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Diskussion:Inselbegabung

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Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 14. Mai 2008 um 00:38 Uhr durch 85.178.9.61 (Diskussion) (Neuer Abschnitt Das ist wohl nicht ganz richtig). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Letzter Kommentar: vor 17 Jahren von D0n3 in Abschnitt Einleitungssatz

Vorlage:Archiv Tabelle

Übertragung auf "normale" Menschen?

Ich habe gestern bei einer Wiederholung von "Welt der Wunder" einen Bericht über die Savants gesehen und die beunruhigende Nachricht, daß irgendwelche Forscher - das ist in diesem Artikel nur kurz erwähnt - planen, die Savantfähigkeiten auch für "normale" Menschen nutzbar zu machen. Ich fände es erschreckend, in einer Welt zu leben, in der jeder alles kann. Deshalb interessiere ich mich sehr, was die Ergebnisse dieser Forschungsarbeit betrifft. Weiß da jemand Genaueres?

echt Welt der Wunder eben - wenn die Ursachen nicht klar sind, wie soll man es dann nutzen? und wenn die meisten Savants weit unterdurchschnittlich intelligent sind - was ist das für eine Perspektive? erl. oder bitte einer streichen. Cholo Aleman 22:04, 24. Jan. 2008 (CET)Beantworten

Kleinhirn

Ich kann mir irgendwie schlecht vorstellen, dass das Kleinhirn in der beschriebenen Weise an dem Prozess des Erinnerns beteiligt sein soll. Das Kleinhirn ist im wesentlichen ein Teil des motorischen Systems und koordiniert Bewegungen. Die beschriebene Funktion des Informationsfilters zum Gedächtnis (Großhirn) würde eher auf den Thalamus zutreffen, der nicht umsonst oft als "Tor zum Bewusstsein" bezeichnet wird. Weiß jemand genaueres dazu?

Filme zum Thema

Hallo Leute

Habe bei youtube.com zwei populärwissenschaftliche Filme zum Thema Savants gefunden, die von Datei:Arte.png gesendet wurden (100 Min.):

Ansehen, sehr interessant, allgemeinverständlich und vielseitig. Rein in den Artikel würde ich sagen. -- Bapho 08:17, 14. Okt. 2006 (CEST)Beantworten

Matt Savage

formulierung

ich finde den satz "war es, diese Fähigkeit zu vergessen, was ihm nicht gelang und ihn in den Wahnsinn trieb" unter "Bekannte Menschen mit Inselbegabung", "Hohes Erinnerungsvermögen" unverständlich. könnt6e den vielleicht jemand anders formulieren?


Der Artikel hat noch mehrer Schwachstellen die geradzu weh tun. Qualitätssicherung?

Musicologus 21:41, 23. Okt. 2007 (CEST)Beantworten

Mathematische Savants?

Was ist mit Rüdiger Gamm, Daniel Tammet und co??? nicht sehr toller Artikel

Temple Grandin Savant???

Ich habe die Passage mal entfernt und hier zwischengelagert. Sicher ist Frau Grandin eine sehr intelligente Autistin. Aber ihre Fähigkeiten sind keine Inselbegabung sondern entsprechen in etwa dem anderer Kollegen. Hat sie sich selber als Savant bezeichnet? Musicologus 11:19, 23. Okt. 2007 (CEST)Beantworten


Psychologen

  • Prof. Dr. Temple Grandin studierte experimentelle Psychologie und ist die führende US-amerikanische Spezialistin für den Entwurf von Anlagen für die kommerzielle Tierhaltung. Die außergewöhnliche Savant-Autistin ist Dozentin für Tierwissenschaften an der Universität von Colorado und gilt als eine der führenden Tierpsychologinnen weltweit. Durch Publikationen und Vorträge hat sie maßgeblich zum Verständnis und positiven Anerkennung von Autismus beigetragen, da Autisten sonst den Alltag von Schule und Universität nicht ertragen, schlecht abschneiden und die gesellschaftliche Ausbildung abbrechen.

High Functioning

"High-Functioning-Autisten haben meistens eine Inselbegabung, manchmal sogar mehrere. "

Das stimmt so nicht. Wenn nur 100 Savants bekannt sind, dann dürften nicht allzuviel mehr HF-Autisten bekannt sein.

Musicologus 21:34, 23. Okt. 2007 (CEST)Beantworten

Genies

Mir mißfällt der Begriff Genie erheblich im Zusammenhang mit Inselbegabung. Gewiß, da können auch Genies drunter sein. Aber in der Regel sind das Menschen "nur" mit einer außergewöhnlichen Merkfähigkeit. Der Begriff Genie meint eher einen Menschen mit überragender Schöpferkraft. Mozart wäre so jemand.

