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William Hickling Prescott

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William Hickling Prescott (*4. Mai 1796 in Salem (Massachusetts), † 29. Januar 1859 in Boston) war ein amerikanischer Historiker.

Er war der Enkel William Prescotts, der bei der Schlacht von Bunker Hill im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg die amerikanischen Truppen befehligte; sein Vater war ein renommierter Anwalt. Bis 1811-1814 studierte er an der Harvard-Universität. Zu Beginn seines Studiums erblindete er fast, als ein Brotkrumen, mit dem ein Kommilitone ihn in der Mensa zu Harvard bewarf, sich in seinem Auge festsetzte. Zeit seines Lebens blieb sein Sehvermögen stark beeinträchtigt.

1815-17 bereiste er Europa und begann mit dem Studium der europäischen Literatur und Geschichte, insbesondere der spanischen. Dieses Forschungsfeld war in den USA zuvor von Washington Irving erschlossen und popularisiert worden. 1837 erschien Prescotts erstes Hauptwerk "History of Ferdinand and Isabella" (3 Bände) über die Katholischen Könige und etablierte ihn als einen der renommiertesten amerikanischen Historiker. Daraufhin beschäftigte er sich eingehend mit der Geschichte der spanischen Kolonien in der Neuen Welt; 1843 erschien "History of the Conquest of Mexico" (3Bd.), 1847 "Conquest of Peru" (2 Bd.). Sein letztes Werk, eine monumentale Biographie Philipps II, "History of Philip II.", blieb unvollendet; bis zu seinem Tod erschienen 3 Bände. 1870-1874 erschien eine erste sechzehnbändige Werksausgabe. Sein langjähriger Freund George Ticknor schrieb 1864 eine Biographie Prescotts.

Prescott verbrachte zum Quellenstudium viele Jahre in Europa; sein ungeheurer Fleiß erscheint ob seiner Sehbehinderung umso imposanter. Seine Werke glänzen durch eine große Detailfülle und ihre stilistische und erzählerische Qualität und haben daher auch Aufnahme in den Kanon der amerikanischen Literatur gefunden.