Hockey
Hockey (englisch; wohl von altfranzös. hoquet, „Schäferstock“) ist ein mit Hockeyschlägern auszuführendes Torspiel, das in verschiedenen Variationen – u. a. als Feldhockey, Landhockey oder Rasenhockey – gespielt werden kann. Hockey ist eine Mannschaftssportart. Im mitteleuropäischen Raum wird zudem auch Hallenhockey gespielt (meist in den Wintermonaten), wobei das Regelwerk leicht von dem des Feldhockeys abweicht. Das internationale Hockey wurde lange Zeit von den ehemaligen britischen Kolonien Indien und Pakistan dominiert, die traditionell über technisch sehr versierte Spieler verfügen. Seit Ende der 1980er Jahre wird Hockey zunehmend durch Athletik und Taktik geprägt, weshalb europäische Länder und Australien als führend gelten.
In den skandinavischen Ländern und in der Schweiz ist neben Eishockey auch Unihockey (früher auch Stockey genannt), eine Art vereinfachtes Hallenhockey und Bandy (engl.) sehr populär. Andere Formen des Hockeys sind auch noch Rollhockey, Inlinehockey und Polo.
Beim Hockey treten zwei Mannschaften, die aus jeweils zehn Feld- und einem Torspieler bestehen, gegeneinander an. Außerdem sind bis zu fünf Wechselspieler erlaubt. Gespielt wurde früher auf Naturrasen (und ausnahmsweise auf Hartplätzen u. ä.), inzwischen wird hochklassiges Hockey fast ausschließlich auf Kunstrasen gespielt (Vorteile z. B. ebenere Oberfläche). Im Unterschied zu anderen Ballsportarten ist Hockey grundsätzlich ein körperloses Spiel, d. h. der Gegenspieler darf nicht abgedrängt oder aktiv abgeblockt werden.
Das Ziel ist es, den Ball (meist ein Kunststoffball von 22,4 bis 23,5 cm Umfang, also 7,1 bis 7,5 cm Durchmesser, früher aus Leder oder Presskork) in das 2,14 m hohe Tor zu schießen, wobei der Ball nur mit der flachen Seite des Schlägers gespielt werden und der Torschuss nur in dem vor dem Tor markierten Schusskreis erfolgen darf. Dieser Schusskreis ist ein von der Tormitte ausgehender gedachter Halbkreis mit dem Radius 14,63 m. Bei Regelverstößen der verteidigenden Mannschaft innerhalb des Schusskreises wird meist eine Strafecke (auch „kurze Ecke“) verhängt.
Außerhalb des Schusskreises darf der Ball nur hoch gespielt werden, wenn dadurch kein Spieler gefährdet wird. Nur der Torwart darf den Ball innerhalb des eigenen Schusskreises außer mit der flachen Schlägerseite auch mit dem Köper berühren.
Das Spielfeld ist 91,4 m × 55 m groß. Die beiden Spielfeldhäften werden jeweils durch eine 22,9 m von der Torauslinie entfernte Viertellinie unterteilt. 6,40 m vor der Tormitte befindet sich der sogenannte 7-Meter-Punkt (für Strafstöße). Folgende Karten können bei entsprechenden Verstößen als persönliche Strafe gegeben werden: Grüne Karte (Verwarnung), gelbe Karte (Zeitstrafe 5-10 Minuten) und rote Karte (Platzverweis).
Bei den Olympischen Spielen gewann die deutsche Herren-Nationalmannschaft 1972 und 1992 die Goldmedaille. Die Damen errangen den gleichen Erfolg bei den Olympischen Spielen 2004. Rekordweltmeister der Herren mit vier Titeln (1971, 1978, 1982 und 1994) ist Pakistan, dann folgen die Niederlande, die dreimal (1973, 1990 und 1998) erfolgreich waren. 2002 gewann Deutschland zum ersten Mal die Weltmeisterschaft.
In Deutschland ist der Deutsche Hockey-Bund als Dachorganisation tätig.
Dieser organisiert den Spielbetrieb im Feldhockey. Es gibt 2 eingleisige Bundesligen für Damen und Herren mit je 12 Mannschaften. Darunter folgt die 2. Bundesliga, die jeweils in eine Nord und eine Südgruppe geglidert ist. Anschließend kommen die vier Regionalligen (Süd, West, Ost, Nord-Ost), wobei es im Süden noch eine 2. Regionalliga mit je einer West- und einer Südstaffel (Hessen, Rheinland-Pfalz/Saar ; Bayern, Baden-Würtemberg) gibt. Alle Landesverbände betreiben eine Oberliga und diverse Verbandsligen.
Siehe auch: Eishockey, Schuhball, Ties Kruize, Sultan Azlan Shah Cup
Weblinks
- http://www.deutscher-hockey-bund.de
- http://www.fihockey.org
- http://sport-hockey.de – Einführung in die Hockeyvarianten mit Glossar und Regeln