Zum Inhalt springen

Blick nach Rechts

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 24. Mai 2008 um 17:34 Uhr durch Feingefeillt (Diskussion | Beiträge) (Anfrage: Impressum verlinkt, das war wirklich eine extrem grobe Minderleistung der SPD-Meinungszine). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Der Blick nach Rechts ist ein zweiwöchentlich erscheinender kostenpflichtiger Informationsdienst über den Rechtsextremismus. Sein Anliegen ist die zeitnahe „Aufklärung über rechtsextreme Aktivitäten“ (Untertitel), die nach Ansicht der Initiatoren in den gewöhnlichen Medien nicht hinreichend beachtet werden.

Herausgeber und Autoren

Heutiger Herausgeber ist der Journalist Helmut Lölhöffel vom Institut für Information und Dokumentation e.V., Träger die Berliner Vorwärts Verlagsgesellschaft mbH, Schirmherrin ist das Präsidiumsmitglied der SPD, Ute Vogt.

Eine feste Autorenliste gibt der BNR nicht an. Freie Mitarbeiter sind verschiedene Politologen, Journalisten und Experten im Themenbereich. Darunter waren 2007:

  • Robert Andreasch
  • Horst Freires
  • Gudrun Giese
  • Michael Klarmann
  • Viktor Licht
  • Heiner Lichtenstein
  • Eberhard Löblich
  • Anton Maegerle
  • Theo Meier-Ewert
  • Thomas Niehoff
  • Peter Nowak
  • Armin Pfahl-Traughber
  • Thomas Pfeiffer
  • Andrea Röpke
  • Tomas Sager
  • Bernhard Schmid
  • Andreas Speit
  • Volker Stahl

Struktur und Angebot

Die Zeitschrift erschien von 1984 bis 2004 als gedruckte Ausgabe und erscheint seither als online-Magazin alle zwei Wochen, also mit bis zu 26 Ausgaben jährlich. Diese sind für Jahresabonnenten auch als e-paper erhältlich.

Die Artikel der jeweils aktuellen Online-Ausgabe sind allgemein und kostenlos zugänglich. Sie werden mit Erscheinen der Folgeausgabe archiviert.

Die Startseite des BNR bietet eine Seitenübersicht zum Auffinden aller Unterseiten. Sie ist in vier Hauptrubriken unterteilt:

  • BNR aktuell für aktuelle Meldungen, Veranstaltungshinweise, Aktionstipps.
  • ein Archiv, das bis 1996 zurück alle Ausgaben enthält. Das Archiv und die interne Suchfunktion sind für namentlich und mit e-mail-Adresse registrierte Benutzer, die ein Jahresabonnement gekauft und dafür ein Passwort erhalten haben, kostenlos nutzbar.
  • eine Seite „Interaktiv“, auf der Abonnenten Leserbriefe lesen und schreiben, Projekte gegen Rechtsextremismus anmelden und Bekannte als Leser des BNR werben können
  • eine Seite „Aktiv“ mit einem ständig aktualisierten Veranstaltungskalender zu Aktionen, einer Liste von Initiativen und Projekten, Argumentationshilfen und Spielen gegen Rechtsextremismus.

Sofort zugängliche Unterrubriken sind unter anderen

  • „brandaktuell“ mit Hinweisen auf themenrelevante Tagesnachrichten,
  • „Meinung“ mit Leserbriefen und Kommentaren zu solchen Ereignissen,
  • „Hintergrund“ mit Hintergrundinformationen dazu,
  • eine Inhaltsangabe der jeweils aktuellen Ausgabe,
  • eine Rubrik „Abo“.

Eine interne Suchfunktion ermöglicht das Auffinden von sämtlichen Artikeln des Archivs und der aktuellen Ausgabe zu einem Suchbegriff, gestaffelt nach Relevanz. Aus Sicherheitsgründen wird das Suchergebnis sofort nach Aufruf einer Einzelseite wieder gelöscht.

Über den Abdruck von namentlich gezeichneten Leserbriefen entscheidet die BNR-Redaktion.

Anfrage

Am 28. September 2004 stellte die CDU/CSU-Bundestagsfraktion eine Kleine Anfrage an die Bundesregierung bezüglich der Förderung des BNR mit Steuergeldern. Kritisiert wurde „die Vielzahl der Links“ von der Homepage auf „offenkundig linksextremistische Bewegungen, die auch in Verfassungsschutzberichten erwähnt werden“. Aufgeführt wurden zehn lokale Antifa-Gruppen oder -Bündnisse, die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten und zwei Internetseiten. Bei einigen dieser genannten Gruppen wurde auf deren Einschätzung durch das Bundesamt und die Landesbehörden für Verfassungsschutz verwiesen. Dies begründete den Verdacht der Fragesteller, „dass der 'Blick nach Rechts' eine mit Steuergeldern finanzierte Plattform auch für die Verbreitung linksextremistischer Parolen unter dem Etikett der Bekämpfung des Rechtsextremismus ist.“

Zum Zeitpunkt der Anfrage wies das Impressum der BNR-Homepage darauf hin, dass er sich die Inhalte fremder Internetseiten nicht zueigen mache. Die beanstandeten Links waren bereits von der Homepage gelöscht worden.[1]

Die Antwort der damaligen Bundesregierung auf die Kleine Anfrage ergab, dass der BNR im Jahr 2000 mit insgesamt 56.497,75 DM aus Mitteln des Bundesinnenministeriums gefördert worden war. Die Eigentumsfrage habe dabei keine Rolle gespielt. Das „Anliegen des ‚bnr’, über aktuelle Entwicklungen und Hintergründe der rechtsextremistischen Szene zu informieren und aufzuklären“, sei „unterstützenswert“. Die Bundesregierung stellte zudem klar:[2]

Dem Impressum des ‚bnr’ ist zu entnehmen, dass sich der ‚bnr’ Inhalte von Internetseiten dritter Anbieter, auf die von seinen Seiten aus verlinkt wird, nicht zueigen macht. Zusätzlich fordert der ‚bnr’ seine Nutzer auf, ihn auf fehlerhafte oder rechtswidrige bzw. veränderte Inhalte solcher Internetseiten Dritter hinzuweisen.

Literatur

  • Lars Normann: Rechts im Spiegel von Links - Die Zeitschrift blick nach rechts als Symptom politischer Kultur der Bundesrepublik Deutschland. GRIN - Verlag für akademische Texte, 2008, ISBN 978-3-638-91876-3.

Siehe auch

Einzelbelege

  1. Kleine Anfrage Deutscher Bundestag Drucksache 15/3875
  2. Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage Deutscher Bundestag Drucksache 15/4010