Roger Glover von Deep Purple. Im darauffolgenden Jahr kam Loud'n'proud. Es enthält eine Coverversion von Joni Mitchells This Flight Tonight, die sich zum internationalen Charthit entwickelte und in Deutschland Platz 1 der Verkaufsliste erreichte. 1974 erschien, ebenfalls von Roger Glover produziert, Rampant. Die nächsten Jahre waren wohl die produktivsten. Insbesondere die erfolgreiche Rockballade Love Hurts erlangte Chartsplatzierungen und wurde zum Evergreen. 1975 entschied sich der bandeigene Gitarrist Manny Charlton, den Platz des Produzenten einzunehmen, und das blieb er auch für die nächsten fünf LP's. Das erste Rsultat wurde das Album Hair Of The Dog, das erfolgreichste Album der Band in den USA. Der ursprünglich geplante Titel "Son of a Bitch" war der Plattenfirma zu heikel, also wurde der Titelsong sowie Albumtitel in "Hair of the Dog" umbenannt und der eigentliche Titel blieb nur noch im Chorus enthalten. Close Enough For Rock'N'Roll war das erste 1976er-Album. Noch im gleichen Jahr folgte Playing' The Game, aus dem der Blues-Song I Want To Do Everything For You hervorging. Ende 1977 erschien das Album Expect No Mercy. Das Album bot größtenteils schnörkellose Heavy Metal-Songs, denen standen aber auch ein paar AOR-Nummern sowie die Ballade "All the King's Horses" gegenüber. Hit-Singles gingen aus dieser Scheibe allerdings nicht hervor, da zu dieser Zeit gerade der Punk in England populär war. Allerdings entdeckte Nordamerika die Band immer mehr. Ab 1978 wollten Nazareth ihren Sound durch einen zweiten Gitarristen verstärken. Ex-Alex-Harvey-Band-Mitglied Zal Cleminson kam für diesen Posten zu Nazareth. Mit ihm wurde das Album No Mean City veröffentlicht. Insbesondere 'Hair Of The Dog, Expect No Mercy und No Mean City gelten als Bestandteil der New Wave of British Heavy Metal, die sich Ende der 70er aus dem traditionellen Hard Rock entwickelte und maßgeblich von Bands wie Judas Priest und Iron Maiden geprägt wurde. Dan McCafferty verfügte gerade auf diesen LPs über eine schneidende Reibeisenstimme, die zurecht oft mit der von Bon Scott von AC/DC verglichen wird. Schließlich bestechen beide nicht durch durch den "Dampf" in der Stimme, sondern auch durch eine für Rockstars beeindeuckende Melodik - kurz gesagt, sie können nicht nur "shouten", sondern tatsächlich singen! Die Motive der No Mean City -LP wurden dann auch am Häufigsten für Merchandise-Artikel verwendet. Sie zierten jahrelang Shirts, Aufnäher, Mützen, Cappies, Poster und, und, und... Leider haben Nazareth die Qualität dieser Scheiben danach nie wieder erreicht, da ab 1980 der Stil der Band deutlich in seichtere und poppigere Gefilde abdriftete und die Fans den rauen und aggressiven Sound der Anfangstage vermißten. Erst das Album Cinema zeigte den Act 1986 wieder erholt (Dazu im nächsten Abschnitt mehr).

