Adrian von Nikomedien
Adrian von Nikomedien (Hadrian von Nikomedia) war ein römischer Offizier und christlicher Märtyrer, der nach der Legende am 4. März 306 unter dem römischen Kaiser Galerius Valerius Maximianus in Nikomedia, einem erbitterten Gegner des Christentums, durch das Abschlagen der Hände, das Zertrümmern der Beine auf einem Amboss und anschließender Enthauptung den Tod fand.
Martyrium
Die Legende besagt, dass Adrianus während der Folterung von Christen sie fragte, welche Belohnung sie sich von Gott erwarteten. Sie antworteten: «Was kein Auge gesehen hat und kein Ohr gehört hat und in keines Menschen Herz gekommen ist, was Gott bereitet hat denen, die ihn lieben.» (1. Korinther 2,9) Er war über ihren Mut und ihre Standhaftigkeit so erstaunt, dass er sich ihnen anschloss und sich fortan Christ nannte ohne getauft zu sein. Er selbst wurde sofort ins Gefängnis geworfen. Seine Frau Natalia konnte als Junge verkleidet zu ihm gelangen um ihm Trost zu spenden und für ihn zu beten. Am nächsten Tag wurden seine Glieder auf einen Amboss abgeschlagen, er wurde enthauptet und starb in den Armen seiner Frau. Danach sollte er mit 23 anderen Märtyrern verbrannt werden. Als die Scharfrichter begannen, ihre Körper anzuzünden, erhob sich ein gewaltiger Gewittersturm, der das Feuer auslöschte und die Scharfrichter durch Blitze tötete. Christen bargen Adrians Leichnam und bestatteten ihn am Stadtrand von Byzanz (Konstantinopel). Natalia sollte wieder verheiratet werden und floh nach Byzanz in die Nähe von Adrians Grab und nahm eine Hand Adrians, die sie fand, zu sich. Als sie starb, wurde sie ebenfalls bei den Märtyrern beerdigt.
Geschichte
Die Überlieferung wird in Frage gestellt, da manche Quellen zwei Märtyrer aus Nikomedia mit dem Namen Adrian kennen, einer während der Herrschaftszeit Diokletians (284-305) und einer unter Licinius (308-324).
Feiertag
In der Griechisch-Orthodoxen Kirche wird am 8. September Sankt Adrianus zusammen mit Sankt Natalia gefeiert. Er hat außerdem Namenstage am 4. März und 26. August. In der römisch-katholischen Kirche wird er am 8. September ohne seine Frau geehrt. In Byzanz wurde Adrian von Nikomedien bereits im 7. Jahrhundert verehrt. Ein Verehrungskult um diesen Märtyrer entstand ab dem 12. Jahrhundert auch in Frankreich und den Niederlanden.
Gedenkstätten
Im 7. Jahrhundert wurde das Sitzungsgebäude des römischen Senats (Curia) zur Kirche Sant'Adriano al Foro geweiht. Reliquien befinden sich in der Abtei St. Adrian in Geraardsbergen (Belgien)
Schutzpatron
St. Adrianus ist Schutzpatron der Soldaten, Waffenhändler, Wachen, Schmiede und Metzger. Er hilft gegen Seuchen wie die Pest und gegen Epilepsie.
Ikonographie
Adrian von Nikomedien ist gelegentlich auf französischen, niederrheinischen, flämischen und niederländischen Gemälden des Spätmittelalters dargestellt. Er wird meist als bewaffneter Soldat mit einem Amboss in der Hand oder zu seinen Füßen abgebildet. Zu den bedeutendsten Gemälden, auf denen er zu entdecken ist, zählt ein Altarflügel von Hans Memling. Zu finden ist er auch auf dem um 1480 entstandenen Hedwigsaltar der Katharinenkirche in Brandenburg, Havel. Dort erscheint er als Pestpatron gemeinsam mit dem hl. Rochus.
Personendaten | |
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NAME | Adrian von Nikomedien |
ALTERNATIVNAMEN | Hadrian von Nikomedia |
KURZBESCHREIBUNG | römischer Offizier und christlicher Märtyrer |
STERBEDATUM | 298 |
STERBEORT | Nikomedia |