Musicologus

Quellen und Zuordnung von Personen fragwürdig

Der Satz "Zur Zeit sind ca. 100 Menschen mit Savant-Syndrom weltweit bekannt." scheint mir durch keinerlei Quellen belegt zu sein. Sollte man das dann nicht besser rausnehmen? Fragwürdig scheint mir auch die Zuordnung einiger Personen. Das beste Beispiel ist Giuseppe Mezzofanti. Wer es zum Kardinal und Kustos der vatikanischen Bibliothek bringt, verfügt wohl über eine sehr umfassende Bildung, nicht über eine Inselbegabung.


Zusatz von ZodiacXP: Auf der Seite von Rüdiger Gamm steht das man nicht genau sagen könnte ob er Savant sei. Sich die Zahl Pi auf einige Stellen nach dem Komma zu merken ist meiner Meinung nach durch einfache mnemonische Fähigkeiten möglich. Abgeleitet davon dürfte jeder Taxifahrer mit mehr als 10 Jahren Erfahrung als Savant gelten, da sein Orientierungssinn stark ausgeprägt ist und er sich Straßen von fremden Städten zum großteil beim ersten durchfahren merken kann. (Das war natürlich Ironie) Problem ist nachzuweisen ob Rüdiger Gamm Savant ist, sowie die anderen Personen.

Kalenderrechner

Was sind eigentlich die erwähnten Kalenderrechner? --Dieter Zoubek 12:14, 1. Jan. 2008 (CET)Beantworten

Einleitungssatz

Im Einleitungsteil kommt folgender Satz vor.

Treffert schlug 1988 eine Unterscheidung in erstaunliche und talentierte Savants vor.

Nun meine Frage, Wer ist Treffert? Der Einstieg ist ziemlich unvermittelt, wer oder was (vielleicht eine Organisation) ist Treffer? Satz vielleicht anders formulieren. Danke --D0n3 12:57, 14. Apr. 2008 (CEST)Beantworten

Das ist wohl nicht ganz richtig

Da steht: "Von Rechenkünstlern unter den Inselbegabten weiß man, dass sie nicht tatsächlich rechnen, sondern aus einem in ihrem Gedächtnis gespeicherten nahezu unendlichen Fundus von Zahlenketten und „Rohbausteinen“ die erforderlichen Elemente abrufen und zu neuen Zahlenketten kombinieren, die dann ebenfalls gespeichert werden und bei erneutem Abfragen der gleichen Aufgabe – und sei es 20 Jahre später – schnell verfügbar sind."

In dem Buch "Rätselhafte Begabungen - Eine Entdeckungsreise in die faszinierende Welt außergewöhnlicher Autisten" von Beate Hermelin wird über Forschung mit Savants berichtet. Beate Hermelin gehört selbst zu dem Team, über dessen 20jährige Forschungsarbeit berichtet wird. Es ist meines Wissens die beste Quelle zu diesem Thema. Erstaunlich fand ich bei den dort vorgestellten Studien gerade den Umstand, dass die untersuchten Savants (es wird sich mehrheitlich vermutlich eher um "talentierte Savants" im Sinne von Treffert und nicht um "erstaunliche") anscheinend ziemlich genauso vorgehen wie insgesamt Hochbegabte mit vergleichbarem Talent, obwohl der gemessene Gesamt-IQ der Savants deutlich unterdurchschnittlich war. Besonders deutlich wurde dies m.E. am Beispiel von Michael, dessen Treffer und Fehler bei der Primzahlensuche darauf schließen ließen, dass er ebenso wie die Kontrollperson (ein Mathematiker) den Algorithmus des Eratosthenes anwandte. Michael spricht nicht nur nicht, er scheint auch Sprache nicht verstehen zu können. Und ganz gewiss hat ihm niemand diesen Algorithmus beigebracht.

