Austrian Airlines
Austrian Airlines AG | |
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IATA-Code: | OS |
ICAO-Code: | AUA |
Rufzeichen: | Austrian |
Gründung: | 1957 |
Sitz: | Flughafen Wien-Schwechat, Österreich |
Drehkreuz: | Flughafen Wien-Schwechat |
Heimatflughafen: | Flughafen Wien-Schwechat |
Unternehmensform: | Aktiengesellschaft |
ISIN: | AT0000620158 |
Leitung: | CEO A. Ötsch, COO P. Malanik, CCO A. Bierwirth |
Mitarbeiterzahl: | 8.031 (2007) |
Bilanzsumme: | EUR 2.550,9 Mio. (2007) |
Fluggastaufkommen: | 10.832.305 (2007) |
Allianz: | Star Alliance Member |
Vielfliegerprogramm: | Miles & More |
Flottenstärke: | 99 (+ 2 Bestellungen), davon 41 unter der Marke Austrian Airlines |
Ziele: | 130 nationale und Internationale Ziele in 66 Ländern |
Austrian ist eine österreichische Fluggesellschaft mit Sitz in Wien. Die mit vollem Namen Austrian Airlines AG genannte Fluglinie fliegt primär im Linienverkehr und ist außerdem die Muttergesellschaft von Tyrolean Airways und Lauda Air sowie von 28 weiteren Beteiligungen. Der Gesamtkonzern tritt nach außen als Austrian Airlines Group auf. Austrian ist Mitglied der globalen Star Alliance. Der Heimatflughafen ist der Flughafen Wien-Schwechat. 2006 transportierte die Austrian Airlines Group 10,8 Millionen Passagiere.
Eigentumsverhältnisse
Grundkapital | EUR 257.040.000 |
Aktien | 85.680.000 |
Aktionär | Anteil |
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Streubesitz | 48,02 % |
Österreichische Industrieholding | 42,75 % |
Institutionelle Investoren | 7,25 % |
Firmeneigener Aktienbesitz | 1,98 % |
Stand: 29. Dezember 2007
Geschichte
Die Österreichische Luftverkehrs AG (OELAG) wurde am 30. September 1957 wieder gegründet, indem sich Air Austria und Austrian Airways zusammenschlossen. Die ursprüngliche OELAG bestand schon in den Zwischenkriegsjahren und hatte den Flughafen Aspern als Hauptflugplatz. Ihren Jungfernflug absolvierte Austrian mit vier Vickers Viscount am 31. März 1958 von Wien nach London. Ihr erstes Düsenflugzeug bestellte Austrian am 18. Februar 1963 mit einer Sud Aviation Caravelle.
Ab 1971 standardisierte Austrian innerhalb von einer sehr kurzen Zeit ihre Flotte auf neun DC-9-32, die für viele Jahre das Arbeitspferd der Kurz- und Mittelstrecke darstellen sollte. Ab 1975 wurden auch die ersten von fünf DC-9-51 eingeführt und 1977 trat die Fluggesellschaft zusammen mit Swissair als Erstkunde der DC-9-80 (später MD-80) auf.
1976 erhielt die Fluggesellschaft Konkurrenz durch den neueröffneten Flughafen Maribor in Jugoslawien, heute Slowenien, u. a. durch die Fluggesellschaft Inex-Adria Airways die verbilligte Flüge in das europäische Ausland anbot und viele Kunden aus Kärnten und der Steiermark anzog.
Ab Oktober 1980 kamen die ersten MD-81 zum Einsatz und ermöglichten eine Ausweitung ihrer Operationsmöglichkeiten. 1984 trat Austrian als Erstkunde der MD-87 auf und war maßgeblich an diesem Konzept beteiligt. 1985 wurden erstmals mehr als zwei Millionen Passagiere innerhalb eines Jahres befördert. Ab Ende 1987 kamen die ersten MD-87 und ab 1990 auch die MD-83 zum Einsatz, während man von den 13 MD-81 insgesamt sechs Flugzeuge auf MD-82-Standard modifizierte.
