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Mudvayne

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Mudvayne
Allgemeine Informationen
Herkunft
Genre(s) Nu Metal, Alternative Metal
Aktive Jahre
Gründung 1996
Auflösung
Website http://www.mudvayne.com
Gründungsmitglieder
Chad Gray
Greg Tribbett
Shawn Barclay
Matthew „Matt“ McDonough
Aktuelle Besetzung
Gesang
Chad Gray
Gitarre
Greg Tribbett
Bass
Ryan Martinie
Schlagzeug
Matthew „Matt“ McDonough

Mudvayne ist eine US-amerikanische Band aus Peoria (Illinois), die häufig dem Nu Metal zugerechnet wird.

Die Gruppe selbst ordnet sich dem modernen, technischen Metal zu, wenngleich diese Kategorien den Stil nicht wirklich beschreiben. Typisch für Mudvayne sind heftige Breaks und starke Rhythmuswechsel, funky Anleihen, abwechslungsreiche Songstrukturen und ein ständiges Schwanken zwischen kompromissloser Härte mit Schreiattacken und melodiösen Parts mit klaren, weichen Gesangslinien.

Historie

Im Jahre 1996 formieren Chad Gray (Gesang), Matthew McDonough (Schlagzeug), Greg Tribbett (Gitarre) und Shawn Barclay (Bass) in einem Keller in Peoria, der ältesten Stadt Illinois', eine Band mit dem Namen "Mudvayne" (häufig geschrieben "MuDvAyNe"). Sie wollen sich nicht in bestimmte musikalische Schubladen stecken lassen, sondern entgegen den Hörererwartungen ihre eigenen Vorstellungen eines „Nu Metal“ umsetzen.

Da sämtliche Bandmitglieder auf trashige B-Movies und Sciencefiction-Streifen stehen, nutzen sie von Anfang an Liveauftritte, um ihre Vorlieben spielerisch auszuleben: Sie treten geschminkt und in auffälligen Outfits auf, was ihnen zwar schnell Aufmerksamkeit verschafft, aber auch von Kritikern als unnötig und als Ablenkmanöver von der eigentlichen Musik verstanden wird.

In Eigenregie nehmen Mudvayne 1997 eine erste EP mit dem Titel Kill, „I Oughtta“ auf, welche nur auf Konzerten der Band und in lokalen Plattenläden käuflich erworben werden kann. Nachdem sich das Demo sehr gut verkauft und die häufigen Konzerte für Furore in der Szene sorgen, werden schon bald verschiedene Plattenfirmen auf die junge Band aufmerksam.

1998 verlässt Shawn Barclay das Quartett, den vakanten Posten am Bass übernimmt fortan Ryan Martinie. Dieser drückt der Band mit seinem außergewöhnlichen, vom Jazz beeinflussten Bassstil seinen Stempel auf und sorgt dafür, dass Mudvayne weitere Aufmerksamkeit sicher ist.

Die Band spielt zu dieser Zeit sehr mit ihrem Image und macht sich einen Spaß daraus, in comic-artigen Outfits aufzutreten. Chad Gray nennt sich auf einmal Kud, Greg Tribbett ist Gurrg, Ryan Martinie wird zu Ryknow und Matthew McDonough gibt sich als sPaG aus.

Der musikalische Wandel in der Band wird auch von der Musikindustrie erkannt und 1999 unterschreiben Mudvayne ihren ersten Vertrag bei Epic Records (Sony). Im folgenden Jahr erscheint das vom angesehenen Team GGGarth und Andy Wallace produzierte offizielle Debut „L.D. 50“ und wird ein unerwartet großer Erfolg. Das Album erreicht Goldstatus für 500.000 verkaufte Einheiten, während die Singleauskopplung „Dig“ einen MTV Video Music Award für das beste Rock/Metal-Video verliehen bekommt.

Infolgedessen entscheidet sich das Plattenlabel kurzfristig für die Veröffentlichung einer DVD-Single zu „Dig“. Sowohl in den USA als auch in Europa erlangen Mudvayne innerhalb kürzester Zeit eine relativ große Bekanntheit im härteren Rocksektor, Kritiker attestieren der Band einen erfrischenden Ideenreichtum und großes musikalisches Potential. Vom „next big thing“ ist mehrere Male zu lesen, während das mit über 70 Minuten Spielzeit ausgestattete Debutalbum teilweise als überladen gesehen wird. Die Plattenfirma tut ihr Übriges dazu, dass die Band dem ungeliebten Nu Metal zugeschrieben wird, indem sie Mudvayne als "Korn meets Slipknot" vermarktet.