Die 1980er

1980 war die Band für einen weiteren Wechsel bereit und übergab die Produktion an Jeff Baxter (Steely Dan/Doobie Brothers). Das Ergebnis war das Pop-Rock-Album Malice In Wonderland. Holiday und die Ballade Heart's Grown Cold verhalfen Nazareth zu Berühmtheit vor allem auf dem US-Markt. Die USA und in erster Linie Kanada waren zu dieser Zeit die besten Absatzmärkte für die Combo, denn in Europa ließen sie sich jetzt einige Jahre nur noch sehr selten blicken. Allein in Kanada verkauften sie bis Dato seit ihrem Bestehen rund 15 Mio LPs und jede ihrer Veröffentlichung kassierte dort auch Gold. 15 00er Hallen und Stadien wurden beackert. Wie schon erwähnt hatte die Band in diesen Tagen mit dem lauten krachenden Rock von einst nichts mehr im Sinn. Stattdessen wurde versucht, einen weiteren Single-Erfolg durch die Veröffentlichung dutzender in den USA so wirksamer Balladen geradezu zu erzwingen. Nach der Malice-in-Wonderland-World-Tour entschied sich Zal Cleminson, auszusteigen, um eine eigene Band zu gründen. Erneut mit Jeff Baxter wurde 1981 The Fool Circle verwirklicht, das in die gleiche stilistische Kerbe schlug wie Malice In Wonderland. Ebenfalls 1981 steuerte die Band ihren Song Crazy zum Soundtrack des Zeichentrickfilmes Heavy Metal bei. Mit von der Partie waren bei der musikalischen Untermalung Kollegen wie Black Sabbath, Blue Oyster Cult, Grand Funk Railroad und Cheap Trick. Vor der Fool-Circle-Tour kam Billy Rankin, ein junger Gitarrist aus Glasgow zu Nazareth. Ebenso folgte John Locke (ehem. Spirits) an die Keyboards. Aus dieser Tournee entstand das Live-Album Snaz, 1982 erschien bereits das nächste Album 2XS. Nazareth wurden darauf doch wieder deutlich rockiger, als bei den beiden Vorgängern - allerdings auch jetzt längst nicht mehr so "heavy" wie in den späten 70ern. Fand damals allgemein eine Art Teilung zwischen "Heavy-Metal" (z.B. mit Iron Maiden, Manowar, W.A.S.P., u.v.m.) und "Hard-Rock" (u.a. etwa mit AC/DC Uriah Heep, Kansas, Stix, etc.) statt, so schlossen sich Nazareth für die nächsten 2,3 Jahre ungefähr nun endgültig der rockig-melodiöseren, aber eben auch "weicheren" Richtung an. Die sleazigen Whiskey-Rocker von einst mutierten unter dem Erfolgsdruck seitens der Plattenfirma immer mehr Richtung Pop mit einigen rockigen Ansätzen. "Für Heavy Metal-Fans zu melodisch, für Pop-Fans zu rockig" war eine gängige Klausel in den Medien, wenn das Thema Nazareth und deren musikalische Unentschlossenheit jener Tage aufkam. Es nahm beinahe schizophrene Züge an, denn live on Stage präsentierten sie sich nach wie vor als knallharte Rocker, wogegen sie auf den LP's die "Krallen einzogen und auf Samtpfötchen" spielten. Zum Jahreswechsel 1982/83 erreichte das ständige Veröffentlichen von Rockschnulzen im Sinne des großen Chart-Erfolges seinen Höhepunkt. Dream on enterte die Charts und wurde der erste richtig große Erfolg seit "This Flight tonight" und "Love hurts". Der Erfolg der Single untermauerte den Status von Nazareth als USA-taugliche Stadionrock-Band, sollte allerdings dann auch der letzte internationale Superhit der Band bis heute werden, denn das allgemeine Interesse der großen Medien schwächelte. Schwere Zeiten brachen herein, nachdem "Dream on" aus den Charts ausgestiegen