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Dritter Weltkrieg

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Nuklearer Feuerball
(US-Atomwaffentest)

Der Dritte Weltkrieg war im Kalten Krieg die Bezeichnung für die Annahme eines möglichen atomaren Krieges zwischen den Atommächten, der womöglich die Vernichtung eines Großteils der Menschheit, den nuklearen Holocaust zur Folge gehabt hätte.

Die Furcht vor einem dritten Weltkrieg war angesichts des nach 1945 sofort aufflammenden Ost-West-Konflikts weit verbreitet und aktualisierte sich schlagend 1950 anlässlich des Ausbruchs des Koreakrieges (der „Koreaschock“), merklich an den sofort einsetzenden „Hamster“-Käufen der Privathaushalte (vgl. die Schlager-ParodieAy ay ay Korea, der Krieg kommt immer näher“).

Verständnis des Begriffs

In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde das apokalyptische Szenario eines Dritten Weltkrieges vor allem als mögliche Konfrontation der Supermächte USA und Sowjetunion betrachtet.

Mehrmals in der Weltgeschichte befanden sich die Supermächte am Rande eines Schlagabtausches:

Dass der Dritte Weltkrieg als globale Katastrophe eine Rolle hätte spielen können, wurde deutlich, als Stanislaw Petrow den (falschen) Alarm des sowjetischen Computer-Abwehrsystems befehlswidrig nicht befolgte und damit wohl vielen Menschen das Leben rettete.

Abweichende Begriffsverwendung

Nach James Woolsey, Berater George W. Bushs und Lokalgoverneur im Irak, ist der Dritte Weltkrieg ein Synonym für den Kalten Krieg und wurde ca. 1990 für beendet erklärt.

Im Kontext mit dem wieder an Bedeutung gewinnenden Konflikt zwischen Orient und Okzident wird in letzter Zeit ebenfalls häufiger der Terminus Dritter Weltkrieg verwendet. Kriegsschauplätze wären demnach in erster Linie der Gazastreifen sowie Westjordanland, Tschetschenien, der Irak und Afghanistan.

Verschiedentlich wird der Krieg gegen den Terrorismus auch als Dritter oder je nach Sichtweise als Vierter Weltkrieg (wenn man den Kalten Krieg als Dritten Weltkrieg bezeichnet) oder Weltkrieg des 21. Jahrhunderts bezeichnet. Diese Verwendung ist jedoch stark umstritten, da der Terrorismus und dessen Bekämpfung nicht den Umfang eines Weltkriegs erreichen.

Der Plan eines Dritten Weltkrieges spielt auch in einigen Verschwörungstheorien eine bedeutende Rolle. Laut dem Verschwörungstheoretiker William Guy Carr wurde dieser Plan angeblich in einem Briefwechsel zwischen Albert Pike und Giuseppe Mazzini dokumentiert, für dessen Existenz es heute jedoch keinen Beleg gibt. Laut diesen Briefen, die Carr in den 1950ern zitierte, bestand der Plan der immer noch existierenden Illuminaten darin, eine Neue Weltordnung durch drei Weltkriege zu etablieren.

Der Dritte Weltkrieg in der Populärkultur

Die Idee eines dritten Weltkrieges wurde auch von zahlreichen Künstlern für Bücher, Filme und andere Kunstwerke als Grundlage verwendet. So wendet z. B. James Bond in mehreren seiner Filme einen nuklearen Schlagabtausch ab und rettet so die Welt.

Stanley Kubrick inszenierte in seinem Film Dr. Seltsam oder: Wie ich lernte, die Bombe zu lieben die Vernichtung der Welt durch den Nuklearwaffeneinsatz.

General Sir John Hackett, ehemaliger britischer General und Oberbefehlshaber der Heeresgruppe Nord, entwarf die Fiktion eines Dritten Weltkrieges, die er in seinem Buch "Der Dritte Weltkrieg" veröffentlichte. Sie beruht auf genauer Kenntnis der Abwehrstrategien und Planspiele der westlichen Verbündeten und der Waffensysteme beider Blöcke. Zwar bleibt die NATO am Ende knapp siegreich, die Verluste sind aber ungeheurlich. (s. Literatur)

"Der Dritte Weltkrieg" ist der Titel einer fiktiven Dokumentation des ZDF von 1998 unter der Leitung von Guido Knopp. Sie beschreibt eine fiktive Ereigniskette, die 1989 statt zum friedlichen Ende des Sozialismus zur atomaren Vernichtung hätte führen können.

Im fiktiven Star Trek-Universum findet der Dritte Weltkrieg in den 50er Jahren des 21. Jahrhunderts zwischen den Westmächten und der Eastern Coalition of Nations (ECON) statt. Über 600 Millionen Menschen verlieren in diesem nuklearen Konflikt ihr Leben, die meisten Staaten und Städte werden vernichtet. Mit der Entwicklung des Warp-Antriebs und dem ersten Kontakt zu Außerirdischen im Jahr 2063 folgt dem Dritten Weltkrieg jedoch eine Ära des Wiederaufbaus und der sozialen Erneuerung, die die Menschheit auf einen „besseren“ Weg führt. Somit verstehen die Autoren von Star Trek diesen Krieg auch als Auslöser für einen Prozess des Neubeginns.

Zitate

  • Albert Einstein antwortete auf die Frage, mit welchen Waffen der Dritte Weltkrieg geführt werde: „Ich bin [mir] nicht sicher, mit welchen Waffen der dritte Weltkrieg ausgetragen wird, aber im vierten Weltkrieg werden sie mit Stöcken und Steinen kämpfen.“[1]
  • Der Brite Simon Singh ordnet den Dritten Weltkrieg im Zusammenhang mit der steigenden Bedeutung des Computers und der Kryptographie ein: „Der Erste Weltkrieg war der Krieg der Chemiker, der Zweite der der Physiker, der Dritte wird der Krieg der Mathematiker sein.“
  • Fidel Castro sagt zu diesem Thema: „Wir leben im Dritten Weltkrieg, einem Wirtschaftskrieg. Es handelt sich um einen nicht erklärten Krieg: Es ist der Krieg der Wucherzinsen, des Preisverfalls und des ungleichen Austausches. Die ferngesteuerten Raketen und Handelsbedingungen töteten bislang Millionen von Menschen in der ausgeplünderten Welt. Sie bringen sie um durch Hunger, Krankheit, Arbeitslosigkeit und Kriminalität.“

Literatur

Der Autor Werner Riegel schuf den Begriff Finismus, Klaus M. Rarisch den Ultimismus. Die Begriffe bezeichnen die literarische Epoche vor dem vermeintlich bevorstehenden Ende. Spezielle Werke zum Thema Dritter Weltkrieg sind:

  1. http://zitate.net/suche.html?query=albert%20einstein&page=3