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Jörg Mittelsten Scheid

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Jörg Mittelsten Scheid (* 7. Mai 1936 in Wuppertal), Sohn des Werner Mittelsten Scheid (*1904 ), ist promovierter Jurist (Völkerrecht) [1], Unternehmer, und war über viele Jahre Vizepräsident des Deutscher Industrie- und Handelskammertag, Präsident des Europäischen Dachverbands der Kammern Eurochambres, sowie Mitglied der Enterprise Policy Group der Europäischen Kommission. Er war von 1985 bis 1997 Präsident der Industrie- und Handelskammer Wuppertal-Solingen-Remscheid (heute Ehrenpräsident) [2] und ist Förderer der Privatuniversität Witten-Herdecke und Hochschulrat der Ludwig-Maximilians-Universität München, [3] und Förderer des Wuppertaler Zoologischen Gartens. [4]

Leben und Werk

Nach der Trennung seiner Eltern zog Mittelsten Scheidt mit seiner Mutter nach Bayern, besuchte ein Internat in Schondorf am Ammersee, und studierte Rechtswissenschaften an den Universitäten München, Innsbruck, Genf, Oxford und Würzburg. Erstes und zweites Staatsexamen folgten. 1966 begann er seine Promotion, verbrachte ein Jahr zu Forschungszwecken in Indien und startete seine Habilitation. [5]

Die Firma Vorwerk

siehe auch Hauptartikel Vorwerk

Jörg Mittelsten Scheid brach 1969 seine wissenschaftliche Karriere (er wollte Professor werden) ab, folgte dem Ruf seines Onkels [6] und trat als Urenkel des Firmengründers Carl Vorwerk in die Unternehmensführung der seit 1883 bestehende Vorwerk & Co. KG in Wuppertal als persönlich haftender Gesellschafter ein. Mittlerweile erzielt das Familienunternehmen mit der Herstellung und dem Vertrieb von Vorwerk-Haushaltsgeräten, Jafra-Kosmetik, Elektrogeräten Lux in Asien sowie mit HECTAS-Gebäudedienstleistungen, akf-Finanzdienstleistungen und dem Traditionsgeschäft Teppichboden ein Geschäftsvolumen von 2,2 Milliarden Euro in über 60 Ländern. Mehr als 500.000 Menschen sind weltweit für Vorwerk tätig.

Zum Jahresende 2005 wechselte „Dr. Jörg“, wie er firmenintern auch genannt wird [7], aus der Unternehmensleitung an die Spitze des Beirats der Vorwerk & Co. KG. [8]

Familienunternehmen

Jörg Mittelsten Scheid hat sich sehr ausführlich mit dem Thema Familienunternehmen beschäftigt und auch ein Buch darüber verfasst. Danach sind Familienunternehmen der ersten Generation, der sogenannten Gründergeneration, der zweiten Generation, der Kinder und der dritten Generation, der Enkel, zu unterscheiden. Die Gründergeneration steht in aller Regel für die Erfindung, Idee und Vision und setzt diese am Markt um. Die unternehmerische Sichtweise mit analytischen Fähigkeiten fehlt in dieser Phase jedoch häufig. Die zweite Generation, die Kinder der Gründergeneration, hat in der Regel eine bessere Ausbildung, analytische Ansätze, muss sich jedoch gegen den starken Vater / die starke Mutter durchsetzen. Die dritte Generation, die Enkel, und jede weitere Generation, hinterfragt das selbstverständliche Unterordnen und das Managen der Familie wird zu einer wichtigen Aufgabe.

Die Familie trägt und prägt Vorwerk seit sieben Generationen. Als Familienunternehmen sind wir in unserem Handeln langfristig orientiert. Dies ist in der heutigen schnelllebigen Zeit ein großer Vorteil und unterscheidet Familienunternehmen ganz wesentlich von börsennotierten Unternehmen, die in kurzer Zeit Ergebnisse bringen müssen.[9]

Familie und Interessen

Am 29. Dezember 1988 heiratete er Vivica Charlotte Natalie Gräfin zu Stolberg-Wernigerode standesamtlich in Tutzing, die kirchliche Trauung folgte am 27. Mai 1989 in Haseldorf. [10] Er hat vier Kinder, interessiert sich insbesondere für asiatische Kunst, die Geschichte Indiens, spielt Golf [11], und ist ein hervorragender Skiläufer. [12]

Ehrungen

Jörg Mittelsten Scheid ist Träger zahlreicher Auszeichnungen, wurde 1996 mit dem Ehrenring der Stadt Wuppertal ausgezeichnet [13], Ehrendoktor und Ehrenbürger der Bergischen Universität [14] [15], und ist seit dem 3. Dezember 2001 Ehrenbürger der Stadt Wuppertal.

Einzelnachweise

  1. Familie Mittelsten Scheid, Klinkenputzer und Staubfänger (2), 5. Januar 2005, Manager-Magazin.de, Zugriff Mai 2008
  2. Eine „Kulturachse“ für Barmen, Wuppertal.IHK24.de, Zugriff Mai 2008
  3. Der Hochschulrat der Ludwig-Maximilians-Universität München, Monica-Fauss.de, Zugriff Mai 2008
  4. Almanach 2005/2006 der Gemeinschaft Deutscher Zooförderer e.V., Zoofoerderer.de, Zugriff Mai 2008
  5. Zeit für eine Revolution, 1. November 2005, Handelsblatt.com, Zugriff Mai 2008
  6. Zeit für eine Revolution, 1. November 2005, Handelsblatt.com, Zugriff Mai 2008
  7. Der Hochschulrat der Ludwig-Maximilians-Universität München, Monica-Fauss.de, Zugriff Mai 2008
  8. Podiumsveranstaltung, Großvater – Sohn – Enkel, Warum Familienunternehmen an zwei Fronten kämpfen, 27. März 2007, MCI.edu, Zugriff Mai 2008
  9. [http://www.mci.edu/alumni/veranstaltung_20070327.htm Großvater - Sohn – Enkel, Warum Familienunternehmen an zwei Fronten kämpfen, 27. März 2007}, MCI.edu, Zugriff Mai 2008
  10. A genealogical survey of the peerage of Britain as well as the royal families of Europe, thePeerage.com (englisch), Zugriff Mai 2008
  11. Podiumsveranstaltung, Großvater – Sohn – Enkel, Warum Familienunternehmen an zwei Fronten kämpfen, 27. März 2007, MCI.edu, Zugriff Mai 2008
  12. Zeit für eine Revolution, 1. November 2005, Handelsblatt.com, Zugriff Mai 2008
  13. Liste von Trägern des Ehrenrings der Stadt Wuppertal, Werner-Steinbach.de, Zugriff Mai 2008
  14. Der Hochschulrat der Ludwig-Maximilians-Universität München, Monica-Fauss.de, Zugriff Mai 2008
  15. Bergische Universität - Presse und Informationsstelle – Medieninformation, 10. November 2003, Presse-Archiv.Uni-Wuppertal.de, Zugriff Mai 2008

Geschichte Indiens