war. John Locke verließ die Band und hinzu kam ein Streit mit der Plattenfirma A&M. Über Nacht verschwand ihr damaliger Manager und die Band stand ohne Vertrag da. Schließlich konnte 1983 ein neuer Vertrag mit MCA abgeschlossen werden. MCA gab sich jedoch nicht viel Mühe, die Band bzw. die Herausgabe des neuen Albums Sound Elixir zu unterstützen. Wohl einer der Gründe, warum eines ihrer musikalisch besten Alben international nicht den großen Durchbruch geschafft hat. Songs wie "Whippin Boy", "Rags to Riches" von Sound Elixir sowie "Boys in the band" oder "Games" von 2 x s sprachen vielen Jugendlichen der 80er aus der Seele und spiegelten textlich den Widerstand gegen das Establichment wider. Stilistisch gesehen ist Sound Elixir vergleichbar mit 2 x s, d.h., es gab ein paar gute Hard Rock-Nummern und viel AOR-Material, aber es gab viele Lückenfüller, die das Album nicht über Mittelmaß hinaushieven konnten. Die Fans, die noch nicht abgesprungen waren, reagierten oftmals ratlos. Die Ballade "Where are you now" war als direkter Nachfolger von "Dream on" konzipiert und lief ansatzweise recht zufriedenstellend, aber verschwand schnell in der Versenkung. Ständiges Herumreisen und die fehlende Unterstützung seitens MCA führten stattdessen schließlich zum Ausstieg von Billy Rankin. Die Band zog nach Hause, um sich eine Ruhepause zu gönnen und veröffentlichte anschließend, wieder in Gründungsbesetzung, The Catch. Die musikalische Krise war besiegelt, denn diese LP gilt unter vielen Nazareth-Fans als die schlechteste. Lediglich der enthaltende Song "This Month's Messiah" entwickelte sich zumindest auf Konzerten zu einem gern gehörten Klassiker. 1986 besonn man sich dann endlich seiner alten Tugenden und versuchte wieder an die alten Erfolge beim Hard Rock-Publikum anzuknüpfen. Die nächste Scheibe Cinema war fertig, gefolgt von einer 2-Jahres-Welttournee. Doch das Dilemma war deutlich: Das Publikum war verwirrt. Die Heavy-Fans von früher gaben der Band nach ihren stilistischen Ausflügen der letzten Jahre kaum noch eine Chance, und die neuen Anhänger erwarteten eher den gemäßigten Rock und konnten mit dem Material auf Cinema kaum was anfangen und wandten sich ab. Nazareth landeten zwischen den Stühlen... 1988 zogen sie sich einige Zeit zurück. 1989 erschien Snakes'N'Ladders, ein sehr politisches Album, mit welchem sich Nazareth von einer neuen Seite in ihrer langen Karriere zeigten. Die musikalische Krise der letzten Jahre war tatsächlich überstanden und Nazareth präsentierten sich mit diesem Album endlich wieder als gesunde und stimmige Hard Rock-Band. Zwar wieder auf kleinere Clubs abonniert, aber musikalisch geläutert. Bemerkenswert ist außerdem auch, dass Nazareth zu den ersten Bands zählen, die nach dem Mauerfall in den osteuropäischen Ländern auftraten. Dort erlebten sie sogar so etwas wie einen zweiten Frühling, denn durch die Verbreitung von Bootlegs u.ä. war in diesen Ländern eine große Fanschar entstanden, die jahrzehntelang nicht mal im Traum daran gedacht hätte, ihre Stars jemals live erleben zu dürfen. Dementsprechend zahlreich kamen die Zuschauer zu den Konzerten, und Nazareth füllten dort auf einmal im Gegensatz zu Westeuropa, wo sie nur noch Club-Gigs bestritten, wieder Stadien.

