Kondensatormotor
Ein Kondensatormotor ist ein Elektromotor, der sehr ähnlich wie ein Asynchronmotor aufgebaut ist. Wie dieser besitzt er einen kurzgeschlossenen Käfigläufer, in dem durch ein vom Stator erzeugtes Drehfeld ein Drehmoment erzeugt wird. Im Unterschied zum drehstromgespeisten Asynchronmotor läuft der Kondensatormotor mit einphasigem Wechselstrom. Da zur Erzeugung eines Drehfeldes mindestens zwei phasenverschobene Spannungen nötig sind, die das Wechselstromnetz nicht liefern kann, muss zu einem Trick gegriffen werden: Ein der beiden Statorwicklungen wird direkt aus dem Wechselstromnetz versorgt, zur zweiten Wicklung wird ein Kondensator in Reihe geschaltet, der so die Phasenverschiebung bewirkt.
Das auf diese Weise erzeugte Drehfeld ist zwar ausreichend um dem Läufer zu bewegen, es ist allerdings auch belastungsabhängig und weist einen vergleichsweise hohen Anteil an störenden Oberwellen auf, die den Wirkungsgrad des Kondensatormotors gegenüber eines gleichgroßen Asynchronmotors deutlich erniedrigen.
Einsatzgebiet
Die genannten Vor- und Nachteile des Kondensatormotors gegenüber des Asynchronmotors bestimmen maßgeblich seine Einsatzgebiete: Sein geringer Wirkungsgrad verhindert den Einsatz von Kondensatormotoren im Bereich mittlerer und großer Leistungen; als Hauptvorteil ist die Möglichkeit zu nennen, ihn mit Wechselstrom betreiben zu können, was ihm im Haushaltsbereich eine gewisse Verbreitung erbracht hat. Seine - vom Asynchronmotor geerbte - Laufruhe, Wartungsfreiheit und hohe Lebensdauer haben ihn zum Standardantrieb der Heizungsumwälzpumpe gemacht.