Parkhaus
Ein Parkhaus (auch Hochgarage) ist ein meist mehrstöckiges Gebäude, in dem sich Stellplätze für PKWs, Motorräder, LKWs und in seltenen Fällen auch Fahrräder befinden. Parkhäuser werden meistens in größeren Städten gebaut, um den knappen innerstädtischen Raum besser auszunutzen und den Straßenraum von geparkten Autos ("ruhendem Verkehr") zu entlasten.
Einzelheiten

Zu unterscheiden ist prinzipiell nach der Art der Erschließung: - über Rampen (wobei fast immer die Fahrer/innen ihr Fahrzeug selbst zum Stellplatz fahren und dort wieder abholen) - durch Aufzüge (automatisches Parkhaus oder Bewegung der Fahrzeuge durch Garagen-Personal, die Fahrer/innen geben ihr Fahrzeug samt Schlüssel ab - in Deutschland kaum üblich)
Für das Abstellen eines Fahrzeuges muss normalerweise eine Parkgebühr entrichtet werden. Aus Sicherheitsgründen werden viele Parkhäuser per Videokamera überwacht. In modernen Anlagen ist zudem meist eine Belegungserkennung installiert, die den Benutzern anzeigt, wie viele Parkplätze noch frei sind. Diese ist oft auch mit einem Parkleitsystem verbunden. In manchen Parkhäusern gibt es speziell für Frauen reservierte Parkplätze; diese befinden sich häufig an gut einsehbaren Stellen, in der Nähe des Wachpersonals oder sie sind besonders mit Videokameras überwacht.
Verwandte Begriffe
Mit dem oft parallel verwendeten, jedoch missverständlichen Begriff Großgarage wurden (etwa nach 1920) auch Garagenanlagen bezeichnet, die nur eingeschossige Fahrzeughallen oder eine Anzahl von Einzelgaragen in Kombination mit einer Werkstatt und einer Tankstelle umfassten - also mit einem "Parkhaus" im heutigen Sinne wenig gemeinsam haben.
Oft bezeichnet man mit dem Begriff "Parkhaus" auch Tiefgaragen, die sich im Gegensatz zu Hochgaragen / Parkhäusern unter der Erde befinden. Auch Kombinationen aus beidem kommen vor.
Geschichte/Entwicklung
Die Notwendigkeit, in größerem Umfang Abstellmöglichkeiten für Automobile zu schaffen, ergab sich wohl zuerst in den USA, wo die Massenmotorisierung erheblich früher einsetzte als in anderen Teilen der Welt. In den Metropolen begann der Bau von Hochgaragen wohl schon kurz nach dem Ersten Weltkrieg.
Erste Parkhäuser / Hochgaragen entstanden auch in Deutschland bereits in den 1920er Jahren. Beispiele (ohne Anspruch auf Vollständigkeit):
- „Egro-Garage“ in Essen-Rüttenscheid (1924)
- „Jungbusch-Garage“ in Mannheim (um 1925)
- „Schwaben-Garage“ in Stuttgart (1926)
- „Großgarage Goldene Laute“ in Leipzig (1927?)
- „Stern-Garagenhof“ in Chemnitz (auch "Garagenhof Chemnitz") (1928) (mehrgeschossig trotz „-hof“)
- „Opel-Großgarage“ in Düsseldorf (1928?)
- „Großgarage Süd“ in Halle (Saale) (1929)
- „Kant-Garage“ (auch "Kant-Garagen-Palast", "Serlin-Rampenhaus") in Berlin-Charlottenburg (1930)
- „Opel-Garage“ in Aachen (auch missverständlich "Opel-Werk Aachen") (1930)
- „Cicero-Garage“ in Berlin-Charlottenburg (um 1930)
- „Witzleben-Garage“ in Berlin-Charlottenburg (1931)
Wirklich populär wurden Parkhäuser in Deutschland aber erst nach dem Zweiten Weltkrieg, als auch hier die Massenmotorisierung einsetzte.
- 1951 eröffnete in Düsseldorf die „Haniel-Garage“, die auch als Motel konzipiert war. Das Gebäude wird heute zwar nicht mehr in der ursprünglichen Form genutzt, wurde aber vor einigen Jahren restauriert.
- Das fünfgeschossige öffentliche „Parkhaus Hauptwache“ in Frankfurt am Main entstand 1956 als Konsequenz aus der zunehmenden Verkehrsdichte in der Frankfurter Innenstadt.