Die 1990er bis heute

1990, nach einer Russland-Tournee, war die Lage bei Nazareth durch fehlende Unterstützung der Plattenfirma erneut angespannt. Dies, sowie intern immer häufiger auftretende Streitigkeiten veranlassten Gründungsmitglied Charlton zum Ausstieg. Er wollte Nazareth - wieder einmal - kommerzieller, sanfter, Chart-orientierter gestalten. McCafferty, Agnew und Sweet waren sich allerdings einig, dass sie jetzt - endgültig - beim echten, ehrlichen Rock bleiben würden. Es konnte für sie nur eine Lösung geben, die Lücke zu schließen: Billy Rankin. Sie machten sich sofort an die Arbeit und nahmen Ende 1991 No Jive auf. Ende 1994 wurde Move Me in Europa von Polydor (eine vermeintliche unabhängige Version von einem anderen Label war nicht offiziell; siehe Homepage der Band) veröffentlicht. 1995 verließ Billy Rankin erneut die Band, blieb aber bis zum heutigen Tage in enger Freundschaft mit den Jungs verbunden. So sprang er angeblich bei einem Gig auch ab und an schon mal mit auf die Bühne. Er wurde durch den jungen schottischen Gitarristen Jimmy Murrison ersetzt. Neu hinzu kam Ron Leahy am Keyboard. Nach ihrer Rückkehr war das Langersehnte Wirklichkeit geworden: Mit SPV wurde ein Vertrag über drei Alben unterschrieben. Sie schienen erkannt zu haben, dass sich Nazareth bei ihren Konzerten immer noch sehr gut verkaufen, trotz der Probleme, die es bei den letzten beiden Produktionen gegeben hatte. 1998 erschien dann endlich das Studioalbum Boogaloo, und 2001 noch das Livealbum Homecoming. Am 30. April 1999 kommt Drummer Darrell Sweet vor einem Konzert durch einen Herzanfall ums Leben. Die Band war massiv geschockt und zog sich für eine Weile von allen Auftritten zurück. Nach einer Weile beschlossen die Jungs, den Sohn des Bassisten, Lee Agnew, fürs Schlagzeug mit aufzunehmen und weiterzumachen. Darrell Sweet wurde u.a. auf ihrer Homepage verewigt - und natürlich ist er das noch heute in den Herzen der Fans!

Seit ihrem Bestehen pflegen Nazareth ihre Freundschaft zu Deep Purple und Uriah Heep. Insbesondere zu Uriah Heep besteht ein sehr guter Draht, denn beide Bands bestreiten immer mal wieder gemeinsame Tourneen mit abwechselndem Headliner-Status.

