Magneto Optical Disk

Die Magneto Optical Disk (MOD) (zu deutsch: Magnetooptische Diskette) ist ein rotierendes Speichermedium, das optisch ausgelesen und magnetisch beschrieben wird.
Bei der Magneto Optical Disk gibt es keine einheitliche Schreibweise. Einige bezeichnen Sie auch als Magneto Optical Disc, weil sich im inneren eine Plastikscheibe (englisch: Disc) befindet. Andere bekannte Synonyme der MOD sind MO-Diskette (engl. MO-Disk) oder kurz MO. Letztere gibt es auch in den populären Varianten MO-Laufwerk und MO-Medium (bzw. seltener) MO-Cartridge).
Geschichte und Varianten
- 1992: MD (MiniDisc) von Sony, Speicherkapazität: Anfängliche 140 MB, später 650 MB. Die MiniDisc ist der bekannteste MOD-Vertreter und wurde vornehmlich für mobile Musikplayer und in Radiostadionen genutzt.
Magnetooptische Technologie
Vor dem Schreiben ist zusätzlich ein Löschvorgang nötig, der durch Erhitzen über den Curie-Punkt realisert ist.
Spezifikation der Medien
Das Wissen über die Spezifikation des Datenträgers ist nützlich bei der Bewertung der MO-Technologie und beim Kauf von MO-Geräten und -Medien. Im Folgenden werden nur die Informationen dargestellt werden, welche von unmittelbaren allgemeinen Interesse sind. Reine technische Details sind in den Quellen ersichtlich, welche im Kapitel "Normen und Standards" angegeben sind (s. u.).
- Aussehen. Die MO-Medien sind dauerhaft in einer Schutzhülle, die einer 3 1/2" Diskette ähnelt untergebracht, daher auch der Name MO-Disk. Diese Schutzhülle wird auch als Cartridge bezeichnet. Eine 3,5" MO-Medium ist ungefähr doppelt so dick wie eine 3,5" Diskette.
- Durchmesser. Die MO-Medien gibt es in zwei verschiedenen Durchmessern: 90 mm (entspricht dem 3,5" Formfaktor) und 130 mm (das dem 5,25" Format entspricht).
- Speicherkapazität. Die Speicherkapazität der MO-Medien hängt vom Durchmesser, der Spurdichte, der Bitdichte und der Sektorgröße ab. Folgende Kapazitäten sind üblich, wobei die jeweils kleineren nur zur Unterstützung älterer Laufwerke noch erhältlich sind:
- 3,5" Durchmesser, mit 512 Byte Sektoren 128 MB (MegaByte), 230 MB, 540 MB
- 3,5" Durchmesser, mit 2048 Byte Sektoren 640 MB, 1300 MB und 2300 MB
- 5,25" Durchmesser, mit 512 Byte Sektoren 650 MB bis 4100 MB
- 5,25" Durchmesser, mit 1024 Byte Sektoren 650 MB bis 4800 MB
- 5,25" Durchmesser, mit 2024 Byte Sektoren 5200 MB bis 9100 MB
Unterschiede der MO zu einer DVD-RAM


In der Literatur und Praxis wird die MO oft mit der DVD-RAM verglichen. Beide Speichermedien weisen die Gemeinsamkeit der Sektorierung auf (vgl. Abbildungen), aber ansonsten sind sie sehr verschiedenen. Neben den offensichtlichen Unterschieden wie Speicherkapazität, Medienpreise und Verbreitung sind besonders die funktionalen Unterschiede bedeutsam. Die MOD wird von neueren Betriebssystemen als Festplatte erkannt, während die DVD-RAM zum Teil als DVD-ROM-Laufwerk erkannt wird. Hieraus ergeben sich grundlegende Komfort- und Datensicherheitsunterschiede:
- Die MOD wird von vielen Betriebssystem nativ unterstützt, da sie sich wie eine Wechselfestplatte verhält. Dagegen wird für DVD-RAM eine Packet-Writing-Software benötigt, damit das Betriebssystem das CD-ROM-Laufwerk auch mit Schreiboperationen beauftragen kann. (Anmerkung: Viele Zeitschriften berichten, dass bei der DVD-RAM keine Packet-Writing-Software wie bei DVD±RW notwendig ist, weil viele DVD-RAM-Hersteller einen Gerätetreiber mitliefern. Bei näheren Hinsehen entpuppt sich dieser "Gerätetreiber" aber als eine abgespeckte Packet-Writing-Software ohne die typischen Einstellmöglichkeiten.)
- Für die MOD stehen die wichtigen Datensicherheitsfunktionen Scandisk und Defragmentierung zur Verfügung, die bei den derzeitigen Packet-Writing-Software fehlt. Scandisk und Defragmentierung sind wichtig im Dauereinsatz bei welcher ständig viele Dateien geändert werden. Das Betriebssystem ist beim anlegen von Verzeichnissen und Dateien nicht fehlerfrei, so dass eine gelegentliche Kontrolle mit Scandisk wie bei der Festplatte auch bei der MOD erforderlich ist. Die Defragmentierung ist wie bei der Festplatte erforderlich um eine hohe Schreibperformance sicherzustellen und den Datenverlust im Fehlerfall zu minimieren, bei welcher durch das defragmentieren nur wenige und nicht viele Dateien betroffen sind. Bei der DVD-RAM werden Scan-Disk und Defragmentierung im allgemeinen nicht vermisst, weil die DVD-RAM von typischen Benutzern immer nur ganz oder zu großen Teilen geändert wird, d. h. die Betriebssystemfehler bei vielen kleinen Änderungen treten dann nicht auf. Die MOD eignet sich aufgrund ihrer Schreibgeschwindigkeit besonders zur Archivierung von vielen kleinen Dateien die sich oft ändern, im Gegensatz zur DVD-RAM. Daneben ist die MOD auch geeigneter für viele kleine Änderungen, weil sie ca. 1.000.000 wiederbeschreibbar ist, während die DVD-RAM nur ca. 100.000 wiederbeschreibbar ist.
Neben diesen funktionellen Unterschieden besitzt die MOD gegenüber der DVD-RAM eine höhere physikalische Datensicherheit, weil sie:
- nur in einer schützenden Cartridge erhältlich ist,
- vollkommen Lichtunempfindlich ist,
- bis ca. 100 °C temperaturunempfindlich ist und
- mindestens 30 Jahre hält.
Normen und Standards
- ISO/IEC 10090 - Definiert MO-Medien von 90 mm Durchmesser mit 128 MB Speicherkapazität.
- ISO/IEC 13963 - Definiert MO-Medien von 90 mm Durchmesser mit 230 MB Speicherkapazität.
- ISO/IEC 15041 - Definiert MO-Medien von 90 mm Durchmesser mit 540 MB und 640 MB Speicherkapazität.
- ISO/IEC 15286 - Definiert MO-Medien von 130 mm Durchmesser mit 5,2 GB Speicherkapazität.
- ISO/IEC 22092 - Definiert MO-Medien von 130 mm Durchmesser mit 9,1 GB Speicherkapazität (basiert auf der ECMA-322).
Literatur
- Becker, Stephan: „Feingebrannt“ in: c't, 15. Jahrgang (1998), Ausgabe 25, Seiten 190-195, auch online abrufbar. Der Artikel stellt die technischen Unterschiede zwischen der MOD und DVD-RAM verständlich und ausführlich dar.
Weblinks
- www.OSTA.org - Offizielle Website der OSTA.
- Speicherguide-Artikel - Aktuelle Anbieter und Zukunft der MO-Disk.