Eugène Delacroix
Ferdinand-Victor-Eugène Delacroix (* 26. April 1798 in Charenton-Saint-Maurice einem Vorort von Paris; † 13. August 1863 in Paris) einer der bedeutenden, französischen Maler der Romantik, gilt wegen der Lebhaftigkeit seiner Vorstellungskraft und dem großzügigen Umgang mit den Farben als Wegbereiter des Impressionismus. Beim Salon stellte er alljährlich Gemälde aus, deren leidenschaftliche Sujets Aufsehen erregten und nicht selten schockierten.

Delacroix’ Mutter stammte aus der Kunsttischlerfamilie Oeben, sein Vater war Mitglied der Revolutionsregierung und bis 1797 Außenminister. Danach ging dieser als Botschafter nach Holland. In dieser Zeit wurde Delacroix geboren. Bis heute halten sich Gerüchte, dass er in Wahrheit ein Sohn Talleyrands sei. Nachdem sein Vater Präfekt der Gironde wurde, zog die Familie nach Bordeaux. Seine Kindheit verlief ereignisreich, wie Alexandre Dumas, ein späterer Freund, die Nachwelt wissen lässt. Im Gegensatz zu seiner Schulzeit, hier fiel er nur durch musikalisches Talent auf.
Als 1805 sein Vater starb, zog die Familie einige Monate später nach Paris zurück. Hier besuchte er das Lycée Imperial, an welchem er eine Vorliebe für Literatur entwickelte. Seine Ferien verbrachte er in einem gotischen Kloster in der Normandie, das einem Cousin gehörte. Die Ruinen beeindruckten ihn derart, dass er mit dem Malen begann. Durch seinen Onkel Henri Riesener dazu ermuntert, besuchten sie ab und zu das Atelier von Pierre-Narcisse Guérin. Seine Mutter starb 1814 und Eugène zog zu seiner Schwester. Ein Jahr später wird er Student im Atelier von Guérin. 1816 schrieb er sich an der Ecole des Beaux-Arts ein.
Zwei Jahre später beobachte Delacroix Théodore Géricault bei seiner Arbeit an »Das Floß der Medusa«. Von dieser Erfahrung aufgewühlt, malte er die »Die Dante-Barke«. Dieses gab er 1822 an den Salon zur alljährlichen Kunstausstellung – es war unkonventionell und eine Sensation! Frankreich erwarb das Bild und ließ es im Palais Luxembourg aufhängen. Mit 24 Jahren verließ Delacroix die Ecole des Beaux-Arts, begann Tagebuch zu führen, sich und sein Umfeld zu analysieren und beteiligte sich nun auch an Diskussionen über Kunst. Er fühlte sich zu den Romantikern hingezogen. Deren Ideen, Gedanken und Vorstellungen spiegeln sich in seinem zweitem Bild »Das Massaker von Chios« wieder, auch wenn das Echo darauf geteilt war. Mit diesem Bild war seine Bedeutung in der jüngeren Malergeneration nicht mehr zu leugnen. Er galt als der führende Maler der Romantik, auch wenn er selbst diese Führungsrolle immer wieder bestritt.

Delacroix las nun Gedichte von Lord Byron und begann sich für das Theater zu interessieren. Hier hatten es ihm die Dramen von William Shakespeare und Goethes »Faust« angetan. Für letzteren fertige er 1827 17 Lithografien an. Im selben Jahr stellte er sein Bild »Der Tod des Sardanapal« aus, welches die Kritiker entsetzte. Viele drängten ihn, sein Talent nicht in solchen Exzessen zu vergeuden. Diese Stimmen verstummten, 1831 als er »Die Freiheit führt das Volk an« zum Ruhme und dem Gedenken der Julirevolution im Salon ausstellte. Mit diesem Bild (in welchem er sich mit Zylinder und Muskete ausgestattet selbst portraitierte), festigte er seine Vormachtstellung unter den Malern.
Durch den Einfluss von Freunden fuhr er nach Marokko zu einem offiziellen Besuch des Sultans dort. Er konnte nun mit eigenen Augen Dinge sehen, welche sich die Romantiker in ihrer Phantasie vorgestellt hatten. Delacroix war vom strahlenden Licht, den üppigen Farben und der schlichten Würde des Islams beeindruckt. Die in dieser Zeit zu Hunderten entstandenen Notizen und Skizzen blieben ihm ein stetiger Quell der Inspiration. Studien zu Tieren und vor allem seine Gemälde zur Löwenjagd (siehe auch Tiermalerei) sind ebenfalls Ausdruck dieser Zeit.
Nach Frankreich zurückgekehrt beauftragte ihn die Regierung mit mehreren Aufträgen, die ihn bis an sein Lebensende beschäftigt hielten. Dadurch dass er monatelang ununterbrochen arbeitete, pausenlos Entwürfe und Skizzen anfertigte und dabei noch seine Mitarbeiter dirigierte, blieb ihm wenig Freizeit. Zerstreuung fand er morgens in den Salons, in denen sein Esprit und seine Intelligenz gefragt waren. Wirkliche Freunde, wie George Sand und Frédéric Chopin, hatte er nur wenige.
Im Alter wurde Delacroix, der sich mehr und mehr zurückzog, mit großen Ehren bedacht. 1855 bekam er eine Retrospektive auf der Weltausstellung, bekam die Grand Médaille d’Honneur, wurde Kommandeur der Ehrenlegion und 1857 Mitglied der Ecole des Beaux-Arts, an die er 1859 sein letztes Bild schickte. Vier Jahre später starb er nach einer weiteren Attacke der wiederkehrenden Halserkrankung.
Werke (Auswahl)
- Die Dante-Barke, 1822, Louvre, Paris
- Das Massaker von Chios, 1824, Louvre, Paris
- Die Hinrichtung des Dogen Marino Faliero, 1826, Wallace Collection, London
- Der Tod des Sardanapal, 1827, Louvre, Paris
- Die Freiheit führt das Volk an, 1830, Louvre, Paris
- Jüdische Hochzeit in Marokko, 1837-41, Louvre, Paris
- Die Einnahme von Konstantinopel, 1840, Louvre, Paris
- Pferde, aus dem Meer kommend, 1860, Philips Collection, Washington.
Weblinks
Übersicht über einige Werke englisch
Personendaten | |
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NAME | Delacroix, Ferdinand-Victor-Eugène |
ALTERNATIVNAMEN | delacroix, Eugène |
KURZBESCHREIBUNG | Maler |
GEBURTSDATUM | 26. April 1798 |
GEBURTSORT | Charenton-Saint-Maurice (bei Paris) |
STERBEDATUM | 13. August 1863 |
STERBEORT | Paris |