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Günthersburgpark

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Die Stier-Plastik im Günthersburgpark.

Der Günthersburgpark ist eine Grünanlage in Frankfurt am Main, die 1837 von der Bankiersfamilie Rothschild angelegt wurde und seit 1892 für die Öffentlichkeit zugänglich ist.

Gestaltung

Das Gelände verfügt über einen alten Baumbestand und viele freie Wiesenflächen. Es gibt einen Abenteuerspielplatz und Wasserspiele für Kinder. Im westlichen Teil des Parks befindet sich eine überlebensgroße Tierfigur, ein Bulle aus getriebenem Kupferblech. Er stammt aus dem Jahre 1910 und folgt einem Entwurf des in Frankfurt verstorbenen Emmendingener Malers Fritz Boehle (1873–1916).

Geschichte

Das Gelände des Parks befand sich ursprünglich im Besitz verschiedener Frankfurter Patrizierfamilien, u.a. der Familie Glauburg. Im Mittelalter stand dort vermutlich die Bornburg, der Stammsitz der Herren von Bornheim. Im 17. Jahrhundert wurde das Areal von Jacob Günther erworben, einem reichen Geschäftsmann, der sein Vermögen als Heereslieferant im Dreißigjährigen Krieg gemacht hatte. Er ließ gegen Ende des Jahrhunderts die Günthersburg erbauen, von der sich der heutige Name des Parks herleitet.

Nach mehreren Besitzerwechseln kam das Grundstück zu Beginn des 19. Jahrhunderts in den Besitz der Familie Rothschild. Sie ließ es 1837 von Sebastian Rinz zu einem prächtigen Park umgestalten. Die Günthersburg wurde abgerissen und durch ein Sommerpalais der Rothschilds, die Villa Günthersburg, ersetzt. Von ihr ist heute nur noch die 1855 erbaute Orangerie erhalten. Mayer Carl von Rothschild, der letzte Vertreter der Bankiersfamilie, der in Frankfurt residierte, starb 1886 ohne Nachkommen zu hinterlassen. Testamentarisch hatte er das Gelände der Stadt Frankfurt unter der Bedingung vererbt, dass es der Öffentlichkeit als Park zugänglich gemacht, das Palais aber abgerissen werden sollte.

Der Park bildete einstmals die Grenze zwischen Bornheim und dem Frankfurter Nordend. Nach Grenzkorrekturen gehört der Park heute vollständig zum Stadtteil Nordend-Ost.

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