Fier
Fier (albanisch auch Fieri) ist eine Stadt in Mittelalbanien. Sie hat beinahe 60.000 Einwohner (Schätzung 2005). Es handelt sich um die Hauptstadt des gleichnamigen Kreises und der gleichnamigen Präfektur.
Fier liegt in der Myzeqe-Ebene, einem bedeutenden Landwirtschaftsgebiet. Im Norden streift der Seman, Zusammenfluss von Devoll und Osum, die Stadt. Bis zum Meer sind es etwa 15 Kilometer.
In Fier hat der katholische Apostolische Administrator für Südalbanien seinen Sitz.
Geschichte
Die Geschichte der Stadt ist noch jung: Im 18. Jahrhundert wurde sie als Marktort gegründet. Im 19. Jahrhundert wurde eine Steinbrücke über den kleinen Fluss Gjanica errichtet, was zu einem kleinen Aufschwung führte. Das in der Region vorkommende Erdöl wurde seit den 30er Jahren gefördert. Aber erst die Industrialisierung Albaniens unter den Kommunisten und die Trockenlegung der Myzeqe-Ebene nach dem Zweiten Weltkrieg ließ den Ort - damals lebten rund 2.000 Leute in Fier - zu einer der wichtigsten Städte des Landes werden. Es wurde Industrie angesiedelt (Düngemittel-Fabrik), für die Arbeiter benötigt wurden. Im Rahmen der wirtschaftlichen Erschließung der Region wurde Fier ans Netz der albanischen Eisenbahn angeschlossen: Von Fier führt eine Stichstrecke zur Erdöl-Zentrum Ballsh.
Sehenswürdigkeiten
Von Industrie und schnellem Aufschwung ist auch das Stadtbild geprägt: Die Stadt ist nicht besonders reizvoll und verfügt kaum über Sehenswürdigkeiten. Zwölf Kilometer westlich von Fier befinden sich die Ruinen der antiken Stadt Apollonia. Ungefähr 15 Kilometer nördlich liegt auf einem Hügel beim Dorf Kolonja das bedeutende orthodoxe Kloster Ardenica.