Kom el-Sultan
Kom el-Sultan ist der Name einer altägyptischen Nekropole am Nil, am Rand des Fruchtlandes, bei Abydos. In dieser archäologischen Grabungs- und Fundstätte befinden sich verschiedene Grabstätten, eine Handwerkersiedlung und der Tempel des Osiris-Chontamenti. Die Entstehung der Anlage geht bis in die prädynastische Zeit zurück.
Bauwerke
Das wohl bekannteste Grab in Kom el-Sultan ist das Grab des Weni. Als hoher Beamter am Hofe des Königs Meri-en-Ra (Sohn des Pepi I.), wurde ihm die Ehre zuteil sich in der Nähe der Königspyramide bestatten zu lassen. Er wählte jedoch Kom el-Sultan zu seinem Bestattungsplatz, in Sakkara an der Pyramide des Meri-en-Ra errichtete er nur Kenotaphe.
Errichtet wurde der Tempel in der prädynastischen und frühdynastischen Zeit. Bis zur 6. Dynastie bestand der Tempel aus Nilschlammziegeln. Der Tempel ist von einer doppelten Mauer umgeben, um den eigentlichen Tempel sind eine Fielzahl von Magazinräumen und anderen Wirtschaftsräumen angeordnet. Das Portal am Eingang war aus Stein und wurde aufgrund der Beschriftung vermutlich von einem der beiden Könige Namens Pepi erbauen lassen. Der Tempel war bis in die römisch-griechische Zeit hinein eine bedeutende Kultstätte, das zeigen die dortigen Funde (Stelen, Statuen, Erweiterungsbauten etc.).
Während der ersten Zwischenzeit wurde der Tempel während eines Bürgerkrieges zerstört. Später in der 11. & 12. Dynastie wurde er wieder aufgebaut. Durch die Stele des Ameni-seneb weiß man das der Tempel in der 13. Dynastie von König Chen-djer weiter hergestellt wurde. In den nachfolgenden Perioden haben fast alle Könige & Pharaonen an dem Tempel weiter bauen lassen und ihn erweitert. Sie haben Statuen oder Opferaltäre gebaut, Thutmosis hat einen Ziegelpylon errichtet , Ramses III. hat eine neue Umfassungsmauer erbauen lassen.
Im Tempel wurde unter anderem ein Gefäß des Königs Aha (1. König 1. Dynastie), Mehrere Königsplastiken, darunter die einzige bisher gefundene Statuette von König Chufu (Cheops, 4. Dynastie).In der 3.-6. Dynastie wurde der Tempel sehr viel besucht, was die gefundenen Stelen, Votivgaben unter anderem Kupfergefäße, Elfenbeinfiguren, Fragmente von Holzstatuetten, Tongefäße zeigen. Die Nutzung des Gebietes als Steinbruch wurde durch Pharao Nektanebos II. (30. Dynastie) verboten.
Die den Tempel umgebende Siedlung ist vermutlich eine Handwerkersiedlung.
Literatur
- Helck/Otto - Lexikon der Ägyptologie 7 Bd. (1975-1992) ISBN 3-447-04468-3
- Arkell, A.J. - The Prehistory for the Nile Valley (1975)
- Arnold, D. - Die Tempel Ägyptens, Zürich (1992)
- Kemp, B.J. - The Osiris Temple at Abydos, in Mitteilungen des DAI in Kairo 23 (1968)