Die 90er Jahre waren dominiert von Allianzen-Kooperationen. Austrian waren eine der ersten Airlines in multinationalen Partnerschaften (in der Qualiflyer Group unter Federführung der Swissair). Es war auch eine Zeit der raschen Expansionen in Übersee wie Südafrika und China. Ende der 1990er Jahre erfolgte nach dem Zerwürfnis mit Swissair (Swissair wollte ohne Wissen der Austrian ein Aktienpaket kaufen) der Beitritt zur Star Alliance sowie die Übernahme der Lauda Air, welche sich in der Folge auf die Urlaubs- und Charterflüge innerhalb der „Austrian Airlines Group“ spezialisiert. Die Tochter Tyrolean Airways spezialisiert sich unter dem Markennamen Austrian Arrows operated by Tyrolean Airways auf Regionalflüge. Die zuvor gekaufte Rheintalflug wurde mit Tyrolean Airways fusioniert.
Im Herbst 2004 wurde der Flugbetrieb der Lauda Air per Betriebsübergang in den Austrian Flugbetrieb integriert. Unter dem Namen Lauda Air - seit 2007 mit dem Zusatz The Austrian Way to Holidays - erfolgt zwar weiterhin Marketing und Verkauf der Urlaubs- und Chartersparte, die Flugdurchführung erfolgt jedoch durch Austrian.
Bis zum Jahr 2005 hat es Austrian geschafft, sich zum unbestrittenen Marktführer für Flüge von bzw. nach Zentral- und Osteuropa zu entwickeln. Ursprünglich ab März 2006 wollte sie außerdem als erste europäische Fluglinie wieder in den Irak fliegen – und zwar in den Norden nach Erbil. Flüge waren aufgrund der angespannten Sicherheitslage erst ab 11. Dezember 2006 möglich. Ab September 2007 setzt AUA die Irak Route vorübergehend aus, nachdem Anfang August ein Passagierflugzeug der Nordic Airways beschossen wurde. [1] Nach eingehender Überprüfung der Sicherheitslage, welche sich bedeutend entspannt hat, wird Erbil ab April 2008 wieder drei mal wöchentlich, und ab Juni 2008 sogar vier mal pro Woche angeflogen.
Seit Juli 2006 fliegt Austrian mit einer erneuerten Business Class mit eigens entworfenen Lie-Flat-Sitzen. Der Internetanschluss wird sich allerdings, verursacht durch die derzeitige Situation um den Betreiber „Connexion by Boeing“ um geraume Zeit verzögern.
Basisdaten (2007) | |
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Mitarbeiter (Jahresdurchschn.) | 8.031 |
Beförderte Passagiere | 10.832.305 |
Fracht & Post | 149.225 Tonnen |
Im Oktober 2006 wurde die Austrian zu einem harten Sparkurs gezwungen. Nach Angaben der Unternehmensspitze sollen über 950 Arbeitsplätze abgebaut werden. Die verbliebenen drei Austrian Fokker 70 werden aus dem OS Flugbetrieb gelöst und zu Tyrolean Airways verschoben. Ebenso werden zwei Airbus A340 abgegeben. In der Aufsichtsratssitzung der Austrian Airlines AG im November 2006 wurde beschlossen, die Airbus-Langstreckenflotte der AUA (4 A340, 4 A330) im Laufe des Jahres 2007 nach und nach abzubauen (Flottenharmonisierung). Das bedeutet im Detail: Die OS-Linienflüge nach Shanghai werden ab 7. Jänner 2007 eingestellt – des Weiteren die Flüge nach Phuket, Mauritius, Colombo und Male Ende April 2007 sowie nach Kathmandu ab 17. Mai 2007 und im Sommerflugplan 2007 auch die Strecken Kuala Lumpur-Sydney und die Strecke Singapur-Melbourne. Neu im Sommerflugplan ist die Amerika-Destination Chicago, die mit einer Boeing 767-300 angeflogen wird. Damit wird die Austrian-Airlines-Langstreckenflotte künftig aus einer homogenen Boeing-777- und 767-Flotte bestehen.
Die Firmenzentrale, die in den Jahren 1975–1978 errichtet wurde, war in Wien-Oberlaa. Sie wurde im Jahr 2007 nach Niederösterreich, in ein von der Flughafen Wien AG errichtetes und von Austrian gemietetes Gebäude im Office-Park direkt am Flughafen Wien-Schwechat verlegt. Bei der Hauptversammlung im Mai 2007 beschloss das Unternehmen seinen Firmenwortlaut per 1. September 2007 auf "Austrian Airlines AG" zu ändern - damit fällt der Namenszusatz "Österreichische Luftverkehrs AG" weg.
Ab dem 2ten Quartal 2009 wird die Flugzeug- und Passagierabfertigung in ein eigenes Terminal (SkyLink - Austrian Airlines & Star Alliance) des Flughafen Wien ziehen.
