Konrad-Adenauer-Stiftung

Die Konrad-Adenauer-Stiftung e. V. ist eine CDU-nahe, gemeinnützige Organisation. Ihr Sitz befindet sich in Sankt Augustin bei Bonn, in Berlin unterhält sie seit 1998 eine Akademie. Derzeitiger Vorsitzender ist der ehemalige thüringische und rheinland-pfälzische Ministerpräsident Bernhard Vogel.
Die parteinahe Stiftung trägt seit 1964 den Namen des ersten Bundeskanzlers der Bundesrepublik Deutschland, Konrad Adenauer. Sie ging aus der bereits 1955 gegründeten Gesellschaft für christlich-demokratische Bildungsarbeit hervor. Finanziert wird sie zum überwiegenden Teil aus öffentlichen Mitteln. Wie alle parteinahen Stiftungen versucht sie, als Denkfabrik für ihre Partei meinungsbildend auf die Gesellschaft einzuwirken. Die Stiftung kooperiert im Verbund des wirtschaftsliberalen Stockholm Network[1] auch mit anderen Stiftungen und Denkfabriken bei der länderübergreifenden Meinungsbildung in der Europapolitik[2] .
National und international setzt sich die Konrad-Adenauer-Stiftung für politische Bildung sowie die Förderung der europäischen Einigung ein, unterstützt Kunst und Kultur, fördert begabte Studenten und Doktoranden mit Stipendien und dokumentiert und erforscht die geschichtliche Entwicklung der christlich-demokratischen Bewegung.
Bildungszentren
In Deutschland unterhält die Stiftung Bildungszentren auf Schloss Eichholz bei Wesseling (Nordrhein-Westfalen) und Schloss Wendgräben in Zeppernick bei Loburg (Sachsen-Anhalt) sowie 16 regionale Bildungswerke. In Bayern ist an Stelle der Konrad-Adenauer-Stiftung die Hanns-Seidel-Stiftung (CSU-nah) aktiv, in Schleswig-Holstein die Hermann-Ehlers-Stiftung.
Auslandsengagement
Im Ausland unterhält die Stiftung 67 Büros[3] und fördert neben 200 Projekten der „Hilfe zur Selbsthilfe“ in 120 Ländern auch politisch nahestehende Parteien und Organisationen.
Die Hauptabteilung "Internationale Zusammenarbeit" der KAS gibt verschiedene Publikationsreihen heraus:
- Auslandsinformationen[4]
- KAS International[5]
- Länderberichte[6]
- Auslandsmitarbeiter berichten (Audio-Reihe)[7]
Mit fünf regionalen Rechtsstaatsprogrammen („Südosteuropa“, „Südamerika“, „Zentralamerika“, „Asien“ und „Subsahara-Afrika“) unterstützt die KAS die Entwicklung des jeweiligen Verfassungsrechtes, Menschenrechtsschutzes, Integrationsrechtes und Verfahrensrechtes mit dem Ziel einer Demokratisierung[8].
Ein weiterer Schwerpunkt sind die Medienprogramme der KAS mit dem Ziel einer Förderung der freien, verantwortungsvollen und ethischen Berichterstattung[9].
Kooperationen mit anderen Stiftungen
Die Stiftung veröffentlichte z.B. in Zusammenhang mit der Bertelsmann Stiftung, der Stiftung Marktwirtschaft und der Friedrich-Naumann-Stiftung im Rahmen der Schriftenreihe Forum Föderalismus 2004 eine Studie unter dem Titel „Bildungspolitik im föderativen System und internationaler Einfluss“, in der sie sich in der Debatte um Bildungspolitik und Reformen positionierte und Einflussmöglichkeiten erörterte. Außerdem erarbeitete man 1989 gemeinsam mit der Friedrich-Ebert-Stiftung, Friedrich-Naumann-Stiftung, Hanns-Seidel-Stiftung und der Heinrich-Böll-Stiftung eine "Gemeinsame Erklärung"[10] über das Selbstverständnis und die Finanzierung von politischen Stiftungen in Deutschland.
Publikationen
Monatszeitschrift der Stiftung ist Die Politische Meinung, in der ein breites Spektrum politischer, gesellschaftlicher und kultureller Themen abgedeckt wird. Die Reihe Analysen und Argumente informiert in knapper Form über Positionen der Stiftung zu aktuellen Themen. Die Hefte stellen zentrale Ergebnisse und Empfehlungen vor, bieten Kurzanalysen, erläutern die weiteren Pläne der Stiftung und nennen deren Ansprechpartner.
Die Auslandsinformationen sind eine Zeitschrift für internationale Fragen, Außenpolitik und Entwicklungszusammenarbeit. Durch sie werden im Zusammenhang mit der Auslandsarbeit der Stiftung gesammelte Informationen der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Die Zeitschrift Im Gespräch ist eine Umschau mit Berichten aus Bundestag und Bundesländern, Gastbeiträgen, Rezenzionen und Presseauswertungen zur aktuellen Kulturpolitik. Daneben wirkt die Stiftung durch einem Newsletter, Veröffentlichungen im Herder Verlag und den Broschürenreihen Arbeitspapiere, Zukunftsforum Politik, Historisch-Politischen Mitteilungen, Länderberichte (aus ihren Auslandsbüros) sowie Materialien für die Arbeit vor Ort (für die Kommunalpolitik).
