Heinrich Müller (Theologe, 1631)
Heinrich Müller (* 18. Oktober 1631 in Lübeck]]; † 23. September 1675 in Rostock) war ein deutscher Schriftsteller, protestantischer Pfarrer und Professor an der Universität Rostock
Von 1647 bis 1650 studierte Müller auf Anraten von Johann Quistorp d.Ä. an der Universität Greifwald. Danach kehrte er an den Wohnsitz seines Vaters Peter Müller zurück und studierte in Rostock bei den Professoren Caspar Mauritius († 1677) und August Varenius (1620-1684). Der Dekan der philosophischen Fakultät, Johann Corfinius, erlaubte ihm erste Vorlesungen abzuhalten. 1652 wurde er Archidiakon an St. Marien in Rostock. Professor für die griechische Sprache wurde er 1659, für Theologie 1662. Zum Pfarrer für St. Marien wurde er 1662 berufen, wo er 1671 Superintendant wurde.
Er galt als dogmatisch orthodox und trat in der Traditionsfolge von Martin Luther gegen kirchliche Mißstände auf. Er war ein Vertreter der Verinnerlichung des Christentums. Seine Passionspredigten waren weit verbreitet und bildeten die textliche Vorlage für die Matthäus-Passion von Johann Sebastian Bach.
Er betätigte sich als geistlicher Erbauungsschriftsteller und verfaßte eine Sammlung von Kantaten, die unter dem Titel "Geistliche Seelen-Musik" und "Himmlische Liebesflamme" veröffentlicht wurden.
In seiner Veröffentlichung "Geistliche Erquickungsstunden" (1664-1666) verwendet er erstmals (1) in der deutschen Sprache den Begriff Übermensch im Sinne eines Gottesmenschen.
Literatur
- (1) Friedrich Kirchner, Wörterbuch der philosophischen Begriffe, 1944
- F.K. Wild, Heinrich Müller. Leben und Auswahl seiner Schriften, 1864