Im Herbst 2007 sind endlich die Aufnahmen für das langerwartete Comeback-Album abgeschlossen worden. Das neue Album " THE NEWZ " ist seit 29. Februar 2008 im Handel erhältlich. Es handelt sich sozusagen um ein Jubiläums-Album - 40 Jahre nach Bandgründung. Es enthält 13 neue Titel, die als modern, jedoch traditionsorientiert bezeichnet werden können. Neben einigen sehr gefühlvollen Songs ("Gloria", "Dying breed", "Enough love") zeigen sie in manch anderen (z.B. "Liar", "Keep on traveling", "The Gathering") sehr deutlich, dass man auch mit Anfang 60 ohne weiteres noch richtig guten, echten, ehrlichen Hard Rock bringen kann. Der Anteil an Heavy Metal-lastigem Material ist wieder deutlich gestiegen und der Großteil der Fans ist sich einig, es hier mit der besten CD seit "No mean City" zu tun zu haben. Besonders erwähnenswert sind in diesem Zusammenhang eben "Warning", "Liar" und "The Gathering" mit interessanten Lyrics. Dan McCafferty gibt im "Good Times"-Magazin (www.goodtimes-magazin.de) Nr. 2/2008 Einblick, worum es in "Warning" geht: "Um TV-Shows. Ich weiß nicht, wie das in Deutschland ist, aber in Groß-Britannien wird man schnell berühmt, wenn man in einer Reality-Show aufgetreten ist. Meistens sind das jedoch eher dumme Menschen. Sie halten sich hinterher für Stars, was sie natürlich nicht sind. Die einzigen, die Geld mit ihnen verdienen, sind die Fernsehsender." Im gleichen Interview geht es auch um die Ballade "Gloria": "Sie handelt von alten Bekannten aus unserer Jugendzeit, die später im Gefängnis landeten, weil sie irgend etwas Dummes anstellten. Der Song richtet sich an junge Menschen, die glauben, es sei schick, ständig in Schlamassel zu geraten". Der Song "Liar" ist ein riffbetonter doomig angehauchter Heavy-Song, in dem ordentlich gegen den US-(Noch)-Präsidenten George Bush gewettert wird. Das Scheitern seiner Politik und der Sturz seines Landes ins Elend wird prophezeit. Mit "The Gathering" steht dann ein reiner Doom-Song auf dem Plan, episch lang und düster. So etwas hatte die Band seit "Please don't judas me" 1975 nicht mehr aufgenommen. Textlich ein lauter Aufschrei gegen den Krieg und Völkermord. Produziert wurde "The Newz" von Yann Rouiller. Es wurde im Rahmen einer größeren Europa-Tournee auch live vorgestellt. Tourstart war am 25. Januar 2008 in Schweden. Weitere Haltestellen waren Irland, Großbritannien, Deutschland, Schweiz, Österreich und ab Ende April auch Norwegen, Brasilien, Kolumbien und Venezuela, die Tschechische Republik, Finnland, Litauen, Polen, Norwegen und die Färöer. Nazareth haben sich schon immer als eine der besten, weil authentischsten Live-Bands hervorgetan. Wenig Schnick-Schnack, kein großer Firlefanz: sie brauchen einfach nur eine Bühne. Wo andere Bands durch besondere Show-Effekte für Würze sorgen müssen, steht Nazareth mit nichts als echter, ehrlicher Rock-Musik - und der noch immer unglaublich rauhen und manchmal doch so sanften Stimme von Dan Mc Cafferty - für Originalität. Ihre Fans lieben sie genau für diese Echtheit. Und dass es den Jungs genauso geht, kann man daran sehen, dass sie auch nach 40 Jahren noch touren. Es gibt es nicht allzuviele Bands, die aus den Clubs auf die größten Bühnen und wieder zurück zusammengehalten haben und sich auch nicht zu schade sind, für ihre Fans weiter zu machen. Und schließlich gibt es allgemein nicht gerade viele Bands, die nach 40 Jahren noch existieren - und über die noch immer diskutiert werden kann!

Ganz plötzlich und unerwartet schickte sich ein ehemaliges Bandmitglied vor ein paar Monaten an, so etwas wie eine falsche Nazareth-Band aufzubauen und auch tatsächlich unter diesem Namen mit dem Original-Bandloge durch die Welt zu touren. Manny Charlton buchte von seinem Wohnsitz in Texas aus bereits einige Auftritte "seiner" "neuen" Nazareth, als seine alten Ex-Freunde von den echten Nazareth die Justiz einschalteten, um über das alleinige Verfügungsrecht über den Namen Nazareth zu streiten. Bleibt abzuwarten, wie diese Geschichte ausgeht. Die Nachricht war für viele Kenner der Band ein Schock, denn nach außen hin waren Nazareth stets eine Band, die aus eng verbundenen Freunden bestand, die im Traum niemals daran gedacht hätten, untereinander Klagen zu erheben.

Einfluß auf andere Bands/Musiker

Welchen Einfluß die Band auf spätere Hard Rock- und Heavy Metal-Bands ausgeübt hat, belegen heute zahlreiche Coverversionen, allen voran des Songs "Hair of the Dog" vom gleichnamigen Album wird regelmäßig nachgespielt. Gitarrist Slash von Guns N' Roses verneigte sich schon öffentlich vor Nazareth und bekannte sich zu ihrem Einfluß. Metallica spielten beim Bridge School Benefit Konzert in San Francisco am 30.10.2007 einen Akustikset und gaben dabei den epischen Nazareth-Song "Please don't judas me" zum Besten.

