Zum Inhalt springen

Vodafone Group

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 21. Mai 2008 um 10:49 Uhr durch Deluxxe505 (Diskussion | Beiträge) (Einzelnachweise). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Vodafone Group Plc

Vodafone-Logo
Rechtsform PLC
Gründung 1984
Sitz Newbury (Berkshire bei London), Vereinigtes Königreich
Leitung Arun Sarin
Mitarbeiterzahl (Weltweit ca. 63.000) (Deutschland ca. 9.000)
Umsatz 31,104 Mrd. GBP bzw.
61,228 Mrd. US-Dollar
Branche Telekommunikation
Website www.vodafone.com

Die Vodafone Group ist ein international tätiges Mobilfunkunternehmen mit Hauptsitz in Newbury (Berkshire bei London).

Der Name Vodafone ist ein Akronym für VOice-DAta-FONE. Durch seine Präsenz in fast allen europäischen Mobilfunkmärkten wurde der Name „Vodafone“ schnell zur Marke.

Vodafone hat 232 Millionen Kunden weltweit (anteilig nach Beteiligung; Stand vom 19. Juli 2007) und ist bezogen auf die Kundenanzahl nach China Mobile das zweitgrößte, global agierende Mobilfunkunternehmen der Welt.

Der Jahresumsatz lag im per 31. März 2007 zu Ende gegangenen Geschäftsjahr bei 31,104 Mrd. GBP bzw. 61,228 Mrd US-Dollar, was einem Zuwachs von 6 % gegenüber dem Vorjahr entspricht.

Seinen vorläufigen Höhepunkt erlangte das Unternehmen mit der Übernahme des deutschen Industrieriesen Mannesmann AG im Februar 2000. Der damalige CEO von Vodafone, Chris Gent, hatte erkannt, dass in dem Wachstumsmarkt Mobilfunk eine Übernahme von Mannesmann von den Kapitalmärkten honoriert werden würde. Trotz expandierender Verschuldung des Konzerns stieg der Aktienkurs der Firma um ein Vielfaches. Außerdem hatte Mannesmann mit dem Erwerb der Firma Orange in Großbritannien den Heimatmarkt Vodafones im Visier. Die Übernahme hielt über Monate die Medien und die Finanzwelt in Atem, und im Januar 2004 begann der Gerichtsprozess gegen ehemalige Beteiligte dieser Übernahme. Am 29. November 2006 stellte das Landgericht Düsseldorf das Verfahren gegen Geldauflagen gemäß § 153a StPO vorläufig ein. Neben den rechtlichen Fragen führte in Deutschland die Übernahme zu einer der heftigsten öffentlichen Diskussionen um die moralische Verantwortung von Unternehmern.

Geschichte

Die britische Racal Radio Group beteiligte sich 1982 erfolgreich an einer Auktion für eine Mobilfunklizenz und startete 1985 das Netz unter dem Namen Vodafone. 1988 erfolgt der erstmalige Börsengang, es werden 20% der Aktien von Racals Mobilfunksparte ausgegeben. 1991 erfolgt dann die gänzliche Trennung von Racal. Erste internationale Beteiligungen werden von Vodafone 1993 eingegangen, 1999 folgt dann unter dem 1997 angetretenen CEO Chris Gent die Übernahme der amerikanischen Airtouch, welche kurz danach in das Joint-Venture Verizon Wireless eingebracht werden. Im Zuge der Airtouch-Übernahme gelangt Vodafone auch in den Besitz einer Minderheitsbeteiligung an der Mannesmann-Mobilfunksparte (D2), deren Muttergesellschaft schließlich 2000 übernommen wird. Es folgen Übernahmen in Irland, Spanien, Griechenland und weiteren Ländern.

Struktur in Deutschland

Vodafone-Hochhaus in Düsseldorf, Mannesmannufer

Der Mannesmann-Konzern wurde in seine Einzelgesellschaften zerlegt und größtenteils veräußert. Die Mobilfunksparte, die frühere Mannesmann Mobilfunk GmbH, wurde 2002 in Vodafone D2 GmbH umbenannt. Sie betreibt in Deutschland eines der größten und leistungsstärksten Mobilfunknetze der Welt. Rund 31,6 Millionen Kunden telefonieren in diesem Netz (Stand 1. Juli 2007). Die Europa- sowie die Deutschlandzentrale der Vodafone D2 GmbH befindet sich in Düsseldorf (administrative Aufgaben). Es gibt insgesamt acht Niederlassungen: in Langenhagen bei Hannover (Nord), Dortmund (Nord-West), Ratingen (West), Eschborn (Rhein-Main), Stuttgart (Süd-West), München (Süd), Berlin (Nord-Ost), Radebeul bei Dresden (Ost, 1990 gegründet, ca. 1000 Mitarbeiter).

Die Festnetzsparte von Mannesmann wurde von Mannesmann Arcor in Arcor umbenannt, und ist derzeit der zweitgrößte Festnetz-Anbieter Deutschlands.

Im Mai 2008 kaufte Vodafone, Arcor wieder komplett zurück und somit ist Arcor nun ein 100%iger Tochterkonzern von Vodafone. Bereits 2009 könnte es auf Grund der Markenstrategie das Aus für die Marke "Arcor" am deutschen Markt bedeuten, somit würde die Tochtergesellschaft auch den Namen Vodafone tragen.