Mudvayne gehen nach dem schnellen Erfolg für eine längere Zeit auf Tour. Zuerst sind sie ausgiebig und hocherfolgreich in den USA unterwegs, spielen auf dem Tattoo the Earth Festival und auf dem Ozzfest, bevor sie 2001 als Vorband von Slipknot nach Europa kommen. Nachdem auch dort die Nachfrage groß ist, entscheidet sich die Band dazu, vorerst weiterhin auf eigene Faust als Headliner auf dem Kontinent zu bleiben. Die folgende Clubtour ist fast ständig ausverkauft, insbesondere in England reißen sich Medien und Fans um sie.

Während sich Mudvayne in unzähligen Konzerten neue Fans erspielen, entscheidet sich Epic Records für eine Neuauflegung des mittlerweile auf Ebay und anderen Plattformen zu Sammlerpreisen teuer gehandelten Demos „Kill, I Oughtta“. Es erscheint schlussendlich 2002 unter dem Titel „The Beginning Of All Things To End“ und bringt neben den neu gemasterten alten Songs noch mehrere Remixe mit. Angestachelt von Kritikern, welche die Band aufgrund ihrer auffälligen Verkleidungen und Pseudonyme als klischeehaft betiteln, machen Mudvayne die Verwirrung noch größer: Kud ist nun Chüd, Gurrg liest sich Güüg, Ryknow wird zu R-üd und sPaG möchte ab sofort Spüg genannt werden.

Weiterhin erscheint mit „[L]ive D[osage] 50: Live In Peoria“ eine DVD, auf welcher ein volles Konzert in ihrer Heimatstadt Peoria festgehalten ist. Nach fast 18 Monaten auf Tour kehrt die Band nach Hause zurück und nimmt eine kurze Auszeit zur Verarbeitung der Geschehnisse.

Die Erholungsphase hält aber nur kurze Zeit an, weil sich die Band einen ehrgeizigen Plan zur baldigen Veröffentlichung ihres zweiten vollen Albums gesetzt hat, das noch im November 2002 erscheint. Mit „The End Of All Things To Come“ kehrt sich die Band von ihrem vorigen Comic-Monster-Image ab und gibt sich nun bei Auftritten und in Musikvideos futuristischer.

Musikalisch gehen Mudvayne nun etwas geordnetere und ungestümere Wege, textlich werden sie einerseits persönlicher als je zuvor, andererseits ist nun noch deutlicher Gesellschaftskritik zu vernehmen. Von Musikkritikern erhält das Album durchweg gute bis sehr gute Bewertungen und auch die Fans zeigen sich begeistert. Die Single-Auskopplung „Not Falling“ wird erstmals weltweit beachtet und auch in manchen Filmen (z.B. in Ghost Ship als Titel- und Abspannsong) eingesetzt.

Auf der folgenden Tour bereisen Mudvayne eine Vielzahl an Ländern als Headliner, darüber hinaus treten sie bei bekannten Open-Air-Festivals wie zum Beispiel Rock am Ring auf und supporten unter anderem angesagte Bands wie Linkin Park oder Metallica. Wie schon zuvor kommt die Band nicht zur Ruhe und geht direkt nach vollendeter Tour dazu über, weitere Konzerte in den USA zu geben.

Zwischenzeitlich zeigt sich die Band nicht mehr zufrieden mit dem Video zu ihrer letzten Single „Not Falling“ und bittet Epic Records um eine neue visuelle Umsetzung ganz nach den Wünschen der Band. Die Plattenfirma willigt ob des großen Erfolgs der Band ein und es erscheint noch kurz vor der nächsten geplanten Single „World So Cold“ eine zweite Version des Videos zu „Not Falling“, was die Band zum Anlass nimmt, eine weitere DVD-Single zu erstellen.