Corporate Design


Die Farbgebung war seit der Gründung der Gesellschaft das rot-weiß-rot der Flagge Österreichs. Die Jets der 1950er bis 1980er Jahre hatten eine metallisch-silbrige Rumpfunterseite, der obere Teil des Rumpfs war in weiß gehalten und mit einem roten Logo mit "Austrian"-Aufschrift versehen. Analog zur damaligen Swissair war das Seitenruder der AUA-Maschinen als Flagcarrier mit der rot-weiß-roten Flagge Österreichs angestrichen. Erst in den 1990er Jahren wurde das Logo genau in der weißen Mitte der Fahne plaziert. Nach der Privatisierung wurde die Flagge durch ein rot-weiß-rotes Oval Mitte 2000 verändert.
Sonderlackierungen gibt es im Star Alliance-Design. Für das Mozartjahr 2006 wurde eine Maschine komplett im Mozart-Design umlackiert.
Der Name änderte sich auf den Flugzeugen. Ursprünglich mit einem einfach "Austrian" versehen, wurde der Name in "Austrian Airlines" in der 1990er Jahren umgeändert, um wieder Anfang 2000 mit dem einfachen "Austrian" verkürzt zu werden.
Das Logo blieb in den Grundkomponenten das Gleiche, eine Art roter Pfeil der mit der Spitze in die rechte Richtung zeigt. Das neue Logo ab Mitte 2000 ist dreidimensional mit einem Schatten am Boden, um ein Abheben zu symbolisieren.
Service und Unterhaltung
Vor Abflug stehen dem Passagier verschiedene Check-In-Möglichkeiten zur Verfügung. Nach diesem kann sich der Passagier, wenn er in der Business Class fliegt oder eine Vielfliegerkarte besitzt, in den zwei Business Class Loungen oder den zwei First Class / Senator Loungen am Flughafen Wien-Schwechat entspannen. Gibt es auf angeflogenen Bundesländerflughäfen (Innsbruck, Salzburg, Linz, Graz, Klagenfurt) keine Lounge, wird man mit einem Essensgutschein entschädigt.
Die gesamte Langstreckenflotte (außer OE-LAT) ist mit PTV ausgestattet und ermöglicht jedem Passagier, sein persönliches Entertainment-Programm zu wählen.
Auf allen Kurzstreckenflügen gibt es ein kleines Essens-Paket mit einer kalten oder warmen Mahlzeit, so z.B. Wurstsalat + Nachspeise (variiert je nach Destination und Flugdauer). Die Getränke kann man ebenfalls frei auswählen, an alkoholischen Getränken gibt es Wein und Bier. Dieser neue Service nennt sich "Austrian Snack Service". Dieser Service fällt unter die neue Qualitätsoffensive der Austrian Airlines Group. Sie beinhaltet neben dem Snack-Service auch neue Business-Sitze auf Langstreckenflügen mit den Boeings 767 und 777.
Seit dem 15. Juni 2007 hat Do&Co das gesamte Austrian Catering übernommen. Jeder Passagier hat auf Lang- und Mittelstreckenflügen die Auswahl zwischen 2 zwei-gängigen Menüs und als Begleitung zum Hauptgang gibt es Jourgebäck. In der Business-Class bereitet ein Koch auf allen Langstrecken-Flügen das Essen zu.
Ein weiterer Aspekt der Qualitätsoffensive ist das Wiener Kaffeehaus, das den Passagieren der Business-Class seit geraumer Zeit zur Verfügung steht. Es handelt sich hierbei um eine reichliche Auswahl von österreichischen Kaffeespezialitäten.
Bis Herbst 2008 wird die Sitzkonfiguration bei vier A320 auf 24 Premium-Class-Sitze und 102 Economy-Class-Sitze verbessert. Diese Maschinen werden primär auf den Strecken nach Dubai, Erbil, Riad, Yeddah usw. eingesetzt werden. Jene zwei A320, die aktuell im Charter-Segment unter Lauda Air Bemalung fliegen, unterfahren so wie die B737-600 und -700 Zug um Zug einem Rebranding auf Austrian Bemalung. Somit wird das Lauda Air Design nur noch auf den sieben Boeing 737-800 beibehalten. Weiters werden ab September 2 Flüge nach Dubai pro Tag durchgeführt.
