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Sender Siegen-Giersberg

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Die Sendeanlage vor Umrüstung auf DVB-T
Die Sendeanlage nach Umrüstung auf DVB-T

Die Sendeanlage Siegen-Giersberg, auch Sender Siegen genannt, ist eine Sendeanlage für UKW und Fernsehen (bis 1993 auch für Mittelwelle) des WDRs auf dem 355 Meter hohen Giersberg in Siegen, die 1950 in Betrieb ging. Die UKW-Sender haben eine relativ geringe Sendeleistung und dienen somit nur als Füllsender für die Stadt Siegen.

Antennenträger

Als Antennenträger wird seit 2001 ein 103 Meter hoher (ohne DVB-T Antenne) geerdeter, abgespannter Stahlfachwerkmast genutzt, der in zwei Ebenen in 37 und 79 Metern Höhe abgespannt ist. Der Mast hat einen quadratischen Querschnitt mit einer Seitenlänge von 1,40 Metern.

Ende Dezember 2001 ersetzte der rund acht Mio. Euro teure neue Mast den alten Sendemast, der zehn Meter kürzer war und im Unterschied zu diesem gegen Erde isoliert war, da er ebenfalls als Sendeantenne des Mittelwellensenders diente. Er befand sich seit 1950 auf dem Giersberg, war der Antennenlast jedoch nicht mehr gewachsen.

Im August 2007 wurde auf den Kopf des Mastes eine DVB-T Sendeantenne montiert. Nach der Beendigung der Abstrahlung des Ersten Programmes im VHF-III Band wurde am 13. November des gleichen Jahres das digitale Fernsehen DVB-T gestartet. Dabei wird vertikale Abstrahlung benutzt, um den mobilen Empfang in Siegen zu ermöglichen.

Frequenzen und Programme

Analoges Radio (UKW)

Beim Antennendiagramm sind im Falle gerichteter Strahlung die Hauptstrahlrichtungen in Grad angegeben.

Mit dem RDS PI Code ist es möglich, Sender weltweit zu identifizieren. Er wird aber ebenso zur Suche von Alternativfrequenzen, bei verlassen des Sendegebiets zum Beispiel beim Empfang im Auto verwendet.

Frequenz 
[MHz]
Programm RDS PS RDS PI Regionalisierung ERP 
[kW]
Antennendiagramm
rund (ND)/gerichtet (D)
Polarisation
horizontal (H)/vertikal (V)
107,5 WDR 1Live _1LIVE__ D391 - 0,5 ND H
97,1 WDR 2 WDR_2_SI 
WDR_2___
DB92 (regional) 
D392
Siegen/Südwestfalen 0,5 ND H
98,1 WDR 3 WDR_3___ D393 - 1 ND H
101,2 WDR 4 WDR_4___ D394 - 0,5 ND H
88,2 Radio Siegen __SIEGEN DB9D - 0,5 ND H

Das UKW Programm WDR 5 wird vom nördlich gelegenen Kindelsberg abgestrahlt

Frequenz 
[MHz]
Programm RDS PS RDS PI Regionalisierung ERP 
[kW]
Antennendiagramm
rund (ND)/gerichtet (D)
Polarisation
horizontal (H)/vertikal (V)
97,6 WDR 5 WDR_5 - 1 ND H

Digitales Fernsehen (DVB-T)

Die DVB-T-Ausstrahlungen auf der Sendeanlage Siegen-Giersberg laufen seit dem 13. November 2007 und sind im Gleichwellenbetrieb (Single Frequency Network) mit den Sendestandorten WDR-Sendeturm Nordhelle und dem Fernmeldeturm Bödefeld.

Kanal Frequenz 
[MHz]
Multiplex Programme im Multiplex ERP 
[kW]
Antennendiagramm
rund (ND)/
gerichtet (D)
Polarisation
horizontal (H)/
vertikal (V)
Modulations-
verfahren
FEC Guard-
intervall
Bitrate 
[MBit/s]
SFN
E60 786 ARD national (WDR) 40 ND V 16-QAM 
(8k-Modus)
2/3 1/4 13,27 Nordhelle (Ebbegebirge), Fernmeldeturm Bödefeld (Hochsauerland Hunau Schmallenberg), Giersberg (Siegen)
E27 522 ARD regional (WDR) 
Südwestfalen
20 ND V 64-QAM 1/2 1/4 14,93 Nordhelle, Fernmeldeturm Bödefeld, Giersberg
E30 546 ZDFmobil 20 ND V 16-QAM 
(8k-Modus)
2/3 1/4 13,27 Nordhelle, Fernmeldeturm Bödefeld, Giersberg
Detailaufnahme der DVB-T Antenne, darunter UKW

In einigen Hanglagen nahe der hessischen Grenze kann es notwendig sein, auf den mittelhessischen Sendestandort Angelburg zurückzugreifen, sollten die anderen Kanäle völlig abgeschattet sein. Mit einer Band IV/V UHF Dachantenne ist somit der Empfang fast überall gewährleistet.

In günstigen Lagen des Sieger-/Sauerlands ist es möglich, mittels einer Band IV/V UHF Dachantenne private Fernsehprogramme der Privatsendergruppen RTL und ProSiebenSat.1, sowie eines weitereren Privatmultiplex von den Sendeanlagen in der Region Köln/Bonn zu empfangen. Ein Breitband UHF Verstärker ist hierfür allerdings notwendig.

Ein DVB-T-Empfang aus aus dem hessischen Rhein-Main-Gebiet ist mittels einer geeigneten Dachantenne ebenso möglich. Abgestrahlt werden dort die Privatsendergruppen RTL und ProSiebenSat.1, sowie ein gemischtes Privatbouquet, dass auch Tele 5 enthält. Zu beachten ist bei Nutzung von Dachantennen für den Empfang von DVB-T Rhein-Main, dass sowohl im Band III VHF, wie auch im Band IV/V UHF gesendet wird. Somit besteht entweder die Möglichkeit, eine Hochleistungs-Kombiantenne Band III VHF/Band IV/V UHF oder zwei verschiedene, für die jeweiligen Bereiche geeignete Hochleistungsantennen in vertikaler Polarisation am Antennenmast zu montieren. Die Lösung mit 2 Antennen ist hier klar im Vorteil. Ein Breitband-Verstärker für die beiden Bereiche ist notwendig. Nach der Verlagerung des momentan in Band III VHF sendenden DVB-T Bouquets nach Band IV/V UHF Ende 2008 ist in Band III VHF mit der gesetzten Antenne dann DAB Radio Empfang möglich.

Siehe auch: Liste von Sendeanlagen in Nordrhein-Westfalen

Einzelnachweise



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