Nach einer längeren Pause erscheint 2005 nach der Vorabsingle „Happy?“ ihr drittes Studioalbum „Lost And Found“. Eine erste Minitour quer durch die Vereinigten Staaten und Europa Anfang des Jahres, bei der mehrere neue Songs vorgestellt werden, hinterlässt überzeugte Fans und Kritiker. Mudvayne scheinen mittlerweile keine Lust mehr auf Pseudonyme und Verkleidungen zu haben, sondern treten ohne besondere visuelle Gimmicks auf. In Interviews machen sie jedoch deutlich, dass dies nicht überbewertet werden sollte und sie sich diesbezüglich alle Möglichkeiten offen halten.

Während auf den vorigen Alben textlich unter anderem esoterische Gedanken thematisiert werden, findet sich auf „Lost And Found“ eine direktere Sichtweise auf das Leben und die Welt. So soll der Plattentitel auf den „Prozess der Selbst- und Wiederentdeckung einer persönlichen Ebene“ (Matthew McDonough) hinweisen.

Im Jahre 2006 wird die Band für ihr Lied „Determined“ in der Kategorie „Best Metal Performance“ für einen Grammy nominiert. Des Weiteren ist die Band derzeit im Studio, um ihr neues Album aufzunehmen.

Zur Zeit betreiben Chad Gray und Greg Tribbett mit Ex-Mitgliedern von Danzig und Pantera ein Southern-Rock-/Metal-Projekt namens Hellyeah und haben im Mai ihr gleichnamiges Debüt herausgebracht.

Am 27. November 2007 erschien das Album „By The People, For The People“, das verschiedene Demos, Live-Aufnahmen und Akustikversionen von Titeln enthält, die Fans der Band zuvor per Abstimmung im Internet auswählen konnten. Zusätzlich finden sich zwei bislang nicht auf offiziellen Alben der Band veröffentlichte Stücke und zwei neu eingespielte Songs, darunter mit „King Of Pain“ ein Cover eines The-Police-Stücks. Vor jedem Song ist Sänger Chad Gray zu hören, der das jeweils folgende Stück kurz kommentiert.

Für das Jahr 2008 wurde das nächste Studioalbum angekündigt, das der Band zufolge „Shades of Gray“ heißen soll.

Veröffentlichungen

Alben

  • 1997: Kill, I Oughtta (EP, Auflage ca. 500 Stk.)
  • 2000: L.D. 50 (27. November 2000)
  • 2002: The Beginning of All Things to End (6. Mai 2002)
  • 2002: The End of All Things to Come (25. November 2002)
  • 2005: Lost and Found (4. April 2005)
  • 2007: By the People, For the People (27. November 2007)

Singles

  • 2000: Dig
  • 2000: Death Blooms
  • 2000: Internal Primates Forever
  • 2002: Not Falling (Ghost Ship Soundtrack)
  • 2002: World so Cold
  • 2005: Determined
  • 2005: Happy?
  • 2005: Forget to Remember (Saw II Soundtrack)
  • 2006: Fall Into Sleep
  • 2008: Dull Boy

DVD

  • 2001: Dig (DVD-Single)
  • 2002: L[ive] D[osage] 50: Live in Peoria (15. April 2002)
  • 2003: Not Falling (DVD-Single)
  • 2003: All Access to All Things (24. November 2003)

Musikvideos

  • 2000: Dig
  • 2000: Death Blooms
  • 2000: Nothing to Gein (nicht als Single erschienen)
  • 2002: Not Falling (zwei Versionen)
  • 2002: World so Cold
  • 2005: Determined
  • 2005: Happy?
  • 2005: Forget to Remember (Saw II Soundtrack)
  • 2006: Fall Into Sleep
  • 2008: Dull Boy

Quellen

  1. billboard.com: Chart Listing For The Week Of Mai 21 2005 (Zugriff am 12. Februar 2008)
  2. billboard.com: Chart Listing For The Week Of Okt 13 2001 (Zugriff am 12. Februar 2008)
  3. billboard.com: Chart Listing For The Week Of Dez 08 2001 (Zugriff am 12. Februar 2008)
  4. billboard.com: Chart Listing For The Week Of Sep 20 2003 (Zugriff am 12. Februar 2008)
  5. Chartverfolgung auf musicline.de (Zugriff am 12. Februar 2008)
  6. austriancharts.at: Mudvayne in der österreichischen Hitparade (Zugriff am 12. Februar 2008)
  7. billboard.com: Chart Listing For The Week Of Okt 08 2005 (Zugriff am 12. Februar 2008)
  8. billboard.com: Chart Listing For The Week Of Jan 19 2008 (Zugriff am 12. Februar 2008)