Auch bei den Kalenderrechnern ließ sich anhand der unterschiedlichen Antwortzeiten nachweisen, dass sie nicht nur rechnen, sondern auch die "Kalenderregeln" kennen: "Unsere Ausgangsfrage bei dieser Serie von Studien war gewesen, ob Kalender-Savants die Regeln und Gesetzmäßigkeiten der Kalenderstrukturen herausfiltern und für ihre Berechnungen nutzbar machen. Bis dahin war man davon ausgegangen, daß die erstaunlichen Fähigkeiten der Savants vor allem auf inneren Bildern, auf mechanischen Gedächtnisleistungen (das heißt auf Wissen durch häufige Wiederholung) oder, laut jüngeren Theorien, auf stetigem, zielgerichtetem Üben beruhen. Aufgrund unserer Befunde kamen wir aber zu dem Schluß, daß die Savants über die genannten Strategien hinaus oder sogar an ihrer Stelle offenbar andere Strategien anwenden. Unabhängig von ihrem jeweiligen Intelligenzniveau setzten unsere Probanden bei den meisten Aufgaben regelgeleitete Strategien ein, auch wenn einige bei der Aufgabe, die am meisten schlußfolgerndes Denken verlangte, die entsprechende Regel nicht herauszufinden vermochten." (S. 123-124)

Anmerkung zu der erwähnten Aufgabe, die nur vier der acht Savants (IQ von 38 bis 88) lösen konnten: Da wurde den Savants eine Karte mit Wochentagen für vier aufeinanderfolgende Jahre vorgelegt, und dazu mündlich folgende Aufgabe gestellt: "Schau dir diese Karte an. Wir wollen so tun, als würde es keine Schaltjahre geben. Wenn das so wäre, mit welchem Wochentag würde dann das nächste Jahr [also das fünfte] anfangen?" und "Auf welchen Wochentag fiel der Beginn des Jahres, das vor dem Jahr in der obersten Zeile kommt?" (S. 119) Ich vermute, dass das, was in der eckigen Klammer steht, nicht mit gefragt wurde, sondern eine Erklärung für die LeserInnen sein soll, von denen anscheinend trotz der bei den meisten gewiss deutlich höheren IQ-Werte insbesondere im sprachlichen Bereich angenommen wird, dass sie die Aufgabe ohne einen solchen Zusatz nicht verstehen. Auch Michael kann Kalenderberechnungen durchführen, aber bei dieser Aufgabenstellung wäre wohl nicht nur Michaels Sprachverständnis überfordert. "Wir wollen so tun, als würde es keine Schaltjahre geben." dürfte außerdem bei vielen Autisten geeignet sein, eine Denkblockade auslösen, denn "so tun als ob" gehört nicht grade zu den Stärken von Autisten... Hinsichtlich der Fähigkeit zu "schlussfolgerndem Denken" überzeugt mich jedenfalls der selbstentdeckte "Algorithmus des Eratosthenes", dass nicht jedem, der mit dieser Aufgabe nichts anfangen kann, das schlussfolgernde Denken abgesprochen werden sollte.

Im Artikel über Inselbegabungen steht auch: "Zeichenkünstler wie Stephen Wiltshire haben meist ein fotografisches Gedächtnis, wobei das Gesamtbild mit allen, auch kleinsten Details in einem Akt in das Gedächtnis aufgenommen wird."

Auch über Zeichenkünstler steht in dem Buch, dass sie keineswegs nur reproduzieren, sondern eine künstlerische Interpretation des Gesehenen schaffen. Besonders erstaunt hat mich der folgende Absatz:

"Wir wollten außerdem das Gedächtnis für optische Formen untersuchen (...). Der Teilnehmer konnte die Formen diesmal nicht direkt vergleichen, sondern nur aus der Erinnerung. Jede Vorlage wurde jeweils fünf Sekunden lang gezeigt und dann weggenommen. Nach einer Pause von zehn Sekunden legten wir dem Teilnehmer fünf sehr ähnliche Zeichnungen vor, von denen nur eine völlig mit der zuerst gesehenenm übereinstimmte. (...) Es zeigte sich, dass die zeichenbegabten Schüler und Studenten unter beiden Versuchsbedingungen besser abschnitten als die Savantgruppe und die nach IQ mit den Savants parallelisierte Kontrollgruppe. (...) Die künstlerische Begabung der Savants schien also nicht damit zusammenzuhängen, daß sie bei nichtgegenständlichen Darstellungen genau auf Details geachtet und sie sich besonders gut gemerkt hätten. Diese Resultate sind bemerkenswert, weil Savants in ihren gegenständlichen Zeichnungen oft eine herausragende Fähigkeite an den Tag legen, Einzelheiten von Szenen oder Objekten wiederzugeben, die sie vor sich sehen oder an die sie sich erinnern." (S. 167-168)

Insbesondere sollte man natürlich erwarten, dass Leuten mit einem fotografischen Gedächtnis diese Aufgabe sehr leicht fallen müsste - jedenfalls wenn man sich ein fotografisches Gedächtnis vorstellt wie einen Scanner. Wenn es allerdings mehr dem bildlichen Denken nahesteht, dann "fotografiert" es vielleicht nur Bedeutungsvolles.

Maike