Archiv
Die Geschichte der christlichen Demokratie in Deutschland und Europa erschließt und erforscht das Archiv für Christlich-Demokratische Politik. Dem Benutzer stehen umfangreiche Schriftgutbestände, moderne Medien und eine Spezialbibliothek mit rund 157.000 Titeln zu Politik und Zeitgeschichte zur Verfügung.
Preise der Konrad-Adenauer-Stiftung
Literaturpreis der Konrad-Adenauer-Stiftung
Im Jahr 1993 wurde der Literaturpreis der Konrad-Adenauer-Stiftung vom damaligen Präsidenten der Stiftung Bernhard Vogel ins Leben gerufen. Mit ihm werden seither jährlich Autoren geehrt, „die der Freiheit ihr Wort geben“. Preisträger 2008 ist Ralf Rothmann.
Preis Soziale Marktwirtschaft der Konrad-Adenauer-Stiftung
Mit diesem Preis ehrt die Stiftung seit 2002 Persönlichkeiten, die sich für Erhalt und Weiterentwicklung der Sozialen Marktwirtschaft in herausragender Weise eingesetzt haben. Die Preisträger sind:
- 2002: Werner Otto
- 2003: Berthold Leibinger
- 2004: Helmut O. Maucher
- 2005: Hans B. Bauerfeind
- 2006: Sybill Storz
- 2007: Arend Oetker
Lokaljournalistenpreis
Lokaljournalisten stellen den größten Anteil unter den Redakteuren an deutschen Tageszeitungen. An sie richtet sich der Preis[11], der seit 1980 auf die herausragende Bedeutung und die Leistungen dieses Berufstandes hinweist und auszeichnet.
Else-Heiliger-Fonds
Else Heiliger (1902–1993) setzte 1983 die Konrad-Adenauer-Stiftung als Alleinerbin ein, um mit diesem Geld durch den Else-Heiliger-Fonds deutsche, bedürftige Künstler zu fördern.
Vorsitzende
- 1955–1958: Bruno Heck
- 1958–1964: Arnold Bergstraesser
- 1964–1968: Alfred Müller-Armack und Franz Thedieck (gleichberechtigt)
- 1968–1989: Bruno Heck
- 1989–1995: Bernhard Vogel
- 1995–2001: Günter Rinsche
- seit 2001: Bernhard Vogel
Prominente Mitglieder
Der Konrad-Adenauer-Stiftung gehören zahlreiche bekannte Persönlichkeiten an, darunter Helmut Kohl, Angela Merkel, Wolfgang Böhmer, Eberhard Diepgen, Hermann Gröhe, Peter Hintze, Volker Kauder, Eckart von Klaeden , Roland Koch, Norbert Lammert, Gerd Langguth, Bernd Neumann , Anton Pfeifer, Hans-Gert Pöttering , Ronald Pofalla , Heinz Riesenhuber, Wolfgang Schäuble, Annette Schavan , Hans-Peter Schwarz, Rudolf Seiters, Dorothee Wilms und Christian Wulff .
Einzelnachweise
- ↑ Corporate Europe Observatory
- ↑ Internetauftritt der Konrad-Adenauer-Stiftung abgerufen am 18. Mai 2008
- ↑ Internetauftritt der Konrad-Adenauer-Stiftung bgerufen am 18. Mai 2008
- ↑ Internetauftritt der Konrad-Adenauer-Stiftung abgerufen am 18. Mai 2008
- ↑ Internetauftritt der Konrad-Adenauer-Stiftung abgerufen am 18. Mai 2008
- ↑ Internetauftritt der Konrad-Adenauer-Stiftung abgerufen am 18. Mai 2008
- ↑ Internetauftritt der Konrad-Adenauer-Stiftung abgerufen am 18. Mai 2008
- ↑ Internetauftritt der Konrad-Adenauer-Stiftung abgerufen am 18. Mai 2008
- ↑ Internetauftritt der Konrad-Adenauer-Stiftung abgerufen am 18. Mai 2008
- ↑ Internetauftritt der Konrad-Adenauer-Stiftung abgerufen am 18. Mai 2008
- ↑ Internetauftritt der Konrad-Adenauer-Stiftung abgerufen am 18. Mai 2008
Weblinks
- Konrad-Adenauer-Stiftung
- Künstler-Stipendien des Else-Heiliger-Fonds
- Bildungspolitik im föderativen System – Studie der Stiftungallianz „Bürgernaher Bundesstaat“, der die Konrad-Adenauer-Stiftung angehört
- Profil der Konrad-Adenauer-Stiftung im Think Tank Directory Deutschland
- Studie "Eltern unter Druck
- Die Konrad-Adenauer-Stiftung ist Mitglied im Netzwerk Europäische Bewegung.