Anekdoten

Nazareth fielen zu Beginn ihrer Karriere durch eine recht unangepaßte Optik auf. Ihr düsteres Auftreten- Ausgewaschene Jeans, Dreitagebärte, zottelige dunkle Haare- war ihrem Managment ab 1970 ein Dorn im Auge, weil es die Band zu dem Zeitpunkt lieber zwischen gerade sehr erfolgreichen Glam Rock-Bands wie Slade, The Sweet und T.Rex platzieren wollte. Also wurden Nazareth mit einem ersten Vorschuß ausgestattet und beauftragt, sich auf dem Londoner Kensington Market mit glamouröser Bühnenkleidung einzudecken. So sieht man speziell auf alten Fotos die Band in mehreren Erscheinungsformen. Daß Nazareth jedoch mit ihrem ursprünglichen Aussehen so etwas wie erste Pioniere des späteren Sleaze-Rocks wurden und Ende der Siebziger gar als letzte Überlebenden des Straßenrocks gekürt wurden, konnte damals noch keiner voraussehen.

Ritchie Blackmore suchte um 1973 einen Ersatz für Ian Gillan bei Deep Purple. Dan McCafferty heute dazu: "Nach einem gemeinsamen Auftritt mit Deep Purple kam Ritchie Blackmore tatsächlich in unsere Kabine und fragte mich, ob ich das Lager wechseln möchte. Darauf antwortete Pete (Agnew, Nazareth-Bassist), dass er ihm, Ritchie, dann ganz einfach sämtliche Knochen brechen würde, da ich ein für alle Mal zu Nazareth gehöre!" ("Rock it!" Magazin Nr. 45, Seite 9) www.rock-it-magazine.de

Nazareth's Balladen "Love hurts" und "Sunshine" werden in Kanada tradionell auf Hochzeiten gespielt. Die bekannteste Geschichte hierzu stammt aber wohl von Axl Rose, dem früheren Sänger der "Guns'n'Roses": er wollte auf seiner Hochzeit unbedingt, dass Nazareth "Love Hurts" singen sollten. Die Band musste absagen, das sie zu diesem Zeitpunkt auf Tournee waren. Der Song indes hielt definitiv länger, als die Ehe... (nachzulesen auf der Homepage).

Nazareth wären beinahe mit an Bord des Flugzeuges gewesen, mit dem Lynard Skynard 1977 abgetürzt sind. Beide Bands befanden sich zu der Zeit auf einer gemeinsamen USA-Tour, und die Südstaatenrocker luden die Schotten zu sich ins bandeigene Flugzeug ein. Nazareth mußten jedoch aufgrund einer Pressekonferenz ablehnen und später hinterherfliegen. Im Nachhinein also ein Glücksfall.

Diskografie

Alben

  • 1971: Nazareth
  • 1972: Exercises
  • 1973: Razamanaz
  • 1973: Loud'n'proud
  • 1974: Rampant
  • 1975: Hair Of The Dog
  • 1975: Greatest Hits
  • 1976: Play 'N' The Game
  • 1976: Close Enough For Rock 'N' Roll
  • 1977: Expect No Mercy
  • 1978: No Mean City
  • 1980: Malice In Wonderland
  • 1981: The Fool Circle
  • 1981: Snaz
  • 1982: 2XS
  • 1983: Sound Elixir
  • 1984: The Catch
  • 1986: Cinema
  • 1990: Snakes & Ladders
  • 1992: No Jive
  • 1995: Move Me
  • 1995: Love Hurts - Best (Zounds, alle Titel digital remastert)
  • 1998: Nazareth At The Beeb
  • 1998: Boogaloo
  • 2001: Homecoming (live)
  • 2003: The Collection
  • 2005: Singles A's & B's (2 Doppel-CDs)
  • 2006: Very Best of ...
  • 2008: The Newz

DVDs

  • 2002: Razamanaz Live
  • 2002: Homecoming (live in Glasgow 2002)
  • From the Beginning
  • 2005: Live From Classic T Stage
  • 2005: Live In Texas