Gesamtstruktur des Unternehmens

Beteiligungen von Vodafone in Europa (Stand: 10/2006):
  • > 99,9% Anteil, Vodafone (Ausnahme: Italien 76%)
  • < 50% Anteil, Beteiligung an Tochtergesellschaft
  • 0% Anteil, Partnernetz
  • Heutiger CEO der Vodafone Group mit Sitz in Newbury ist Arun Sarin. Der 51-jährige Manager übernahm das Unternehmen im Juli 2003 von Chris Gent.

    Heute ist das Unternehmen in den meisten wichtigen europäischen Märkten präsent, in Frankreich allerdings ohne eine Mehrheitsbeteiligung. 2000 wurde die griechische Mobilfunkgesellschaft Panafon übernommen. Inzwischen können die Kunden über Deutschland hinaus bei 296 Netzbetreibern in 154 Ländern auf allen Kontinenten mobil telefonieren und sind dort unter ihrer Vodafone-Nummer erreichbar. Vodafone betreibt das größte Mobilfunknetz der Welt, es ist, obwohl nicht vollständig UMTS, auch eines der leistungsstärksten der Welt. Allerdings ist Vodafone nicht in allen Ländern Europas mit eigener Marke vertreten.

    Unternehmensdaten Vodafone (D2)

    Geschäftsführer von Vodafone Deutschland ist Friedrich Joussen.

    Jahr Umsatz (ca.),
    in Mrd. €
    1992 0,071
    1993 0,462
    1994 0,900
    1995 1,4
    1996 2,2
    1997 2,9
    1998 3,7
    1999 5,1
    2000/01
    (Geschäftsjahr
    1.4. bis 31.3.)
    6,86
    2001/02 6,83
    2002/03 7,20
    2003/04 8,00
    2004/05 8,30
    2005/06 8,44
    2006/07 8,03

    Marktanteil Vodafone (D2)

    Jahr Kunden (in Mio.) Marktanteil
    1992 0,111 61,6 %
    1993 0,494 50,7 %
    1994 0,845 48,0 %
    1995 1,444 46,5 %
    1996 2,325 46,3 %
    1997 3,509 45,0 %
    1998 6,000 44,3 %
    1999 9,500 40,8 %
    2000 19,245 40,0 %
    2001 22,000 39,1 %
    2002 22,700 38,3 %
    2003 24,688 38,1 %
    2004 26,943 37,8 %
    2005 29,165 36,8 %
    2006 30,599 35,9 %
    2007 33,920 35,0 %

    Update Q3 2007/2008: http://www.vodafone.de/unternehmen/presse/97943_126254.html

    Kritik

    Vodafone hatte den Wert von Mannesmann nach der Übernahme um 50 Milliarden Euro nach unten korrigiert und auf diesen Betrag Teilwertabschreibungen beantragt. Damit könnte der Mobilfunkriese seine Steuerlast über einen längeren Zeitraum um bis zu 20 Milliarden Euro senken. In den Medien präsent war die „Vodaklau“-Kampagne von Attac, [1]. Die Abschreibung war allerdings gesetzlich korrekt und sogar gesetzlich vorgeschrieben, wobei die Kritiker des Konzerns auch solche und ähnlich konzernfreundliche Gesetze kritisieren.

    Werbung

    Mit dem Slogan „make the most of now“ (deutsch: „Mach das Beste aus dem Augenblick!“) hat Vodafone einen neuen Weg eingeschlagen, um das Leben mit dem Mobiltelefon zu erleichtern. Werbung mit einer Eintagsfliege soll demonstrieren, dass man sich auf das Einfache im Leben konzentrieren soll. „Ein Augenblick ist die wertvollste Sache der Welt.“ Der Spot sowie der neue Slogan „make the most of now“ wurden ab dem 1. April 2006 (Beginn des Geschäftsjahres 2006/2007) ausgestrahlt und verbreitet. Laut einer repräsentativen Studie der Kölner Agentur Endmark konnte nur jeder dritte Befragte den englischen Slogan richtig übersetzen.[1] Anfang 2007 wurden durch die Werbeagentur JWT weitere Spots ausgestrahlt mit dem Slogan „Genieße den Tag“. Andere wie zum Beispiel Ein frohes neues Jahr und Frühlingsgefühle bewerben verschiedene Vodafone-Tarife.

    Zudem ist Vodafone seit der Saison 2007 Namenssponsor des Formel-1-Teams McLaren-Mercedes. Das Team nennt sich seither Vodafone McLaren Mercedes. Davor war Vodafone Hauptsponsor der Scuderia Ferrari und der Benetton Formula Ltd. (heute Renault).

    Förderung des Amateurfunks

    Bei Vodafone (sowie vorher Mannesmann) steht man dem internationalen Amateurfunkdienst positiv gegenüber. Viele Techniker bei Vodafone sind Funkamateure. Einen eigenen Verband, wie den „VFDB“ der Bundespost/Telekom gibt es zwar nicht, dennoch unterstützt das Unternehmen den Amateurfunk. Beim befürchteten Jahr-2000-Ausfall griff man auch hier auf Funkamateure für den Aufbau eines Notfunknetzes für die Silvesternacht zurück.

    Einzelnachweise

    1. http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,450681,00.html

    Vorlage:Koordinate Artikel