Entdecker
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Entdecken lässt sich nur, was schon vor und unabhängig von der Entdeckung existiert, beispielsweise Inseln, Sterne, Tiere, im Gegensatz zu Erfindungen. Bei vielen Entdeckern und Entdeckungen sind Einschränkungen zu machen: Sie werden aus europäischer Sicht gesehen, sie stützen sich auf vorangegangene Erkenntnisse, die Geschichte der Entdeckung ist beschönigt. Beispiele für die weite Bedeutung des Wortes Entdecker:
- 1492 entdeckt Christoph Kolumbus Amerika. Dort lebten vorher schon Menschen, Kolumbus war nicht der erste Europäer auf amerikanischem Boden und hat bis zu seinem Tod geglaubt, den Westweg nach Indien entdeckt zu haben.
- 1770 entdeckt James Cook Australien. Genau genommen hat Cook die Entdeckung Australiens nur abgeschlossen, Abel Tasman und andere hatten vor ihm einzelne Kenntnisse über den Kontinent nach Europa gebracht.
- 1772 entdeckt Carl Wilhelm Scheele den Sauerstoff.Gleichzeitig und unabhängig von ihm entdeckt auch Joseph Priestley das Element.
- 1784 entdeckt Johann Wolfgang von Goethe den Zwischenkieferknochen (Intermaxillarknochen, Os incisivum) des Menschen.
- 1826 entdeckt Georg Simon Ohm das nach ihm benannte Gesetz in der Elektrotechnik.
- 1846 entdeckt Johann Gottfried Galle den Planeten Neptun. Die Existenz des Planeten war auf Grund anderer Beobachtugen vorhergesagt worden.
- 1870 entdeckt Heinrich Schliemann die Ruinen von Troja. Er gräbt sie an der von Homer bezeichneten Stelle aus.
- 1880 entdeckt Alphonse Laveran den Erreger der Malaria. Die Krankheit ist schon in der Antike (Hippokrates) genau beschrieben worden.
- 1911 entdeckt Roald Amundsen den Südpol. Er war der erste Mensch am Pol. Dessen Existenz und Lage waren bekannt.
- 1964 entdecken Arno Penzias und Robert Wilson die kosmische Hintergrundstrahlung.
Siehe auch: Liste der Entdecker