Slowenen
Die Slowenen (im deutschsprachigen Raum früher als Windische oder veraltet Alpenslawen bezeichnet) sind ein zur südslawischen Sprachgruppe zählendes Volk. Sie sprechen die slowenische Sprache. Die Mehrzahl lebt in Slowenien (ca. 90% der 2.0 mio. zählenden Bevölkerung). Slowenen leben aber auch in Österreich, Italien und anderen Nachbarländern (Kroatien und Ungarn (zwischen Mur und Raab)) sowie in der europäischen Emigration:
In Deutschland 19.400 slowenische Staatsangehörige, davon 7.787 in Baden-Württemberg - 80% sind länger als 20 Jahre hier wohnhaft (2002)
In Österreich als Minderheit: laut Volkszählung 2001 in Kärnten und in der Steiermark 14.746 Österreicher mit slowenischer oder gemischter Umgangssprache und 6.800 slowenische Staatsangehörige
Hinweis: Slowenen wurde auch der ostslawische Stamm genannt, der im frühen Mittelalter in Russland am Ilmensee und Ladogasee siedelte.
Geschichte
Das slowenische Nationalgefühl entwickelte sich seit dem Windischen Bauernkrieg 1515, dem kroatisch-slowenischen Bauernaufstand 1573 und wurde gefördert durch den Buchdruck. Der Reformator Primus Truber (Primoz Trubar) verwendete erstmals den Begriff Slowenen im "Catechismus in der Windischen Sprach". Dieses 1550 von Ulrich Morhart in Bad Urach gedruckte Werk begründete die slowenische Schriftsprache. 1584 folgte die von Jurij Dalmatin in Tübingen-Bebenhausen übersetzte Lutherbibel.
Literatur
Marija Mitrović: Geschichte der slowenischen Literatur. Von den Anfängen bis zur Gegenwart. Aus d. Serbokroat. übers., red. bearb. u. mit ausgew. Lemmata und Anm. erg. von Katja Sturm-Schnabl. Klagenfurt/Celovec, Wien/Dunaj [u.a.]: Hermagoras/Mohorjeva, 2001