Akroter
Der Akroter (Ecke oder Spitze) kommt häufig bei griechischer (also dorischer beziehungsweise ionischer oder korinthischer) und etruskischer Tempelarchitektur vor. Er ist ein übliches Architekturobjekt zur Bekrönung von Giebelfirst und Giebelecke (Eckakroter) sowie als Verzierung auslaufender Dachschrägen.
Der Akroter war auch in der Renaissance, im Klassizismus und im Historismus gebräuchliches Element der Ornamentik in der Architektur. Es gibt Akroter in einfacher Scheibenform sowie aufwendig gestaltete Palmetten, Akanthus und figürliche Ausführungen. Zu denen zählen unter anderem Löwe, Sphinx oder Greif.
Im Altertum waren Akroter im allgemeinen farbig. Überhaupt war die Giebelverzierung insgesamt in der Regel bemalt. Selbst Plastik in Form von Figuren waren bemalt. In der Neuzeit ist es hingegen nicht üblich, Bauplastiken zu bemalen. Dieses liegt an dem Bild vom antiken Griechenland, wie es sich spätestens seit Johann Joachim Winckelmann durchsetzte. In der Vorstellung des Klassizismus war die Arcitektur der Griechen unbemalt. Archäologisch ist dieses Bild hingegen längst widerlegt.
siehe: Anthemion, Dorischer Baustil, Griechische Baukunst, Griechischer Tempel, Ionischer Baustil, Korinthische Ordnung
Artikel wurde erstellt mit Verwendung von [[1]]
Literatur
- H. GROPENGIESSER, Die pflanzlichen Akrotere klass. Tempel, Mainz, Stuttgart 1961;
- A. DELIVORRIAS, Att. Giebelskulpturen und Akrotere des 5. Jh. (Diss. 1972), Tübingen 1979.