Schulterblatt (Straße)
Das Schulterblatt ist eine Straße in Hamburg-St. Pauli.
Der Name leitet sich von einem Wirtshaus "Zum Schulterblatt" ab, das Mitte des 17. Jahrhunderts das bemalte Schulterblatt eines Wals als Erkennungszeichen verwendete.
Die Straße bildete bis 1937 die Grenze zwischen den Städten Altona (Elbe) und Hamburg. Sie stellt heute noch eine wichtige Verbindung zwischen der Hamburger Innenstadt und Eimsbüttel dar und ist das Aushängeschild des so genannten Schanzenviertels.
In dieser Gegend, die von beiden Städten aus gesehen am Rande lag und preiswerten Wohnraum bot, siedelten sich zunächst vorwiegend Walfänger und Hafenarbeiter an. Bedingt durch die restriktive Minderheitenpolitik Hamburgs ließen sich auf der Altonaer Straßenseite zahlreiche jüdische Geschäftsleute nieder.
Im 19. Jahrhundert entwickelte sich das Schulterblatt zu einer bürgerlichen Flaniermeile, an der 1888 das Varietétheater "Flora" eröffnete. Seit seiner Besetzung in den 1980er Jahren als Rote Flora bekannt, prägt es heute, neben vielfältiger Gastronomie und Einkaufsmöglichkeiten, aber auch der offenen Drogenszene am nahegelegenen Bahnhof Sternschanze, das Bild des alternativen Viertels.