Auszeichnungen und Awards (2007)
- Beste Fluglinie (Verkehrsbüro Travel Awards 2007)
- Pünktlichste Airline im Europaverkehr 2007 (Gala am Flughafen Brüssel)
- 1. Platz – Bestes Business Class Catering 2007 (Skytrax)
- 1. Platz – Beste Fluglinie des Jahres 2007 in Europa (Capital Magazine)
- 1. Platz – Essen und Trinken (Business Traveller 2007)
- 2. Platz – Beste Airline Europas (Business Traveller 2007)
- 2. Platz – Kabinenpersonal (Business Traveller 2007)
- 2. Platz – Service am Boden (Business Traveller 2007)
- 3. Platz – Kabinenkomfort (Business Traveller 2007)
Sicherheit

Die bewaffnete Überwachungstätigkeit von Austrian Flügen durch das Einsatzkommando Cobra (Antiterrorspezialeinheit des österreichischen Bundesministerium für Inneres) begann bereits im November 1981. Mehr als 40.000 auffällige Flüge der "Austrian Airlines" und (ab 1997) auch der "Lauda Air" sind begleitet worden; 1.425 allein im Jahr 2003, 2004 waren es bereits 1.731 Begleitungen. Bei jedem begleiteten Flug werden mindestens zwei Air Marshals eingesetzt. Die Flugsicherungsbegleiter des Einsatzkommandos Cobra müssen ein Basistraining (spezifisches Taktik- und Schießtraining; Basis-Emergency-Training) sowie jährliche Kurse absolvieren, darunter ein Deeskalationstraining. Die Flugbegleiter lernen auch Fremdsprachen, die "Fliegersprache" und internationales Luftfahrtrecht. Die Auswahl der Flüge erfolgt nach einer Gefahrenanalyse. Die polizeilichen Flugbegleiter sind auch mit Gefährdungen durch "unruly Passengers" konfrontiert, Fluggäste, die zu randalieren beginnen, etwa unter Alkoholeinfluss oder wütende Kettenraucher, die während des Flugs nicht rauchen dürfen.[2]
Flotte
(Stand: März 2008)[3]
Flotte | Type | Anzahl | Durchschnittsalter | Bemerkungen |
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Airbus A320 Serie | A319-112 | 7 | 3,0 Jahre | |
A320-214 | 8 | 8,4 Jahre | 2 mit Lauda Air Bemalung; 2 weitere Airbus 320 werden 2009 geleast | |
A321-111/211 | 6 | 10,2 Jahre | ||
21 | 7,1 Jahre | |||
Boeing B737 Serie | B737-600 | 1 | 7,7 Jahre | |
B737-700 | 2 | 6,7 Jahre | eine in Lauda Air Bemalung und eine in AUA Farben | |
B737-800 | 7 | 5,1 Jahre | Lauda Air Bemalung | |
10 | 5,7 Jahre | |||
Boeing B767 Serie | B767-300ER | 6 | 11,9 Jahre | 3 mit Star Alliance Bemalung |
Boeing B777 Serie | B777-200ER | 4 | 6,6 Jahre | |
10 | 9,8 Jahre | |||
GESAMT | 41 | 7,4 Jahre |
Literatur
- Kühschelm, Oliver: Austrian Airlines und Lauda Air. Das nationale Projekt und die One-Man-Show In: Brix, Emil / Bruckmüller, Ernst, Stekl Hannes (Hrsg): Memoria Austriae III – Unternehmer, Firmen, Produkte Verlag für Geschichte und Politik, Wien 2005. S. 220–260. ISBN 3-7028-0419-6
- Krause, Peter: OeLAG: Österreichische Luftverkehrs-AG 1923–1938. Weishaupt-Verlag, Graz 1983. ISBN 3-900310-14-9
- „Luftkrampf“ – „Eine kritische Bestandsaufnahme der neuen Strategie der AUA“, Beitrag im Magazin Datum, Jänner 2007.
- Rehulka, Mario: Heiteres Airline Management Wahre Kurz-Geschichten aus 50 Jahren Luftfahrt, Böhlau, Februar 2008, ISBN 3-205-77739-5
Siehe auch:
Einzelnachweise
- ↑ aerosecure Austrian Airlines setzt Irak-Flüge aus
- ↑ Bundesministerium für Inneres: Einsatzkommando Cobra
- ↑ Austro Control: Behördliches Österreichisches Zivilluftfahrzeuggegister